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The Cellar - Verlorene Seelen
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BEWERTUNG |
14.09.2022 von MarSEinen Kurzfilm auf Spielfilmlänge zu strecken gestaltet sich oftmals als schwieriges Unterfangen, ist aber gar kein so seltenes Phänomen in der Filmlandschaft. Nun hat sich der Ire Brendan Muldowney daran versucht, seinen Kurzfilm The Ten Steps zu einem Langfilm werden zu lassen, und präsentiert uns mit The Cellar - Verlorene Seelen das Ergebnis...
Keira (Elisha Cuthbert) und Brian (Eoin Macken) haben bei einer Immobilienversteigerung ein echtes Schnäppchen gemacht. Während sich die beiden jedoch von ihrem Umzug in ein altes Landhaus den Weg in eine schöne Zukunft erhoffen, ist ihre Tochter Ellie (Abby Fitz) von dem abgelegenen Anwesen wenig begeistert. Als Keria und Brian bereits am ersten Abend für ein wichtiges Meeting zurück in die Stadt müssen, verdonnern sie Ellie kurzerhand dazu, auf ihren Bruder Steven (Dylan Fitzmaurice Brady) aufzupassen. Als dann auch noch der Strom ausfällt, ist für Ellie klar, dass sie nicht länger in diesem Haus bleiben möchte, auch wenn es Keira über das Telefon gelingt, ihre Tochter wieder zu beruhigen. Doch als Ellie sich auf den Weg in den Keller macht, um nach den Sicherungen zu sehen, muss Keira hilflos mit anhören, wie ihr Kind plötzlich verschwindet. Verzweifelt macht sich Keira auf die Suche nach ihrer Tochter, und stößt dabei in dem alten Gemäuer auf mysteriöse Zeichen und mathematische Formeln...
Da ist es ja wieder, das gute alte "Haunted House", das immer dann herhalten muss, wenn dem ambitionierten Horror-Filmemacher nichts anderes einfällt. Und tatsächlich gestaltet sich die Handlung von The Cellar - Verlorene Seelen zunächst einmal extrem generisch, wobei es Brendan Muldowney dabei immerhin gelingt, die obligatorischen Gruselszenen zwar klischeehaft, aber dennoch äußerst atmosphärisch und ansprechend in Szene zu setzen. In der Anfangsphase des Films ist schließlich auch die Variation seines eigenen Kurzfilms The Ten Steps zu finden, die ohne Zweifel hervorragend integriert wurde, und damit die beklemmendste und fieseste Szene vor dem Start der eigentlichen Geschichte markiert. Diese wiederum entfernt sich schließlich immer wieder von den gängigen Genre-Mustern, und präsentiert wider Erwarten einen durchaus innovativen, eigenständigen Ansatz. Quantenphysik und paradoxe mathematische Gedankenexperimente in direktem Zusammenhang mit Okkultismus und dämonischer Präsenz sind hier die Schlüsselworte, die The Cellar - Verlorene Seelen eine ganz eigene Würze verleihen, und den Film - zumindest in Ansätzen - ein wenig von anderen Vertretern abheben. So richtig tief taucht Brandon Muldowney allerdings nicht in die Thematik ein, und auch andere Aspekte der Erzählung bleiben leider sehr oberflächlich beziehungsweise werden nicht ausreichend ausgearbeitet. So ist es auch nicht verwunderlich, dass lediglich Elisha Cuthbert charakterlich etwas zu bieten hat, und den Film über weite Strecken im Alleingang tragen muss, während die übrigen Cast-Mitglieder absolut austauschbar bleiben. Ebenso wenig verwundert es, dass in The Cellar - Verlorene Seelen auf diese Weise einige sehr zähe, langatmige Passagen entstehen, die den eigentlichen Erzählfluss vehement ausbremsen, und der streckenweise hervorragenden Atmosphäre merklich im Weg stehen. Dem gegenüber stehen allerdings immer wieder Szenen, die deutliche Highlights setzen, und die dank gelungenen Kameraperspektiven sowie dem intensiven - wenngleich auch extrem inflationär eingesetzten - Score stets ihre gewünschte Wirkung erzielen.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet insgesamt ein scharfes, detailreiches Bild, das grundsätzlich einen positiven Gesamteindruck hinterlässt. Die Farbpalette ist dabei bewusst düster gehalten und leicht stilisiert, wobei dieser Look von dem gelegentlich etwas schwammigen Schwarzwert sowie dem durchwegs feinen Rauschen noch zusätzlich verstärkt wird. Der Kontrastumfang ist sehr gut, wodurch auch in den wenigen weicheren Szenen keine Details vermisst werden. Sehr atmosphärisch zeigt sich die Tonspur, die sowohl in den Bereichen Dynamik, wie auch Raumwirkung, durchwegs zu punkten weiß. Eine stetige, sehr schön ausbalancierte Surroundeinbindung sorgt für eine stimmungsvolle Verteilung von Effekten und Geräuschen, während das gesamte Sounddesign mit viel Druck wiedergegeben wird. Dialoge sind unterdessen stets klar und gut verständlich, und werden sauber im Raum verteilt. Erwähnenswert sind die Extras auf der Scheibe, die unter anderem den zugrundeliegenden Kurzfilm The Ten Steps, wahlweise auch mit Audiokommentar, beinhalten. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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