Wander
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BEWERTUNG |
14.08.2021 von MarSVerschwörungstheorien sind so alt wie die Menschheit. Wohin es führen kann, wenn sich diese zur Obsession entwickeln, das zeigt nun der Thriller Wander...
Inhalt
Nachdem er unter ungeklärten Umständen seine Tochter verloren hat, hat sich der ehemalige Polizist Arthur Bretnik (Aaron Eckhart) dazu verschrieben, gemeinsam mit seinem Freund Jimmy in einer Radiosendung allerlei Verschwörungen aufzudecken. Finanziert werden ihre Ermittlungen durch Arthurs Job als Privatdetektiv, wo er im Auftrag seiner Bekannten Shelly Luscomb (Heather Graham) Versicherungsbetrüger entlarvt. Als Arthur eines Tages von einer Anruferin seiner Radioshow damit beauftragt wird, den mysteriösen Tod ihrer Tochter in der Kleinstadt Wander zu untersuchen, wittert er eine weitreichende Verschwörung, die im Zusammenhang mit dem Tod seiner eigenen Tochter stehen könnte. Unterstützt von Jimmy macht sich Arthur auf den Weg nach Wander, wo er schnell auf Ungereimtheiten stößt und feststellen muss, dass es hier um weitaus mehr geht, als nur einen vertuschten Mord...
Verschwörungstheorien erleben in der heutigen (Corona-)Zeit einen regelrechten Boom, weshalb Wander eigentlich gar nicht aktueller sein könnte - obwohl dieser noch vor der weltweiten Pandemie und damit lange vor den ersten diesbezüglichen Theorien entstanden ist. Gerade deshalb sind so manche Aspekte des Films regelrecht erschreckend, denn wenn unwissenden Freiwilligen ein Chip der Regierung implantiert wird, dann hat das doch einen recht bitteren Nachgeschmack. Doch auch wenn Verschwörungen das treibende Element darstellen, so treibt Wander den Umgang mit Verschwörungstheorien absichtlich auf die Spitze, überzeichnet an so mancher Stelle das Ausmaß der Fiktion, macht seine Figuren zu paranoiden Fanatikern. Genau daraus bezieht der Film letztendlich aber auch seine Spannung, denn stets steht hier die Frage im Raum, ob die Ereignisse nur der Einbildungskraft der Figuren entsprungen sind, oder ob die stetige innere Unruhe und Angst tatsächlich ihre Begründung hat. Regisseurin April Mullen nutzt eben diese Unentschlossenheit perfekt aus, und führt nicht nur die beteiligten Charaktere, sondern auch den Zuschauer, immer wieder geschickt auf falsche Fährten, schlägt eine klare Richtung ein, nur um sie wenig später wieder zu verlassen. So souverän wie das Spiel mit der Wahrnehmung hier erfolgt, so schwach entwickelt sich leider der Rest der Geschichte, denn hier mangelt es leider sowohl an einem schlüssigen, glaubwürdigen Verlauf, wie auch an ausreichenden Informationen zu den Hintergründen. Viele Details werden etwas lieblos präsentiert und müssen als Fakt hingenommen werden, während sich die Handlung im Finale ein wenig zu energisch um eine Überraschung bemüht - die am Ende jedoch dann doch vorhersehbar verläuft. Diese Diskrepanz innerhalb der Inszenierung wird jedoch durch die Darsteller ein wenig kompensiert, denn gerade Aaron Eckhart und Tommy Lee Jones gehen in ihren Rollen vollends auf und lassen keinerlei Zweifel daran, dass man es hier mit zwei echten Fanatikern zu tun hat.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray weiß durch eine sehr gute Schärfe und ein kräftiges Kontrastverhältnis ebenso zu gefallen, wie durch die insgesamt sehr ruhige und saubere Darstellung. Passend zum trostlosen Wüsten-Setting dominieren hier warme, erdige Töne, während die übrigen Farben etwas entsättigt wirken. Die Tonspur zeigt sich äußerst dynamisch und weiß stets im richtigen Moment Akzente zu setzen. Fein dosierte Umgebungsgeräusche werden ansprechend und räumlich wiedergegeben, die Dialoge sind klar ortbar und stets gut verständlich. Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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