Nach der Free-TV-Premiere auf Arte im Januar veröffentlichte Edel Motion die sechsteilige britische Thrillerserie Vigil - Tod auf hoher See nun auch für die Heimkinos. Wir haben die Fahrt im U-Boot für Euch gewagt...

Inhalt

Nachdem ein Fischtrawler vor der Küste Schottlands auf mysteriöse Weise in die Tiefe gerissen wurde, herrscht an Bord des britischen Atom-U-Boots HMS Vigil höchste Alarmbereitschaft, denn der Kapitän Commander Neil Newsome (Paterson Joseph) vermutet die Beteiligung eines feindlichen U-Boots. Da sich Kapitän Newsome weigert, die Schiffbrüchigen zu retten, um die eigene Position nicht zu verraten, entbrennt schließlich ein Streit mit dem Besatzungsmitglied Craig Burke (Martin Compston), der das Geschehen am Sonar verfolgt hatte. Als Burke kurz nach seiner Ermahnung tot in seiner Koje aufgefunden wird, scheint er Opfer einer Überdosis Heroin geworden zu sein. Das Seerecht verlangt jedoch eine Untersuchung, und so wird kurzerhand die Kommissarin Detective Chief Inspector Amy Silva (Suranne Jones) an Bord gebracht, um diskret in der Angelegenheit zu ermitteln, während die HMS Vigil weiter ihrem Auftrag folgt. Silva ist schon bald davon überzeugt, dass Burke ermordet wurde, erhält in der klaustrophobischen Umgebung aber nur wenig Unterstützung durch die Besatzung. Lediglich Warrant Officer Elliot Glover (Shaun Evans), der ihr als stetiger Begleiter zur Seite gestellt wurde, scheint tatsächlich daran interessiert zu sein, herauszufinden was tatsächlich hinter dem vermeintlichen Selbstmord Burkes steckt. Unterdessen kommt Silvas Kollegin Detective Sergeant Kirsten Longacre (Rosie Leslie) bei ihren Ermittlungen an Land einer weitreichenden Verschwörung auf die Spur, in die auch der Tote verwickelt gewesen zu sein scheint...

Vigil - Tod auf hoher See liefert Hochspannung im Doppelpack, denn die Serie verbindet zwei hervorragend inszenierte Handlungsebenen zu einer ebenso wendungsreichen wie fesselnden Einheit. Der erste Handlungsstrang beschäftigt sich dabei mit den Mordermittlungen an Bord eines Atom-U-Boots, die nicht nur geprägt sind von Klaustrophobie und einer Situation, aus der es kein spontanes Entkommen gibt, sondern auch von zahlreichen, sehr geschickt eingestreuten falschen Fährten, zwielichtigen Besatzungsmitgliedern, sowie der stetigen Herausforderung, zwischen Freund und Feind, beziehungsweise vertrauenswürdig und gefährlich zu unterscheiden. Inmitten dieses schwierigen Unterfangens befindet sich die Hauptfigur Amy Silva, die zudem durch ihre Anwesenheit an Bord des U-Boots an ihre eigene Vergangenheit erinnert wird. Durch diese Erinnerungen leidet sie zunehmend unter Angstzuständen, Beklemmung und Depressionen, muss nach außen aber dennoch stets ihr Gesicht waren, ihre Autorität beweisen, und sich mit eisernem Willen auf ihre Aufgabe konzentrieren, was sie nicht nur zu einer sehr vielschichtigen Figur macht, sondern auch zur fragilen, aber dennoch energischen sowie äußerst smarten Identifikationsfigur. Das alleine würde bereits für eine spannende Serie nach nervenaufreibendem "Who Dunnit" - Muster ausreichen. Doch Vigil - Tod auf hoher See bereitet mit diesem kriminalistischen Kammerspiel auf engstem Raum nur den Weg für eine noch viel weitreichendere Geschichte, die sich zur gleichen Zeit an Land abspielt, und die aus der klassischen Krimihandlung endgültig einen handfesten Thriller werden lässt. Hier geht es um politische und militärische Verschwörungen, Intrigen, Spionage, ja sogar Umweltaktivismus und den Kampf gegen atomare Kriegsführung, ohne dass das Ganze jemals unübersichtlich, überladen oder realitätsfremd wirkt. Jedes Element greift hier wunderbar in das nächste, wodurch Vigil - Tod auf hoher See am Ende ein einheitliches und absolut stimmiges Gesamtbild präsentiert, das von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln weiß. 

Sehr interessant ist übrigens der Hintergrund der Handlung, denn auch wenn die Ereignisse in Vigil - Tod auf hoher See am Ende rein fiktiv sind, so weisen einige Handlungselemente - wie beispielsweise die Versenkung des Fischtrawlers - doch nicht von der Hand zu weisende Ähnlichkeiten mit einem realen Schiffsunglück aus dem Jahr 1990 auf. Mit diesem Hintergrund entwickelt die Handlung mit all ihren Hintergründen und Verstrickungen sogar einen noch authentischeren, ebenso aber auch noch erschreckenderen Charakter.

Bildergalerie von Vigil - Tod auf hoher See (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Abgesehen von gelegentlichem Banding in den Unterwasseraufnahmen zeigt sich das Bild der Blu-ray sehr klar und sauber. Die Farbdarstellung wirkt sowohl in Außenaufnahmen, wie auch an Bord des U-Boots, durchwegs natürlich, das Kontrastverhältnis ist kräftig und gut ausbalanciert. Insgesamt ist das Bild sehr scharf und bietet einen ansprechenden Detailreichtum. Stilbedingt etwas unschärfere, verwackelte Aufnahmen - wie beispielsweise während der Erinnerungsfetzen der Hauptfigur - fügen sich gut ins Gesamtbild ein. Akustisch bietet die in DTS-HD 5.1 abgemischte Tonspur eine gute Dynamik, während im ganzen Boxenspektrum verteilte Umgebungsgeräusche für eine hervorragende Atmosphäre sorgen. Die Sprachwiedergabe ist sowohl in den wenig actionreicheren Momenten, wie auch in den dialoglastigen Passagen, stets klar und gut verständlich.

Ein Episodenguide entfällt, da die sechs Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert wurden und keine separaten Einzeltitel tragen.

Cover & Bilder © Edel Motion