Gomorrha - Staffel 1
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06.10.2015 von PanikmikeSerien rund um Verbrechen, die Mafia und um blutige Spiele haben momentan Hochkonjunktur. Die meisten kommen dabei aus Großbritannien oder aus den USA, doch hin und wieder sickert auch aus einem anderen Land etwas durch, was sehenswert ist. Dieses Mal hat Italien eine Serie produziert, welche von vielen Kritikern weltweit gefeiert wurde. Wie uns die erste Staffel von Gomorrha gefallen hat, könnt Ihr in Panikmikes Artikel erfahren…
Die Familie Savastano gehört der Mafia an und operiert in Neapel. Sie leben mitten im Armenviertel der Stadt, in der Revierkämpfe, Drogen und Mord zur Tagesordnung gehören. Schon in der ersten Staffel bekommt der Zuschauer zu sehen, was bei der Mafia und auch bei der Serie Gomorrha abgeht und wie die Uhren dort ticken. Salvatore Conte (Marco Palvetti) sitzt zu Hause mit seiner Mutter am Tisch und isst gerade selbstgemachte Pasta, als plötzlich beide mitbekommen, dass die Wohnungstüre brennt und sich das Feuer schnell in der Wohnung ausbreitet. Der aufstrebende Mafioso Ciro di Marzio (Marco D’Amore) und sein Freund Attilio (Antonio Milo) haben den Brandsatz gelegt, da zwischen den konkurrierenden Familien Savastano und Contes eine große Fehde besteht. Ciro selbst fand den Racheakt zwar bescheuert, doch was Don Pietro Savastano (Fortunato Cerlino) sagt, wird auch gemacht. Der Begriff Loyalität, der oftmals in der Bevölkerung ein Fremdwort ist, steht hier an der Tagesordnung. Ebenso gilt es die Klappe zu halten, wenn der Chef ein Machtwort spricht. Doch eigentlich möchte der Don nur, dass sich die gegnerische Familie aus den Angelegenheiten raushält und ihre Augen und Ohren aus dem Handel mit harten Drogen halten. Dummerweise sehen die Contes das komplett anders und versuchen einen Tag später Ciro inklusive einem gesamten Café in die Luft zu jagen – somit ist der Krieg zwischen beiden Familien geboren…
In Gomorrha geht es aber nicht nur um die Machtkämpfe zweier Familien, sondern auch um alltägliche Dinge, mit denen auch wir zu kämpfen haben. So haben die Savastanos zum Beispiel ein Problem mit ihrem Sofa, da es zu hart ist und irgendwie so gar nicht in die Wohnung passt. Ebenso haben sie mit Probleme mit ihrem Sohn Genny (Salvatore Esposito), der einWeichei ist und sich in der Mafiafamilie erstmal beweisen muss. Daher wird er mal schnell gezwungen einen Junkie zu erschießen, sodass er somit das Handwerk der Mafia lernt.
Die 12 Folgen sind knallhart und Mitleid ist in dieser Serie ein Fremdwort. Anscheinend muss die Serie aber sehr nah an der Realität liegen, da der Autor Roberto Saviano nach der Veröffentlichung des Romans 2006 einige Morddrohungen erhalten hat. In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt hat er gesagt: „Dieses Buch hat mein Leben zerstört. Es ist wichtig zu berichten, keine Angst zu zeigen, sich nicht zum Schweigen bringen zu lassen. Aber genau so wichtig ist es, seine Straße zum Glück zu verteidigen.“ Man muss sich für dieses Genre und dieses Thema interessieren, bekommt dafür dann aber eine gnadenlose Serie präsentiert, die keine Luft zum Atmen lässt.
Und auch die Qualität der Blu-ray kann durchweg überzeugen, da man es so von italienischen Produktionen nicht unbedingt gewohnt ist. Das Bild ist sehr detailreich und scharf, sodass man sich mittendrin befindet und bei einem Schusswechsel sogar in Deckung geht. Ebenso spielt der Ton richtig gut mit und verteilt die Effekte auf die Dolby-Digital-Boxen. Selbst die deutsche Synchronisation ist gut gelungen, natürlich kann man auch die Originalfassung auf Italienisch ansehen und sich deutsche Untertitel anzeigen lassen. Wer nach den 586 Minuten noch nicht genug hat, der kann sich dann noch mit dem zweistündigen Bonusmaterial beschäftigen. Für den Fan hat Polyband noch etwas Besonderes bereitgestellt, denn die Serie gibt es sogar auf Blu-ray in einem schicken Steelbook, was nur ein paar Euro mehr kostet.
Wer sich noch für die einzelnen Folgen interessiert, hier der Episodenguide:
Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. / Emanuela Scarpa Das Fazit von: Panikmike
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