Semper Fi

Semper Fi

Originaltitel: Semper Fi
Genre: Thriller • Drama • Action
Regie: Henry Alex Rubin
Hauptdarsteller: Jai Courtney • Nat Wolff
Laufzeit: DVD (100 Min) • BD (104 Min)
Label: Ascot Elite
FSK 12

Semper Fi   12.11.2020 von MarS

Das Thrillerdrama Semper Fi ist bislang mit negativen Kritiken regelrecht überschüttet worden. Nun erscheint der Film über Ascot Elite auch für die deutschen Heimkinos, und wir sagen Euch, ob der schlechte Ruf tatsächlich gerechtfertigt ist...

 

Inhalt

 

Callahan (Jai Courtney) und sein Halbbruder Oyster (Nat Wolff) teilen sich nicht nur eine Wohnung, sondern mit Milk, Snowball und Jäger auch ihren Freundeskreis. Während Callahan und die Übrigen ihr Leben im Griff haben und ihren festen Jobs nachgehen, ist Oyster nach einem Gefängnisaufenthalt noch immer nicht wieder mit beiden Beinen auf dem Boden. Selbst ihr gemeinsames Training als Reservisten, das sie auf einen Einsatz im Irak vorbereiten soll, wird durch Oysters labile Art immer wieder zu einer echten Herausforderung. Als Oyster schließlich eines Abends bei einer Schlägerei aus Versehen einen anderen Mann tödlich verletzt, ist es Callahan, der ihn festnimmt und ihn dadurch erneut hinter Gitter bringt. Callahan und die anderen werden letztendlich zu ihrem Einsatz eingezogen, doch Oyster muss sich unterdessen im Gefängnis mit brutalen Übergriffen auseinandersetzen, die ihn endgültig zu brechen drohen. Zurück aus dem Irak steht Callahan schließlich vor einer folgenschweren Entscheidung: Soll er sich weiterhin an die Regeln und Gesetze halten, oder sich über alle Grenzen hinweg für Oyster einsetzen...?

 

Oberflächlich, unglaubwürdig und pathetisch - das sind die wohl am häufigsten gewählten Attribute, mit denen sich Semper Fi bislang beschreiben lassen musste. So ganz falsch ist diese Einschätzung auch gar nicht, denn immerhin geht es hier um eine bunt zusammengewürfelte Macho-Truppe, die letztendlich die Loyalität innerhalb ihres eingeschworenen Kreises über jegliches Recht und Gesetz stellt, um ein vermeintliches Unrecht zu sühnen. Als Auslöser dafür müssen klischeehafte Zustände im Krieg sowie im Rechtssystem herhalten, die zudem nicht sehr nachvollziehbar dargestellt werden. Soweit zu den negativen Kritikpunkten. Betrachtet man Semper Fi allerdings einmal von der Seite des davon unabhängigen Unterhaltungswertes, dann sieht die ganze Sache schon wieder völlig anders aus. Gelingt es einem nämlich, diese Punkte auszublenden, zumindest aber etwas in den Hintergrund rücken zu lassen, dann bekommt man hier einen kurzweiligen, ohne jegliche Längen inszenierten und absolut unterhaltsamen Film geliefert. Semper Fi lässt sich dabei in drei Bestandteile splitten. Zunächst konzentriert sich das Geschehen darauf, die Figuren einzuführen und deren interne Loyalität klar herauszustellen, bevor schließlich der Bruch folgt und die Handlung zweigleisig die Ereignisse schildert, die letztendlich zum finalen Höhepunkt führen. Während die übrigen Männer die Schrecken des Krieges im Irak erleben, wird der von ihnen getrennte Bruder im Gefängnis willkürlich misshandelt und erniedrigt und erlebt damit seine persönliche Hölle. Das Schicksal ihres verlorenen Mannes bringt die anderen am Ende dazu, sich über alle ihnen bekannten Regeln hinwegzusetzen, um ihm damit ein neues Leben zu ermöglichen, auch wenn dies folgenschwere Konsequenzen für das eigene Leben haben könnte. Zwar verzichtet Semper Fi dabei auf die konkrete Ausarbeitung des moralischen Dilemmas, das sich daraus ergibt, zeigt die gesamte Aktion aber im Gegenzug packend und auch emotional genug, um dieses Versäumnis durchaus ignorieren zu können. Der Film will unterhalten, keine tiefgreifende Aussage tätigen - und unterhalten kann Semper Fi tatsächlich ziemlich gut.

 

Bildergalerie von Semper Fi (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist sehr scharf und kontraststark, die Farbgebung ist die meiste Zeit über natürlich. Lediglich die militärischen Szenen im Irak wurden passenderweise mit einem erdigen Gelbstich versehen. Eine leichte Körnung ist vorhanden, macht sich aber eigentlich nur in dunklen Bildbereichen wirklich bemerkbar. Akustisch ist die Blu-ray anfangs noch recht zurückhaltend, öffnet sich aber gerade in den Actionszenen deutlich und kraftvoll in den ganzen Raum. Hier werden auch die umliegenden Boxenbereiche gezielt mit Effekten und Dialogen bedient, während die Surroundboxen im Übrigen meist nur von kleineren Umgebungseffekten angesprochen werden. Die Kanäle sind differenziert voneinander getrennt, was im Gesamtbild für eine angenehme und gelungene Abmischung sorgt. 



Cover & Bilder © ASCOT ELITE Entertainment GmbH - All rights reserved. / Gilles Mingasson


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Semper Fi hat ohne Zweifel deutliche Schwächen, vor allem in den Bereichen Charakterbildung und Tiefgang. Betrachtet man den Film allerdings als ein Thrillerdrama, dass diese Punkte bewusst im Hintergrund hält und eigentlich nur unterhalten will, dann hat man hier durchaus seinen Spaß. Nicht jeder Film legt Wert auf große Ansprüche oder ausgearbeitete Themenkomplexe, und in diesem Sinne weiß Semper Fi tatsächlich gut zu unterhalten.


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