The Pembrokeshire Murders

The Pembrokeshire Murders

Originaltitel: The Pembrokeshire Murders
Genre: True Crime
Regie: Marc Evans
Hauptdarsteller: Luke Evans • Keith Allen
Laufzeit: DVD (144 Min)
Label: Edel Germany GmbH
FSK 12

The Pembrokeshire Murders   10.12.2021 von MarS

Mord verjährt nicht. Dank des stetigen Fortschritts in der Kriminaltechnik ist man inzwischen in der Lage, bislang ungeklärte Kriminalfälle noch einmal neu zu bewerten, und die Schuldigen auch Jahrzehnte nach ihren Taten zu überführen. Mit einem solchen Fall beschäftigt sich nun die dreiteilige Mini-Serie The Pembrokeshire Murders, die auf wahren Begebenheiten beruht...

 

Inhalt

 

Als Detective Superintendent Steve Wilkins (Luke Evans) aus London zurück in seine Heimat im walisischen Pembrokeshire kehrt, stößt er dort auf einen ungeklärten Doppelmord, der 15 Jahre zuvor begangen wurde, und beschließt, den Fall neu aufzurollen. Verdächtigt wurde damals der wegen Diebstahls inhaftierte John William Cooper (Keith Allen), doch die damaligen forensischen Ermittlungen ergaben keine beweiskräftigen Ergebnisse. Wilkins ist sich jedoch schon bald sicher, dass Cooper hinter den Taten steckt, und entdeckt bei seinen Nachforschungen zudem Verbindungen zu einem weiteren, noch früheren Doppelmord, sowie einem Überfall auf eine Gruppe Jugendlicher nur kurze Zeit vor dessen Inhaftierung. Unter dem Namen "Operation Ottawa" gründet Wilkins eine Taskforce, um die einstigen Beweise noch einmal zu untersuchen, doch Zeit und Budget sind knapp. Wird es gelingen, Cooper noch einmal anzuklagen, bevor dieser aus der Haft entlassen wird und erneut die Chance bekommt, seinen Trieben freien Lauf zu lassen...?

 

John William Cooper ist ein walisischer Serienkiller, der im Jahr 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Die Verurteilung umfasst zwei Doppelmorde aus den Jahren 1985 und 1989, sowie die Vergewaltigung einer 16-jährigen und sexuelle Nötigung einer 15-jährigen im Zuge eines bewaffneten Überfalls auf fünf Jugendliche. Inzwischen werden jedoch noch fünf weitere, bislang ungeklärte Morde im Gebiet von Südwales mit Cooper in Verbindung gebracht. Aus der Tatsache, dass es sich bei John William Cooper um einen echten Psychopathen handelt, macht The Pembrokeshire Murders keinerlei Geheimnis, und stellt bereits in der ersten Episode klar, dass es eigentlich keinen Zweifel an dessen Schuld gibt. Dies macht die dreiteilige Mini-Serie aber keinesfalls weniger spannend, denn die Inszenierung der verzweifelten Suche nach belastendem Beweismaterial innerhalb eines beschränkten Zeit- und Budgetrahmens ist hier trotz des ruhigen, komplett ohne Action auskommenden Stils absolut fesselnd. Selbst der finale Prozess samt Urteilsverkündung entwickelt sich dadurch zu einer echten Nervenprobe, denn obwohl die Verurteilung in Anbetracht der realen Grundlage selbstverständlich ist, gelingt es The Pembrokeshire Murders dennoch, eine so intensive Atmosphäre zu erschaffen, dass man den Schuldspruch als Zuschauer erst in dem Moment tatsächlich begreifen kann, als er wirklich ausgesprochen wird. Ein Moment, in dem nicht nur den Beteiligten und den Opfern, sondern auch dem Betrachter ein riesiger Stein vom Herzen fällt, denn erst in diesem Augenblick realisiert man in vollem Umfang, welch Gratwanderung zwischen Gerechtigkeit und einer Freilassung soeben vollzogen wurde.

 

Dem hohen Maß an Realismus und Authentizität ist es schließlich zu verdanken, dass auch eine bereits bekannte Geschichte, zumindest aber eine, deren Ablauf von Anfang an grundsätzlich klar ist, dennoch einen solch dramatischen Spannungsbogen zu entwickeln weiß. Der realistische Grundton beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Dreh an Originalschauplätzen in walisischen Pembrokeshire, sondern betrifft unter anderem auch die Abläufe innerhalb des Polizeiapparats und der Justiz, ebenso wie den Blick auf die menschliche Seite aller involvierten Personen. Dies ist vor allem der Beteiligung von Stephen Wilkins und dem Reporter Jonathan Hill geschuldet, die als Berater während den Dreharbeiten fungierten, und auf deren True-Crime Buch "Catching The Bullseye Killer" die Mini-Serie The Pembrokeshire Murders überhaupt erst basiert. 

 

Das letzte i-Tüpfelchen liefern letztendlich die Darsteller, die durch die Bank perfekt besetzt wurden. So wissen nicht nur Luke Evans als nach Genugtuung und Gerechtigkeit strebender DSI Stephen Wilkins oder Keith Allen als psychopathischer, manipulativer Narzisst John William Cooper auf ganzer Linie zu überzeugen und ihren Figuren die benötigte Vielschichtigkeit zu verleihen, sondern werden dabei von den übrigen Darstellern bis in die Nebenrollen perfekt unterstützt.

 

Bildergalerie von The Pembrokeshire Murders (6 Bilder)

Details der DVD

 

Die DVD liefert insgesamt eine ordentliche Bildqualität mit guter Schärfe und überwiegend sauberer Darstellung. Farben wirken natürlich, Kontrast und Schwarzwert bewegen sich auf solidem Niveau. Details und Durchzeichnung sind für eine DVD sehr ordentlich, die üblichen Mängel in den Feinheiten sind vorhanden, aber nicht störend. Die Tonspur beschränkt sich auf Grund der komplett dialogorientierten und frei von Action gehaltenen Inszenierung gänzlich auf eine saubere, klare Dialogwiedergabe im vorderen Boxenbereich, was für die Mini-Serie völlig ausreichend ist. 

 

Ein Episodenguide entfällt, da die drei Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert wurden, jedoch keine separaten Titel tragen.



Cover & Bilder © Edel Motion / WORLD PRODUCTIONS/ITV


Das Fazit von: MarS

MarS

 

The Pembrokeshire Murders ist eine absolut packende, spannende True-Crime Mini-Serie, die vor allem durch ihre Authentizität sowie das unterschwellige, nie tatsächlich dargestellte Grauen der Taten selbst zu fesseln weiß. Obwohl der Ablauf samt finalem Schuldspruch eigentlich bereits vorab bekannt ist, so gelingt es der hervorragenden Inszenierung gemeinsam mit den stark agierenden Darstellern mühelos, den Zuschauer mitzureißen und mit den Figuren mitzufiebern, während man wider besseren Wissens durchwegs aufs Äußerste angespannt bleibt. 


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