Der Pathologe
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BEWERTUNG |
24.10.2014 von DeWerniIn Dublin in den 50er Jahren kommt der Pathologe Dr. Quirke einer Intrige aus Macht, Geld und Habgier auf die Spur. Nachdem eine Kindesleiche urplötzlich von der Bildfläche verschwindet, beginnt das Aufmischen des Drecks. Doch für Quirke ist Vorsicht geboten: In die Machenschaften scheinen Kirche, Polizei, das Gericht und selbst die eigene Familie verwickelt …
Dublin, Irland – in den 1950er Jahren. Eigentlich hat Dr. Quirke (Gabriel Byrne) ein geruhsames und entspanntes Leben, auch wenn seine Frau bereits vor Jahren gestorben ist. Er arbeitet als Pathologe im Holy Family Hospital in Dublin, liebt seinen Job und wird liebevoll von den Kollegen auch immer wieder Dr. Tod genannt. Dabei sind seine Familienverhältnisse ebenso eigenwillig wie interessant: Die Schwester Sarah Griffin (Geraldine Sommerville) seiner gestorbenen Frau ist mit seinem arroganten Bruder Malachy (Nick Dunning) verheiratet. Gemeinsam – so scheint es jedenfalls auf den ersten Blick – haben die beiden ein Kind Namens Phoebe (Aisling Franciosi), die so langsam in das rebellische Alter einer jungen Erwachsenen kommt. Diese wiederum ist in Quirke vernarrt und würde liebend gerne mit ihm nach Boston gehen. Dabei ist Quirke ein wenig das schwarze Schaf der Familie – er trinkt gerne mal einen über den Durst, hat seine Frau verloren und hat deswegen alles andere als einen geregelten Alltag.
Doch eines Tages wird sein Weltbild ein wenig über den Haufen geworfen: Als er die Leiche der jungen Frau Christine Falls obduziert, stellt er fest, dass die eigentliche Todesursache vertuscht wurde. Auf dem Totenschein ist als Grund eine Lungenembolie genannt, während sie eigentlich bei einer Geburt verblutet ist. Doch das Neugeborene ist wie vom Erdboden verschluckt und taucht in keinerlei Unterlagen auf. Das Ganze macht ihn etwas stutzig, er geht der Sache mit Unterstützung der Polizei genauer auf den Grund. Doch auf was er bei seinen Untersuchungen entblößt, lässt das Blut in seinen Adern gefrieren. Eine Intrige von Menschenhandel unter dem Deckmantel der Kirche ist anscheinend groß aufgezogen, bei diesem werden wohl Kinder ihren eigentlichen Eltern weggenommen und wohlhabenden und gut zahlenden Familien zugeschustert. Dass er sich bei seinem Gewühl im Dreck nicht immer nur Freunde macht, ist klar. Doch wohin seine Spuren führen, dass hätte selbst er nicht wirklich erwartet: Nicht nur dass einige Politiker und hohe Würdenträger der katholischen Kirche ihre Finger im Spiel haben und bei der Sache abkassieren, auch die eigene Familie steckt im Sumpf mit drin. So entwickeln sich seine Ermittlungen zu einem teils lebensgefährlichen Spiel, das zudem über Leichen geht, um die Aufdeckung der grausamen Wahrheiten …
Welche Intrigen muss Quirke bei seinen Ermittlungen noch aufdecken? Wer steckt alles hinter dem groß aufgezogenen und gut vertuschten Menschenhandelsgeschäft? Und welche Hintergründe haben die zwielichtigen Geschäfte?
Technisch liefern die Macher aus dem Hause BBC mal wieder hochwertige Qualität, Man mag es kaum sagen, allerdings ist man es wirklich fast schon so gewohnt. Das soll allerdings das überzeugende Bild mit seinen extremen Schärfen, Klarheit und tollen Details nicht im Geringsten mindern. Zudem ist das Farbspiel mit guten kräftigen Abschnitten und auch einigen blassen Einstellungen gelungen. Die landschaftlichen Darstellungen Irlands sind einfach nur toll. Schwarzwert und Kontrast werden sauber präsentiert, da gibt es nichts zu meckern. Die tontechnische Umsetzung kann dann das Niveau der Bilder halten. Die wenigen Effekte werden gut über die einzelnen Surroundkanäle verteilt, sodass ein gelungener Raumklang entsteht. Die atmosphärische Musik liefert ihren Beitrag zum tollen und passenden Ambiente. Die Dialoge bleiben dabei jederzeit verständlich und werden – auch Seitens der deutschen Lokalisierung her – sauber und gefühlvoll vorgetragen. In Summe erhält der Fan aus technischer Sicht eine rundum gelungene Realisierung im HD-Bereich.
Der Zuseher bekommt mit dieser Miniserie tolle Unterhaltung geboten, die in drei Episoden in Spielfilmlänge präsentiert wird und – wenn man sich darauf einlässt – richtig unter die Haut gehen kann. Leider fehlt auf den Scheiben jegliches Bonusmaterial zu Hintergründen der Produktion. Abschließend hier noch eine Übersicht zu den Episoden der Miniserie:
Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. Das Fazit von: DeWerni
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