Colt Express
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BEWERTUNG |
12.02.2016 von Born2bewildDas Spiel des Jahres 2015 entführt uns in den Wilden Westen. Ob sich Colt Express an echte Cowboys richtet oder ob es eher in die Richtung Kinderfasching geht, erfahrt Ihr in unserem Review…
Das Material und die Vorbereitung
Die Verpackung von Colt Express verrät mit der Dampflok und einem berittenen Banditen schon viel über seine Thematik. Auch der restliche Karton ist im Westernstil gehalten und verspricht mit den aufgedruckten Auszeichnungen Spiel des Jahres 2015 und dem französischen Pendant aus Cannes sehr viel. Das Spiel ist relativ schwer und öffnet man die Verpackung, so merkt man auch schnell warum.
Im Inneren befindet sich neben der Anleitung fürs Spiel eine Aufbauanleitung für eine ganze Armada aus Kartonteilen. Bevor man überhaupt an das erste Spiel zu denken braucht, gilt es einen Zug mit sechs Wagons und einer Lok aus den vorgestanzten Bögen herauszutrennen und gemäß der Anleitung aufzubauen. Daneben sind noch ein paar dekorative Kakteen, Felsen und Steine, die nur einen optischen Zweck erfüllen. Zwar ist das Zusammenbauen an sich ein langwieriger Prozess, macht aber auch Spaß. Die Aufbewahrungsmöglichkeit im Karton ist sehr gut durchdacht. Man muss noch zwei Querstreben aus Pappe in die entsprechenden Schlitze einstecken, um dann die Wagons und ihre Lok in den nun entstandenen Fächern unterzubringen.
Nachdem alle Wagons aufgebaut sind, geht es an den eigentlichen Spielaufbau. Pro Spieler wird ein Wagon benötigt. Eine Ausnahme ist das Spiel zu zweit. Hier spielt jeder Spieler zwei Banditen und so werden vier Anhänger plus Lok benötigt. Sie werden zusammen mit der Lok als Zug aufgestellt. Dann werden die Geldsäcke und Edelsteine anhand der Aufdrucke in den Wagons positioniert. Jeder Spieler erhält nun die zu seinem Charakter passenden Charakter-, Aktions- und Patronenkarten. Die neutralen Patronenkarten werden neben die Lok gelegt und der Marshal zusammen mit einer Geldkassette in die Lokomotive gestellt. Die Rundenkarten werden passend zur Spielerzahl gemischt und vier nach dem Zufallsprinzip gezogen und auf einen Stapel zusammen mit einer ebenfalls zufällig ausgewählten Bahnhofkarte gelegt. Die beteiligten Charakterfiguren werden gemischt und eine von ihnen gezogen, die gezogene Figur ist der Startspieler. Abschließend werden die Banditen anhand ihrer Startfolge durchnummeriert. Die Banditen mit einer ungeraden Zahl werden in den letzten und die mit einer geraden in den vorletzten Wagon aufgestellt.
Die Anleitung
Die Anleitung von Colt Express ist recht groß, aber übersichtlich. Sie umfasst sechs Seiten und ist zwar umfangreich, aber leicht verständlich. Aufgelockert wird das Ganze mit zahlreichen Illustrationen und Beispielen, die die jeweiligen Textpassagen veranschaulichen. Aufgrund des Umfangs der Regeln empfiehlt es sich, die Anleitung bei den ersten Spielen griffbereit zu halten.
Das Spielziel
Runde um Runde versuchen die Banditen möglichst viele Geldsäcke, Edelsteine oder sogar die Geldkassette des Marshals aufzusammeln und gleichzeitig die Kontrahenten davon abzuhalten. Nach fünf Runden erfolgt der Kassensturz und der Spieler mit den meisten Dollar in der Tasche hat gewonnen.
Der Spielablauf
Jedes Spiel umfasst fünf Runden. Als erstes nimmt sich jeder Spieler sechs Aktionskarten von seinem persönlichen Stapel. Nun wird die oberste Rundenkarte vom Stapel aufgedeckt. Anhand der aufgedruckten Kartensymbole wird die Anzahl und Art der Spielzüge festgelegt. Es beginnt die Planungsphase. Jeder Spieler legt entweder eine Aktionskarte offen, beziehungsweise bei einem abgebildeten Tunnel verdeckt, auf einen gemeinsamen Stapel in der Tischmitte oder kann alternativ drei Aktionskarten von seinem Stapel nachziehen. Weitere besondere Symbole sind die Beschleunigung, bei der die Spieler zwei Aktionen durchführen dürfen oder die Weiche, bei der der Spielzug in umgekehrter Reihenfolge gespielt wird (also beginnend mit dem Startspieler linksherum). Nachdem die Aktionskarten entsprechend der Symbole auf der Rundenkarte abgelegt wurden, beginnt die Phase, in der sie ausgeführt werden. Folgende Aktionen sind möglich:
Die Patronenkarten bewirken, dass man weniger Aktionen zur Verfügung hat, sie werden in den jeweiligen Stapel aus Aktionskarten gemischt.
Nachdem alle Aktionen ausgeführt wurden, wird noch das Ereignis, das sich auf der Rundenkarte befindet, ausgeführt. Das kann zum Beispiel ein wütender Marshal sein, der um sich schießt oder eine Bremsung, bei der die Banditen auf dem Dach einen Wagon nach vorne geschleudert werden.
Am Rundenende mischt dann jeder Spieler sein Kartendeck inklusive aller erhaltenen Patronenkarten und legt es wieder vor sich ab. Der nächste Spieler nimmt die übrigen Rundenkarten, platziert sie vor sich und beginnt mit dem Aufdecken der obersten Karte. Die nächste Runde beginnt.
Nach der fünften Runde erfolgt der Kassensturz und die Summe der Beute der einzelnen Spieler ermittelt. Der Spieler mit den meisten verschossenen Patronen erhält den Titel Revolverheld. Hierfür wird seine Charakterkarte umgedreht und er erhält zusätzlich 1000$. Der Spieler mit der größten Beute gewinnt.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Asmodee Deutschland / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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