Zimmer 108 - Staffel 1
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BEWERTUNG |
11.04.2017 von MarS
Ein Dasein nach dem Tod und die Ermittlungen im eigenen Mordfall sind die Grundlage für die belgische Mystery-Krimiserie Zimmer 108. Klingt sehr interessant, deswegen haben wir Sofahelden natürlich einen Blick gewagt...
Die neunzehnjährige Kato erwacht am Morgen nach einem Schützenfest im Zimmer 108 des geschlossenen Hotels "Beau Séjour". Sie kann sich an die vergangenen Ereignisse nicht mehr erinnern, doch irgendetwas ist anders als sonst. Als sie im Badezimmer ihre eigene Leiche entdeckt und sie draußen von niemandem wahrgenommen wird, wird ihr schnell bewusst, dass sie als Geist unter den Lebenden wandelt. Auf der Suche nach Antworten stellt Kato fest, dass eine Handvoll Menschen, darunter auch ihr Vater Luca und der Polizeichef Alexander Vinken, sie tatsächlich noch sehen können, und versucht mit deren Hilfe das Rätsel um ihren Tod zu lösen. Dabei stößt sie jedoch nicht immer auf Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft und entdeckt auf eigene Faust zahlreiche Geheimnisse innerhalb der eigentlich langweiligen Gemeinde, wo offensichtlich jeder irgendetwas zu verbergen hat...
Wer den Mystery-Thriller Unsichtbar - Zwischen zwei Welten aus dem Jahr 2014 kennt, dem dürfte die Geschichte von Zimmer 108 bekannt vorkommen. Im Gegensatz zu diesem entwickelt die Serie aus Belgien jedoch deutlich mehr Spannung, eine intensivere Atmosphäre und hat selbstredend viel mehr Zeit, seine einzelnen Figuren zu vertiefen, womit diese atmosphärisch und emotional eher in die Fußstapfen des ähnlich gearteten In meinem Himmel von Regisseur Peter Jackson tritt. Dabei weiß die Inszenierung absolut zu überzeugen, denn die Erzählung bietet stets neue Wendungen und führt den Zuschauer, der das Geschehen aus der Sicht der toten Kato mitverfolgt, genau wie diese immer wieder auf falsche Spuren. Gleichzeitig weiß Zimmer 1408 auch durch neue Aspekte sowie während den Ermittlungen auftauchende Geheimnisse zu fesseln und zu überraschen, wobei das Drehbuch von viel Einfallsreichtum und Eigenständigkeit zeugt. Auch Aufmachung und Setting sind absolut stimmig und erinnern an die meist starken Serienvertreter aus skandinavischen Gefilden - eine durchaus lobenswerte Leistung für eine Mystery-Serie aus Belgien, das nicht unbedingt für den Exportschlager Film und Serie bekannt ist. Ebenfalls erwähnenswert sind die bei uns unbekannten Darsteller, die allesamt eine mehr als gute und vor allem glaubwürdige Figur machen. Gerade Lynn Van Royen als Hauptfigur Kato Hoeven, optisch und auch charakterlich eher als empfindsamer und zerbrechlicher Mann denn als junge Frau angesiedelt, liefert hier eine extrem ansprechende, intensive Vorstellung und zieht damit den Zuschauer sofort auf ihre Seite.
Obwohl Zimmer 108 lediglich auf DVD erhältlich ist zeigt sich das Bild sehr ansprechend und weist eine solide Grundschärfe auf. Auch wenn diverse weichere Momente, kleinere Unschärfen und fehlende feine Details davon zeugen, dass hier kein HD-Medium im Player liegt, so gleichen die melancholisch-triste Farbgebung sowie der dazu passend eingestellte Kontrast samt ausgewogenem Schwarzwert dies locker wieder aus. Etwas unspektakulär verbleibt die Tonspur, die zwar stets verständliche, klare Dialoge liefert, ansonsten aber bis auf den tollen Score kaum gezielte Akzente setzt.
In der deutschen Fassung tragen die einzelnen Folgen von Zimmer 108 keine eigenen Titel und wurden nur fortlaufend durchnummeriert, weswegen wir an dieser Stelle den belgischen Episodenguide beigefügt haben:
Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
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