The Walking Dead - Die komplette neunte Staffel
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BEWERTUNG |
04.11.2019 von MarS
Kann sich die einstige Erfolgsserie The Walking Dead mit der neunten Staffel endlich wieder aus ihrem selbstgeschaufelten Grab erheben oder geht es auch weiterhin abwärts? Erfahrt es in unserer Kritik...
Vorab hier noch einmal alle von den Sofahelden bislang rezensierten Staffeln:
The Walking Dead - Die komplette zweite Staffel
The Walking Dead - Die komplette fünfte Staffel
The Walking Dead - Die komplette sechste Staffel
The Walking Dead - Die komplette siebte Staffel
The Walking Dead - Die komplette achte Staffel
Inhalt
Nach dem Sieg gegen Negan und seine Saviors versuchen die Gemeinschaften unter der Führung von Rick ein neues, friedliches Leben aufzubauen, ganz so wie es sich Carl gewünscht hatte. Dabei können jedoch nicht alle Beteiligten die Vergangenheit hinter sich lassen und so kommt es immer wieder zu Streitereien. Vor allem Maggie, die neue Anführerin von Hilltop, kann einfach nicht verstehen, wieso Negan am Leben gelassen wurde und nun im Gefängnis von Alexandria seine Tage als abschreckendes Beispiel verbringen soll. Doch Rick gibt nicht auf und entwickelt eine regelrechte Obsession, um eine funktionierende Zivilisation zu errichten, was letztendlich sogar seine Freundschaft zu Daryl auf eine harte Probe stellt. Der größte Schlag allerdings steht noch bevor, ein Wendepunkt, der eine völlig neue Zukunft bedeuten könnte...
Nach zwei eher schwachen Staffeln in Folge und der immer weiter steigenden Anzahl an Fanstimmen, die sich nach einem Ende der ehemaligen Erfolgsserie sehnten, wurde es für The Walking Dead dringend Zeit, endlich mal wieder etwas Neues zu liefern. Die Zuschauer wurden müde, den immer gleichbleibenden Abläufen und schablonenhaften Antagonisten zu folgen, und auch die altbekannten Charaktere entwickelten sich in eine Richtung, in der deren Tod kaum noch emotionale Auswirkungen hatte. The Walking Dead wirkte zuletzt wie eine Soap Opera mit viel Gejammer und wenig inhaltlicher Entwicklung, in der hin und wieder ein Untoter auftaucht, um den Gore-Level aufrechtzuerhalten. Selbst der einstmals so beeindruckend charismatische und erschreckende Negan verkam mit zunehmender Anwesenheit zu einem Abziehbild seiner selbst, und auch Rick Grimes entwickelte sich zusehends zu einer unsympathischen Heulsuse, die völlig zurecht immer mehr Sympathien verlor.
Und tatsächlich: Mit der neunten Staffel geht es für The Walking Dead endlich wieder bergauf, denn die Rufe der Zuschauer wurden erhört. Nach einem Start, der kurzzeitig an alte Schwächen erinnert, folgt nun ein massiver Umschwung, der es wirklich in sich hat und der alte Gewohnheiten mit einem Schlag hinter sich lässt. Ein im Grundsatz völlig neuer Anfang ist die Folge, der - so plötzlich und unerwartet dieser auch ist - der Serie merklich guttut. Anstatt in altbekannte Muster zurückzufallen entwickelt The Walking Dead plötzlich wieder intensive Momente, unerwartete und spannende Wendungen, und kann sich allen Befürchtungen zum Trotz sogar emotional wieder in die Herzen der Zuschauer manövrieren. Dank einer äußerst geschickten Neuerung bekommen nun unter anderem die Untoten wieder mehr Aufmerksamkeit, was dafür sorgt, dass es in der neunten Staffel sogar wieder einige atmosphärisch sehr düstere, ja sogar gruselige Momente zu bestaunen gibt. Selbstverständlich bleibt bei all diesen neuen Facetten trotz allem die menschliche Seite der Post-Apokalypse weiter im Fokus, und auch obligatorischen Szenen, in denen ein einzelner unverbesserlicher Charakter durch dumme Entscheidungen alle anderen gefährdet, sind ebenfalls wieder mit an Bord. Jedoch gelingt es dank der Rückkehr zum intensiven Erzählstil der früheren Staffeln wesentlich besser, diese nicht nur nachvollziehbar, sondern dabei auch unterhaltsam und immer wieder sehr emotional zu gestalten. Dazu kommt ein Finale, dessen Ereignisse so einen heftigen Schlag in die Magengrube liefern und einen deftigen Kloß im Hals hinterlassen, dass schon beinahe Erinnerungen an den unvergesslichen Tod von Glen wach werden. Alles in Allem ist der Neustart für The Walking Dead sehr gut gelungen und macht sogar wieder Lust auf die kommenden Staffeln. Eine Kehrtwende also, mit der kaum noch jemand gerechnet hätte und die hoffentlich weiter beibehalten wird.
Details der Blu-ray
Qualitativ sorgt erneut der starke Stilmitteleinsatz für gewöhnungsbedürftige Bilder, die zwar grundsätzlich gut zur Serie passen, letzten Endes aber einfach nicht schön anzuschauen sind. Inzwischen hat man sich als Zuschauer aber damit abgefunden, dass teilweise starkes Filmkorn und rauschige Bilder das Geschehen dominieren und auch die ansonsten sehr gute Schärfe sowie der hohe Detailgrad immer wieder stark abfallen. Ein perfektes Bild würde zwar nicht mit der Atmosphäre von The Walking Dead harmonieren, die innerhalb einzelner Szenen vorhandenen und je nach Kameraperspektive teils extrem schwankenden Werte hinterlassen aber dennoch einen faden Beigeschmack. Hier müsste die Bildqualität einfach konstanter und konsequenter sein, um ihren Status als Stilmittel wirklich durchsetzen zu können. Die Tonspur hingegen kehrt nach dem kleinen Durchhänger in der vorherigen Staffel zu alter Stärke zurück und erweist sich wieder als sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt, während hervorragend ortbare Effekte für Räumlichkeit sorgen und sich das gesamte Sounddesign weitläufig im Raum verteilt. Gerade die neuen "Whisperers" erhalten dadurch eine zusätzliche Bedrohlichkeit, die einem die Nackenhaare aufstellt - mehr sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Episodenguide
Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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