Akudama Drive - Vol. 01
|
BEWERTUNG |
01.07.2021 von MarSIm Falle der Animeadaption zur laufenden Manga-Reihe Akudama Drive haben sich die Macher nicht viel Zeit gelassen, denn während der Manga erst im Juli 2020 in Japan seinen Start hatte, folgte bereits im Oktober 2020 eine 12-teilige Serie. Und weil eben alles so schnell geht, präsentiert Koch Films / KSM Anime schon jetzt die ersten vier Episoden auf DVD und Blu-ray...
Inhalt
Ein verheerender Krieg zwischen Kanto und Kansai hat Japan verändert. Während Kanto als Utopia gilt, ist Kansai eine brennende Metropole, technologisch weit fortgeschritten. Inmitten dieser niemals schlafenden Stadt stößt ein Mädchen eines Abends auf den "Transporter", einen sogenannten Akudama. Akudama sind Verbrecher, die von der örtlichen Staatsgewalt, der "Execution Division", gnadenlos gejagt und an Ort und Stelle verurteilt, ja sogar hingerichtet werden. Gemeinsam mit anderen Akudama befindet sich der "Transporter" auf einer Mission, um die Hinrichtung eines der ihren zu verhindern, und als das Mädchen zwischen die Fronten gerät, muss sie sich ebenfalls als Akudama ausgeben, um die Situation lebend zu überstehen. Das ist die Geburtsstunde der "Betrügerin", die sich jedoch wider besseren Wissens tatsächlich als Akudama beweisen muss, als plötzlich ein mysteriöser neuer Auftraggeber auf der Bildfläche erscheint, der die Truppe kurzerhand auch noch mit explosiven Halsbändern ausstattet...
Angesiedelt in einer dystopischen, technisch weit fortgeschrittenen Zukunft, entpuppt sich Akudama Drive bereits in den ersten vier Episoden als cooler, brutaler und völlig durchgeknallter Tripp, der nicht nur durch seine rasante, actionreiche Inszenierung zu gefallen weiß, sondern dabei auch noch eine wendungsreiche, mit Überraschungen vollgeladene Geschichte präsentiert. Dabei fällt es einem im ersten Moment durchaus schwer, sich im Geschehen zurechtzufinden, denn Rücksicht nimmt die Erzählung keine. Direkt zum Einstieg prasseln unzählige Locations auf den Zuschauer ein, zahlreiche Charaktere werden abrupt in die Handlung geworfen, und alles wirkt zunächst einmal völlig überladen. Dieser Zustand klärt sich aber ebenso schnell, wie er gekommen ist, denn im Anschluss versorgt einen die Erzählung stetig mit Erweiterungen und Informationen, so dass es keineswegs schwierig ist, dem Ganzen folgen zu können. In diesem Zusammenhang liefern die beinahe schon beliebig eingefügten "Erklärszenen" mit den beiden Puppenfiguren "Bunny" und "Sharky" sogar ein wenig Humor, während der übrige Rest der Inszenierung passend zum Geschehen eher düster gehalten ist. Eben dieser Erzählstil sorgt allerdings für einen dauerhaften Spannungsbogen, der von äußerst gelungenen Plottwists sogar noch weiter verstärkt wird. Die Tatsache, dass Akudama Drive eine Gruppe von "Superschurken" als Protagonisten - und letztendlich sogar Sympathieträger - präsentiert, während die Staatsgewalt den fiesen Gegenspieler gibt, lässt die Serie unterdessen auf ebenso unterhaltsame wie eigenständige Art und Weise der Masse den Rücken kehren. Die zentralen Figuren tragen hier nicht einmal Namen, sondern werden durch Spitznamen zeitgleich angesprochen wie auch charakterisiert. Dabei ist es regelrecht eindrucksvoll, wie viele wirklich durchgeknallte, schräge und bizarre Gestalten sich hier tummeln, was sich jedoch in Anbetracht der ebenso zahlreichen skurrilen Einfälle innerhalb der Geschichte, aber auch der visuellen Gestaltung, hervorragend zu einem packenden Gesamtkonstrukt zusammenfügt.
Für die Animationen zeichnet sich das Studio Pierrot Co., Ltd. (Tokyo Ghoul, Black Clover) verantwortlich. Diese sind sehr ansprechend ausgefallen und setzen sowohl das futuristische Setting, wie auch die vielen unterschiedlichen Charaktere perfekt in Szene. Hier und da wird es in den schnell geschnittenen Actionszenen zwar ein wenig unübersichtlich, die wichtigsten Momente werden aber dennoch in voller Pracht präsentiert. An der deutschen Synchronisation gibt es rein gar nichts auszusetzen, ebenso wenig wie am sehr schönen Score innerhalb der Episoden. Das Opening startet jede Episode mit einem echten Rock-Brett, während das Ending eher ruhige, aber genauso ansprechende Töne anschlägt. Entsprechend dem Sound ist das Opening gespickt mit regelrechter Reizüberflutung, die Endtitel laufen dagegen über einem eher tristen Standbild.
Details der Blu-ray
Der Look der Serie steht ein wenig im Kontrast zum Inhalt und präsentiert sich farbenfroh und vielseitig. Dank scharfer, kontraststarker Blu-ray werden diese Farben kräftig dargestellt, während das Bild durchwegs sauber bleibt. Selbst in den unübersichtlichen Momenten bleibt das Bild überwiegend ruhig und fokussiert. Die Tonspur ist druckvoll und sauber abgemischt, wobei auch die umliegenden Boxenbereiche immer wieder gezielt mit ins Geschehen eingebunden werden. Die Dialoge bleiben unterdessen durchwegs klar und verständlich.
Episodenguide
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]