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Fluch aus der Tiefe
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BEWERTUNG |
22.04.2025 von MarSWas früher einmal Found-Footage war, ist heute Screenlife-Horror. Auch Regie- und Drehbuch-Debütantin Pablo Absento setzt in ihrem ersten Langfilm Fluch aus der Tiefe auf diese Technik, und schickt uns als stille Beobachter nach Japan...
Auf Grund eines spontanen Auslandseinsatzes in der Türkei kann US-Militäroffizier Jack Reynolds (Ben McKenzie) seine Frau Hannah (Bojana Novakovic) und ihre beiden Söhne Steve (Malcolm Fuller) und Kyle (Sawyer Jones) nicht bei ihrer geplanten Reise nach Japan begleiten. Hannah und die Kinder genießen zwar dennoch ihren Urlaub, doch Jack muss sich damit begnügen, gelegentlich per Facetime mit ihnen in Kontakt zu stehen. Für Jack wird diese Situation allerdings zur Zerreissprobe, als Kyle beinahe in einem See ertrinkt, und sich danach zunehmend merkwürdiger verhält. Während Hannah versucht, die Probleme auf sich allein gestellt in den Griff zu bekommen, stößt Jack bei seinen Recherchen zu Kyles Verhalten auf eine uralte japanische Legende...
Screenlife-Horrorfilme haben im Allgemeinen das gleiche Problem wie ihre Kollegen aus dem Found-Footage Subgenre: Entweder sie wissen ihr Konzept hervorragend zu nutzen (wie beispielsweise Searching aus dem Jahr 2018), oder entpuppen sich als Unsinn (wie zum Beispiel Unknown User aus dem Jahr 2014). Irgendwo dazwischen reiht sich nun Fluch aus der Tiefe ein, der sich zwar als durchaus atmosphärisch inszeniert und mit einigen gelungenen Szenen präsentiert, insgesamt aber deutlich zu zäh und ereignisarm abläuft. Spannende Momente und einige kreative Ideen stehen hier Szenen gegenüber, in denen eigentlich gar nichts geschieht, und in denen man als Zuschauer angestrengt simplen Suchanfragen im Internet folgt oder sich darüber ärgert, wie schlecht die Internet-Verbindung zwischen der Türkei und Japan zu sein scheint. Im Gesamtkonzept und in Bezug auf den später erfassten Kontext machen die pixeligen, stotternden und sich immer wieder aufhängenden Streams zwar durchaus Sinn, wirklich schön anzusehen oder gar angenehm ist das Alles aber nicht. Dennoch gelingt es Fluch aus der Tiefe - zumindest in der ersten Filmhälfte - auf stimmungsvolle Art und Weise Suspense aufzubauen, und die dadurch entstehende Spannungskurve sogar noch mit familiären und persönlichen Problemzonen anzureichern, die das gesamte Geschehen weiter intensivieren. Allerdings wird es mit zunehmender Laufzeit und mit der Annäherung an das Finale dann doch sehr beliebig und austauschbar, und während die Spannung immer weiter in sich zusammenbricht, fällt die gesamte Inszenierung in generische Muster zurück, ohne nennenswerte Highlights setzen zu können. Aus dem zugrundeliegenden Filmkonzept in Verbindung mit japanischer Mythologie wäre hier zweifellos deutlich mehr herauszuholen gewesen...
Details der Blu-ray
Abgesehen von den bereits erwähnten, absichtlichen "Fehlern" in den Übertragungen der Kameras zeichnet sich das Bild der Blu-ray durch eine für einen Screenlife-Film unerwartet ordentliche Schärfe sowie sehr guten Detailgrad aus. Kontrastumfang und Farbgebung bewegen sich ebenfalls auf einem sehr guten Niveau. Akustisch dagegen öffnet sich der Ton nur selten in den Raum, wenn dann aber gezielt und atmosphärisch. Eher ungewöhnlich ist der Einsatz eines Scores, der zwar stimmungsvoll ausgefallen ist, jedoch ein wenig dem Konzept des Screenlife-Horrors entgegensteht. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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