Demonic
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BEWERTUNG |
29.11.2021 von MarSMit seinem kritischen SciFi-Drama District 9 hatte Neill Blomkamp weltweit Anerkennung erlangt. Obwohl er dem Genre in seinen Folgewerken Elysium und Chappie treu geblieben ist, konnte der Südafrikaner jedoch bislang nicht mehr an den Erfolg seines Regiedebüts anknüpfen. Mit Demonic wechselt er nun erstmals ins Horrorgenre...
Inhalt
Nachdem ihre Mutter Angela (Nathalie Boltt) vor vielen Jahren wegen mehrfachen Mordes verurteilt wurde, hat sich Carly (Carly Pope) von ihrem alten Leben abgewandt. Unter neuem Namen wollte sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen, und die Taten ihrer Mutter vergessen. Doch da meldet sich eines Tages Carlys alter Freund Martin (Chris William Martin) bei ihr, der ihr erzählt, dass Angela nach einem Zwischenfall im Gefängnis im Koma liegt und nun beim Forschungsunternehmen Therapol untergebracht ist. Kurz darauf nimmt Therapol Kontakt mit Carly auf, und bittet sie um Hilfe. Mit einer eigens entwickelten Technik wollen die Ärzte von Therapol Carly in das Bewusstsein Angelas schicken, um in einer virtuellen Realität mit ihr zu kommunizieren. Carly lässt sich auf das Experiment ein, ohne dabei jedoch zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt...
Manchmal ist es gut, die Perspektive zu wechseln und etwas Neues auszuprobieren. Ähnliches dürfte sich Neill Blomkamp gedacht haben, als er seine Arbeit an Demonic begann. Tatsächlich gelingt es dem Südafrikaner, dem zugegeben inzwischen mehr als ausgelutschten Exorzismus- und Dämonen-Genre ein paar interessante neue Facetten zu entlocken und seine Geschichte auch einem gänzlich neuen Blickwinkel zu erzählen, indem er das Genre mit - wie sollte es anders sein - SciFi-Elementen á la The Cell anreichert. Was ihm aber nicht gelingt, das ist dem Ganzen eine persönliche Note zu verleihen, geschweige denn eine brauchbare Handlung zu liefern. Letzteres liegt vor allem daran, dass die Charaktere absolut platt und austauschbar angelegt sind, und es der Inszenierung auf ihrem Weg eigentlich zu keinem Zeitpunkt gelingt, das vorhandene Potential der Handlung auch zu nutzen, oder für den Zuschauer interessant darzustellen. Zudem versucht sich Demonic durch den Aspekt einer virtuellen Realität an einer realistischen Komponente im Umgang mit dämonischer Besessenheit, verirrt sich aber im Verlauf immer stärker in Unstimmigkeiten und konstruierten, und damit recht unlogischen und unglaubwürdigen Zusammenhängen. Ohnehin bleibt die Erzählung trotz ein paar eingebundenen Wendungen gänzlich vorhersehbar, da sich Demonic am Ende dann doch überwiegend auf klischeehaften Bahnen bewegt und nicht den Mut hat, diese vollständig zu verlassen. Die markantesten Szenen sind hier wohl die Sequenzen, die sich in der virtuellen Gedankenwelt abspielen. Diese glänzen jedoch nicht durch eine besondere Atmosphäre oder den Aufbau von Spannung, sondern vielmehr durch die absichtlich fehlerhaften und unschönen Aufnahmen, die zwar in Anbetracht der Rahmenbedingungen im Film durchaus ihren Sinn ergeben, jedoch auf Dauer einfach nur anstrengend sind. Selbst der später noch auftauchende Dämon - an dessen Existenz nicht einmal der Titel des Films einen Zweifel zulässt - wirkt in Anbetracht der bisherigen Werke Blomkamps gänzlich lächerlich in seiner Darstellung, aber das ist am Ende auch nur noch ein weiterer Aspekt, der Demonic zu einem eher enttäuschenden Horrorthriller mit jeder Menge verschenkten Möglichkeiten macht.
Details der Blu-ray
Ihre Stärken zeigt die Blu-ray vor allem in den hellen Szenen, in denen das Bild eine sehr gute Schärfe und kräftigen Kontrast offenbart. Dunkle Aufnahmen sind dagegen recht schwammig und zudem von einer deutlichen Körnung durchzogen. Absichtlich schwächer sind die Sequenzen in der virtuellen Gedankenwelt ausgefallen. Diese gleichen einem schlecht gerenderten Videospiel und werden von Pixelfehlern, Bugs und Klötzchen dominiert, was zwar wie bereits erwähnt gut zu einem Programm im Entwicklungsstadium passt, jedoch alles andere als schön anzuschauen ist. Die Tonspur hingegen überzeugt durch eine dynamische Abmischung sowie eine ansprechende Räumlichkeit, wobei Dialoge stets gut verständlich wiedergegeben werden. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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