Valkyrie Elysium

Valkyrie Elysium

Publisher: Square Enix
Entwicklerstudio: Soleil, Square Enix
Genre: Action-Rollenspiel • Adventure
Sub-Genre: JRPG
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 29.09.2022
USK 12

Valkyrie Elysium   10.10.2022 von Xthonios

Die nordische Mythologie ruft. Mit Valkyrie Elysium veröffentlicht Square Enix ein actionlastiges JPRG. Ihr seid die von Odin auserkorene Walküre, um Midgard vom Bösen zu befreien. Die Sofahelden haben sich an die Playstation gesetzt und losgelegt...

 

Willkommen in Walhalla

 

Es begab sich vor langer Zeit, dass die Welt durch Ragnarök, die Prophezeiung vom Fall der Götter, am Rande der Vernichtung stand. In einer großen Schlacht zwischen Odin und Fenrir wurde der Göttervater schwer verwundet und auch Fenrir hat sich zurück nach Niflheim gezogen, um sich zu erholen. Doch während des Kampfes stürzte Midgard ins Chaos und wurde nahezu zerstört. Verlorene Seelen wandern umher und überall streifen Dämonen durch das Land. Nur wenn die Seelen gereinigt und die Dämonen vernichtet werden, kann Odin seine alte Macht zurückerhalten. und so schuf Odin, Göttervater und Herrscher über alle Dinge, mit letzter Kraft eine »Jüngerin der Erlösung«, die Walküre, und legte das Schicksal der Welt in ihre Hände. Hier beginnt nun die Legende einer neuen Walküre.

 

Mit der Walküre auf heiliger Mission

 

In einem kurzen Tutorial übernehmt ihr die Rolle der namenslosen Walküre. Im Anschluss geht es nach Walhalla, um von Odin dem Allvater die erste Aufgabe zu übernehmen. Es gilt nach Midgard zu reisen und Dämonen zu besiegen, um die gefangenen Seelen zu reinigen und so dem Gottvater seine Macht wiederzugeben. Zu Beginn stehen euch einige wenige Waffen zur Verfügung, mit denen Ihr die Feinde niederstrecken könnt. Im Laufe der Geschichte erhaltet Ihr auch noch weitere Waffen, meist sind diese als Belohnungen für Nebenmissionen zu finden; dazu aber später mehr.  Insgesamt gesehen gibt es zehn Hauptmissionen, in denen es in sehr linearen Karten darum geht, Gegner auf dem Weg zum auszuschalten und das Missionsziel zu erreichen. In den Hauptmissionen findet ihr immer wieder einzelne verlorene Seelen, die auf Midgard festsitzen, da noch eine unerfüllte Aufgabe oder Sorge sie hindert. Nebenmissionen belohnen Euch dann meist mit seltenen Potions, einer neuen Fähigkeit oder aber einer anderen Waffe.

 

Das Kampfsystem ist recht einfach und nach kurzer Zeit auch recht intuitiv. Mit klassischen Kombinationen leichter Angriffe und einer schweren Attacke als Abschluss hinterlasst Ihr eine Spur der Verwüstung in den Reihen der Gegner. Damit es aber nicht ganz so langweilig wird, gibt es zahlreiche Kleinigkeiten, die es zu beachten gibt, um effektiv durch die Massen zu stürmen. So wird über jedem Gegner neben der Lebensleiste auch ein bestimmtes Element (Feuer, Eis, Blitz, Heilig, Dunkelheit) angezeigt. Angriffe mit dem jeweiligen Element bewirken neben mehr Schaden auch eine zusätzliche Schwächung des Gegners.

 

Hier kommen dann auch die Begleiter ins Spiel, die Ihr im Laufe der Missionen befreit und dann beschwören könnt. Diese Einherjar können über eine Schnelltaste beschworen werden und unterstützen Euch im Kampf. Auf der einen Seite lenken sie Gegner von Euch ab, aber der wichtigste Vorteil ist, dass sie eure Waffe mit ihrem speziellen Element verstärken. In der Regel startet Ihr den Kampf also mit einem kurzen Blick auf die Gegner, beschwört bis zu zwei Einherjar und legt dann los. Ein netter Nebeneffekt ist, dass jede Beschwörung eines Begleiters diesen auch am Ende der Mission stärker werden lässt. Das bringt durchaus taktische Elemente mit in die Kämpfe. Dem nicht genug, verfügen die Begleiter auch über separate Nebenmissionen, mit denen Ihr dann weitere Fähigkeiten und Spezialangriffe freischaltet, sodass ihr hier auch euren Kampfstil individualisieren könnt.

 

Skillen und killen – Die Walküre als Individuum

 

Natürlich sind nicht nur sture Tastenkombinationen das Geheimnis des Erfolges, sondern im Menü gibt es noch diverse Auswahlmöglichkeiten, die den Spielstil beeinflussen können. Wie eben bereits erwähnt, gibt es auch für die Einherjar die Option, verschiedene Angriffe einzustellen. Das ist recht rudimentär und kann jederzeit (auch während eines Kampfes) angepasst werden.

 

Deutlich umfangreicher ist das ganze Skillsystem rund um die Walküre. Hier haben wir neben der Walküre selbst auch ein Waffenlevelsystem.

 

Die Walküre: Hier finden wir drei einzelne Skillbäume (Angriff, Verteidigung, Unterstützung). Mit Fähigkeiten aus dem Bereich Angriff verstärken wir beispielsweise den physischen und magischen Schadensbonus, mit Verteidigung reduzieren wir den eingehenden Schaden oder verbessern unter anderem die Zeitspanne für perfektes Blocken oder Ausweichen. Im Bereich Unterstützung befinden sich Optionen, um bei bestimmten Aktionen z.B. automatisch Eygon zu beschwören, der dann die Gegner angreift oder man erhöht seine maximalen Lebenspunkte / Seelenenergie / Magiekraft.

 

Die Waffen: Neben dem anfänglichen Breitschwert, gibt es noch acht weitere Waffen, die man finden und spielen kann; allesamt natürlich mit nordischen Namen. So kann die Walküre mit Speer (klassisch), Degen, Breitschwert, Doppelklinge oder anderen Klingenwaffen kämpfen. Jede Waffe hat dabei zehn Stufen, die man über Edelsteine leveln kann. Je höher eine Waffe ausgebaut wurde, desto mehr und spezielle Angriffe kann die Walküre durchführen. Zusätzlich steigt das Rating der Waffe, je nachdem wie oft man mit einer Waffe spielt. Beginnen tut man mit „G“, das beste Rating ist „S+“. Dies spielt jedoch nur für einige Fähigkeiten eine Rolle, die man nur freischalten kann, wenn eine Waffe ein bestimmtes Rating hat.

 

Kommen wir noch kurz zu den Edelsteinen, die man benötigt, um Fähigkeiten oder Waffen zu skillen. Hier gibt in jedem Kapitel stets eine neue Form der Edelsteine, sodass es zum sinnfreien Farmen kommen kann, wenn man im Laufe des Spiels ALLE Waffen und ALLE Fähigkeiten maximal aufwerten möchte. Nötig ist dies für das Spiel absolut nicht – höchstens für die Trophäensammler.

 

Midgard und das ganze Drumherum

 

Während man – wie bereits zuvor erwähnt – trifft man in den Hauptmissionen auch auf Nebenmissionen oder zusätzliche Aufgaben. An sich eine gute Idee, allerdings ist die Umsetzung sehr simpel gelöst. Statt die Mission gleich mitzumachen, kann jede Mission nur von Walhalla aus gestartet werden. Das macht irgendwie die ganze Atmosphäre kaputt. Man nimmt also die Nebenquest an, beendet das Hauptziel, kehrt zurück zum Allvater und im Anschluss kehrt man wieder zurück nach Midgard, meist genau an den Ort, wo man die Nebenquest angenommen hatte. Ebenfalls sehr schade ist, dass nur die eigentlichen Hauptmissionen nur wirklich vertont und meist animiert sind. Sobald man also Geister anspricht, die Einherjar oder sonst wen zu einem Gespräch verleiten möchte, gibt es stumpfe Textmonologe.  Technisch gesehen ist das Spiel natürlich definitiv kein AAA-Titel, aber es hat den typischen japanischen Charme mit vielen gezeichneten Elementen und den sehr flüssigen Kämpfen. Die Charaktermodelle sind staksig und oftmals findet man in den Zwischensequenzen zitternde Haare oder unstimmige Artefakte vor. Doch auch wenn das Spiel grafisch gesehen eher mittelmäßig wirkt, so machen die Kämpfe und das ganze Einherjar-System richtig Spaß. Tontechnisch ist sowohl die japanische wie auch englische Sprachausgabe hervorragend, auch wenn im Englischen die Lippen Synchronität nicht gegeben ist.

 

Die Geschichte um Odin und die Walküre selbst ist anfangs recht linear und fast langweilig. Ohne jegliche Storyline prügelt man sich in den ersten zwei Kapiteln durch die Monster und erst ab der Mitte – dank der eigenen Hintergründe der Einherjar – entwickelt sich eine recht interessante und etwas tiefere Geschichte.

 

Bildergalerie von Valkyrie Elysium (7 Bilder)



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Das Fazit von: Xthonios

Xthonios

 

Ein schnelles und absolut überzeugendes Kampfsystem, ein gutes Levelsystem und Einherjar als Begleiter sorgen für richtig viel Spaß. Abzüge müssen grafikverwöhnte Spieler definitiv hinnehmen und auch Liebhaber des JRPG Genre kommen hier recht kurz. Die nordische Mythologie im japanischen Zeichenstil ist für mich gut gelungen und die sich später doch noch entwickelnde Geschichte führt auch zu einem Wiederspielwert. Wer sich Zeit nimmt und alle Nebenmissionen absolviert, kommt so auf 15-20 Std Spielspaß. 


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Gelungenes Kampfsystem
  • Verschiedene Enden
  • Stimmungsvolles Setting (Mythologie)
  • Erstklassige englische Sprachausgabe
  • Drei Schwierigkeitsstufen
  • Spiellänge inkl. aller Nebenmissionen so 15-20 Std
  • Grafik eher mittelmäßig
  • Story gewinnt erst ab Mitte des Spiels an Gewicht
  • Charaktermodelle sehen klumpig und hölzern aus
  • Nebenmissionen oder weitere Dialoge nicht vertont (nur Text)
  • Zwischensequenzen mit Rendering Fehler
  • Hauptstory nach etwa 10-12 Std durch.





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