Die Schlange - Killer vs. Killer
|
BEWERTUNG |
05.02.2021 von MarSMit Die Schlange - Killer vs. Killer präsentiert Koch Films einen französischen Actionthriller nach klassischem Baukastenmuster. Oder steckt doch mehr hinter dem Film? Wir haben einen Blick gewagt...
Inhalt
Omar und Stéphanie sind ein glückliches Paar mit einer gemeinsamen Tochter, das eigentlich nur in Ruhe den eigenen Hof führen und Wein anbauen möchte. Doch als wären die stetigen Anfeindungen und Übergriffe durch die Dorfbewohner auf Grund Omars Hautfarbe noch nicht genug, steht eines Tages auch noch ein Killer (Tomer Sisley) vor ihrer Tür, der die Familie kurzerhand als Geiseln nimmt. Der Killer hat kurz zuvor drei Mitglieder eines Drogenkartells ausgeschaltet, und sucht nun einen Unterschlupf, um sich vor der Rache des Kartells zu verstecken. Doch deren Killer (Terence Yin) ist ihm bereits auf den Fersen...
Wenn sich ein Drehbuchautor für kein spezielles Genre oder gar eine klare Linie entscheiden kann, dann gibt es für das Ergebnis meist zwei Möglichkeiten. Entweder, das Endprodukt überzeugt durch eine komplexe, vielschichtige Erzählstruktur, die den Zuschauer herausfordert. Oder das Ganze steht sich am Ende komplett im Weg und geht gnadenlos im eigens erschaffenen Chaos unter. Die Schlange - Killer vs. Killer präsentiert allerdings ein drittes Ergebnis: Einen Film, dem es zwar an einem klar erkennbaren Konzept fehlt und der deutlich zu viele Figuren sowie Handlungsstränge zu verbinden versucht, letztendlich aber dennoch prima zu unterhalten weiß. Die Handlung selbst ist hier wirklich völlig überladen. Es geht um öffentlich zur Schau gestellten Rassismus, um einen geplatzten Drogendeal, um sadistische Killer, und im Mittelpunkt um eine Familie, die dem gesamten Konstrukt gnadenlos ausgeliefert ist. Darum herum bedient sich Die Schlange - Killer vs. Killer dem klassischen Actionthriller, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse mit der Zeit verschwimmen, da ein vermeintlich schlechter Mensch seine emotionale Seite entdeckt und sich auf die Seite der Opfer schlägt. Letztendlich ist das Ganze also trotz der Vielzahl an beteiligten Figuren und der chaotischen Verbindung diverser Haupt- und Nebenhandlungen recht vorhersehbar, während es sowohl an einer ausgearbeiteten Charakterisierung der Figuren, als auch an Sympathieträgern mangelt. Zudem entwickelt sich die Geschichte in weiten Teilen sehr gemächlich, ohne viel Tempo an den Tag zu legen, was lediglich durch vereinzelte Actionmomente durchbrochen wird.
Dass der Film dennoch unterhalten kann, das liegt beispielsweise an dem wenig zimperlichen Einsatz von gelegentlichen Gewaltspitzen, die äußerst hart ausgefallen sind und neben hautnahen Körpertreffern bei Shootouts auch vor brutalen Folterungen nicht zurückschrecken. Doch auch Tomer Sisley (Balthazar) kann in seiner für ihn sehr ungewöhnlichen, da absolut ernsten Rolle überzeugen. Als zunächst mürrischer, wortkarger Killer, der nur selten eine emotionale Regung erkennen lässt, macht er hier wirklich eine mehr als gute Figur. Etwas weniger glaubhaft, dafür umso erschreckender, ist sein direkter Gegenspieler Terence Yin. Der erscheint zwar als blauäugiger, großgewachsener Asiate in den Diensten eines kubanischen Drogenkartells nicht sonderlich geschickt besetzt, macht dies aber mit seiner fiesen Wesensart und der eiskalten, sadistischen Grundeinstellung locker wieder wett.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist grundsätzlich scharf und detailreich. Hin und wieder müssen sich diese Eigenschaften aber dem etwas schwachen Kontrast geschlagen geben, der neben leicht schwammigen Momenten auch für einen nicht immer perfekten Schwarzwert sorgt. Im Gesamtbild ist das Bild aber durchaus ansprechend, wobei die leicht entsättigte, triste Farbgestaltung sehr gut mit der Atmosphäre des Geschehens harmoniert. Die Tonspur ist in den vielen ruhigen beziehungsweise ereignisarmen Szenen sehr frontgerichtet. In den Actionsequenzen profitiert der Ton aber durch gezielt im Raum verteilte Effekte und eine klar ortbare Signalgebung. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]