Der letzte Tempelritter

Der letzte Tempelritter

Originaltitel: Season of the Witch
Genre: Action • Fantasy
Regie: Dominic Sena
Hauptdarsteller: Nicolas Cage
Laufzeit: Ca. 95 Minuten
Label: Universum Film
FSK 16

Der letzte Tempelritter   10.09.2011 von Panikmike

Nicolas Cage und Ron Perlman begeben sich in „Der letzte Tempelritter“ auf eine abenteuerliche Reise, um eine angebliche Hexe in einem Mönchskloster abzuliefern. Die Kirche ist sich sicher, dass mit dem Tod dieser Hexe auch die Pest und somit wenigstens eine Sorge verschwindet. Doch diese Krankheit ist nicht das einzige Problem, mit der die Reisenden zu kämpfen haben …

Das Mittelalter war eine harte Zeit. Krankheiten überzogen das Land, christliche Kriege brachen aus und Hungersnöte mussten überwunden werden. In der Mitte des 14. Jahrhunderts kämpfen Behmen (Nicolas Cage) und Felson (Ron Perlman) im Dienste der Kirche. Jahrelang zogen sie in diverse Schlachten, um Gott und den Glauben zu verbreiten. Als sie eines Tages aber in eine Schlacht ziehen müssen, in dem alle Krieger gegen wehrlose Frauen und Kinder kämpfen müssen, geht ihnen ein Licht auf und sie desertieren. Als beide dann in einer großen Stadt zurück in Europa angekommen sind, werden sie aufgrund ihres Vertragsbruches gegen die Kirche gefangen genommen. Da dort seit drei Jahren die Pest herrscht, bekommen sie als Sündenerlass die Aufgabe, eine junge Frau (Claire Foy) zu einem Weit weggelegenen Kloster zu bringen. Zusammen mit dem Priester Debelzaq (Stephen Campbell Moore), einem Führer und einem jungen Tempelritteranwärter begeben sie sich auf die gefährliche Reise. Die Kirche ist überzeugt, dass diese Frau eine Hexe und für die Pest verantwortlich ist. Mithilfe eines einzigartigen Buches soll ein Ritual gelesen und somit der Fluch gebrochen werden …

Die Geschichte um Behmen und seinem Gespann klingt erst mal sehr interessant und historisch. Allerdings erscheint der Film nach näherem Hinsehen als eher unglaubwürdig. Regisseur Dominic Sena produzierte diesen Film als ernstes Werk, was in die Hose ging. Zum Beispiel verspricht Behmen der jungen Frau einen fairen Prozess. Was der Zuschauer aber sofort ahnt, dass es nicht dazu kommen wird. Generell enthält der Film kaum Überraschungen und keine Wendungen. So sind zwar die Settings schön anzusehen und die schauspielerische Leistung vollkommen in Ordnung, doch leider rettet dies den Film in keinster Weise. Wer auf Fantasie steht, wird die Vorkommnisse in dem Film sicherlich nett finden, doch so richtig glauben kann man sie nicht. Die Rolle von Nicolas Cage ist fragwürdig, da er jahrelang eine christliche Killermaschine darstellt und plötzlich verweichlicht ist und Gefühle zeigt. Vieles passt nicht zusammen, der Film wirkt wie eine Mischung aus Action und Fantasy, der dann aber in ein Drama voller Gefühl abdriftet. Hätte man sich für eine Seite entschieden, dann wäre er in meinen Augen besser geworden. So ist es ein Film, den man mal anschauen kann – mehr aber auch nicht!

Technisch gesehen ist er allerdings vollkommen in Ordnung. Der Film ist qualitativ super, das Bild ist scharf und farblich gesehen kommt alles gut rüber. Auch wenn alles ein wenig blass und in manchen Szenen düster wirkt, so ist dies als Effekt anzusehen, da der Film selbst dadurch ein wenig Horroratmosphäre schaffen möchte. Ein Bildrauschen sieht man nicht, so soll es sein. Beim Ton sieht es ähnlich aus. Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen, die Stimmen kommen zu jederzeit klar verständlich aus dem Center und die hinteren Effektlautsprecher, sowie der Bass, haben immer wieder zu tun. Auch wenn hier mehr drin gewesen wäre, ist der DTS-HD Ton gut.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Im Vorfeld habe ich sehr viel Negatives von diesem Film gehört bzw. gelesen. So schlimm, wie viele denken und schreiben ist dieser Film nicht, ein Highlight ist es aber auch nicht. Sieht man von den unglaubwürdigen historischen Tatsachen ab, so präsentiert sich „Der letzte Tempelritter“ als netten Zeitvertreib – mehr ist er allerdings nicht. Kenner werden den Film mit „Black Death“ vergleichen, der auch die Themen Pest und Hexenverbrennung behandelt, jedoch mit einer besseren Story und einem düsteren Horrorsetting daherkommt. Schade, dass sich dieser Film selbst sehr ernst nimmt, denn so wirkt er stellenweise unglaubwürdig und eher komisch als authentisch. So hinterlassen Nicolas Cage und seine Schauspielkollegen einen mittelmäßigen Eindruck und einen Film ohne Überraschungen. Historiker sollten die Finger davon lassen, Action und Fantasy-Fans werden vielleicht durchschnittlich unterhalten. Jedem das seine, mein Lieblingsfilm wird er jedenfalls nicht.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen