Iki
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BEWERTUNG |
12.08.2023 von Born2bewild„Willkommen in Edo!“ - So begrüßt uns das Kennerspiel Iki, bei dem es um die Anfänge der Stadt Tokio (damals Edo) geht. Das Strategiespiel mit Worker-Placement-Mechanismus beschäftigt sich mit dem Handel und den Bränden der Großstadt in der sogenannten Edo-Zeit im 16. bis 18. Jahrhundert. Ob uns Thematik und Spielmechanismen überzeugen konnten oder zu altbacken sind, erfahrt Ihr in unserem Review…
Spielmaterial und Aufbau
Iki erreicht interessierte Spieler in einem Standardkarton nach Zippbeutel-Prinzip. Das heißt, es gibt einige Stanzbögen, einen Spielplan und Wertungsblock. Außerdem gibt es noch einen eingeschweißten Kartenstapel und die Spielermaterialien aus Holz, die bereits in Zippbeuteln verstaut sind. Für eine halbwegs gute Ordnung liegen noch einige Zippbeutel dabei, um die ganzen Marker aus den Stanzbögen zu verstauen. Letztere gestalten sich beim herausdrücken teilweise ein wenig fummelig, da die Währung, die sogenannten Mon, in der Mitte eine Ausstanzung haben. Diese lässt sich mithilfe eines spitzen Gegenstandes aber ganz gut entfernen. Die Gestaltung des Spielmaterials ist thematisch gut gelungen und passt zum Spiel. Entsprechend anderen Genrevertretern findet man auch hier viele Symboliken, die einem den Spielverlauf und die vielen Möglichkeiten darstellen.
Für den eigentlichen Spielaufbau werden die Marker im Wesentlichen nach Farben sortiert und als Vorrat neben dem Spielplan bereitgelegt. Ausnahmen sind hierbei nur die Fisch- und Tabakmarker, die als Stapel auf die, ihrer Rückseite entsprechenden Feldern, gelegt werden. Nur die Rosanen werden auf den Feldern bei den zwei Märkten offen ausgelegt. Die Starthändler werden offen ausgelegt, ebenso sechs der zehn Gebäude. Die übrigen Karten werden nach Farben sortiert am Spielfeldrand positioniert. Nachdem man seine Farbe gewählt hat, erhält man ein Edokko-Tableau in der gewünschten Farbe mit den zugehörigen Figuren und Holzmarkern. Die Blüten werden auf die Iki-Leiste und die runde Feuermarker-Scheibe auf die Brandwehrstärke-Leiste gelegt. Nun erhält man noch neun Mon und ein Reis-Marker als Startwährung. Die Farbe, dessen Brandwehrscheibe als oberste liegt, beginnt. Doch vorher werden noch die Starthändler verteilt, beginnend mit der Farbe, rechts der Starspieler*in in umgekehrter Reihenfolge. Diese Händler dürfen, frei nach Wahl, in den Ecken des Spielplans ausgelegt werden und müssen mit jeweils einer Kobun-Figur ausgestattet werden. Dann kann es auch schon losgehen.
Ziel des Spiels
Wir verbringen ein Jahr lang Nihonbashi, dem Markviertel von Edo. Sorge für den Wohlstand der Händler*innen und werde so zum Kind von Edo. Dies erlangst du durch das Sammeln von Iki- Siegpunkten, die das philosophische Konzept der Edo-Zeit wiederspiegeln und für die ideale Lebensweise der Bürger Edos steht.
Die Anleitung
Die Anleitung umfasst 16 Seiten, das scheint auf den ersten Blick erstmal nach viel, doch der Spielablauf selbst ist auf lediglich fünf Seiten davon beschrieben. Zwei Seiten beschreiben den Spielaufbau und zwei weitere die Grundelemente des Spiels. Auf den letzten vier Seiten sind dann die einzelnen Karten noch einmal genauer beschrieben. Das Spielprinzip ist auch nicht sehr schwer, da es auch auf dem Spielmaterial mit abgebildet ist. Was aber etwas schwierig ist, sind die ganzen japanischen Begriffsbezeichnungen für die Figuren, wie Iki, Edo, Oyakata, Ikizama, Kobun, Mon oder Kaban, bei denen man leicht durcheinanderkommen kann - aber das gehört eben zur Thematik dazu.
Auf ins ferne Japan…
Iki spielt sich in mehreren Phasen. Vor jeder Runde legt ihr erst einmal vier neue Händlerkarten des aktuellen Monats aus. Dann, in der Ikizama Phase, wird als erstes die Reihenfolge festgelegt. Ihr nehmt eure Ikizama Figuren und setzt sie, entsprechend eurer Reihenfolge, auf der auf der Brandwehrstärke-Leiste nacheinander auf die Ikizama-Leiste. Hier könnt ihr euch entscheiden, ob ihr eins, zwei, drei oder vier Felder oder ein bis vier Felder gehen möchtet. Je weniger Felder ihr in eurer Aktionsphase gehen möchtet, desto eher seid ihr an der Reihe, was gerade beim Anheuern von Händler*innen, dem Kauf der Fische oder des Tabaks wichtig ist. Die einzige Ausnahme dieses Prinzips ist das erste Feld, mit dem ihr euch „vordrängeln“ könnt und von eins bis vier Felder laufen dürft. Der Nachteil ist allerdings, dass ihr in der Aktionsphase nur ein Mon erhaltet. Diese startet nämlich mit dem Einkommen oder Anwerben. Hier habt ihr die Wahl, entweder vier Mon zu erhalten oder eine Händler*in anzuheuern. Bei letzterem gebt ihr die Summe an Mon aus, die für die Karte benötigt wird und positioniert sie auf einer der freien Läden. Außerdem stellt ihr euren Kobun auf der Karte auf das unterste Feld. Anschließend bewegt Ihr euren Oyaka um die Felder, die ihr in der ersten Phase festgelegt habt. Mehr Felder könnt ihr gehen, indem ihr Sandalen ausgebt. Nun landet ihr bei einem Laden. Hier gibt es eine feste Aktion, die ihr durchführen dürft (zum Beispiel Ressourcen erhalten) und bis zu zwei Händler, von denen Ihr ebenfalls eine Aktion durchführen dürft. Doch Achtung: Wenn ihr den Händler mit dem Kobun einer Mitspieler*in benutzt, wandert dieser auf der Erfahrungsliste einen Schritt nach oben. Landet der Kobun auf dem letzten Feld, dann geht der Händler auch sofort in den Ruhestand. Das ist insofern auch wichtig, weil man mit Händlern so mehr in der Ereignisphase erhält. Doch zuerst beendet man die Aktionsphase indem man seinen Ikizama wieder zurück auf sein Tableau stellt. In der Ereignisphase passiert nach jeweils drei Monaten, also entsprechend der Jahrezeiten, immer etwas Besonderes. Es werden alle Fische und Tabaksutensilien vom Spielplan entfernt und durch die des nächsten Monats ausgetauscht. Außerdem werden auch die Händlerkarten abgelegt und durch vier des neuen Monats ausgetauscht. Anschließend erfolgt der Erlös der Händler, der je nach der Position der Kobun-Figuren ausfällt oder der Tatsache, dass die Händler schon in den Ruhestand gegangen sind. Dann gibt es noch Iki durch den Harmoniebonus zu verdienen. Dazu werden gleichfarbige Karten in den jeweiligen Bereichen gezählt (die vier Ecken und die Kreuzung in der Mitte). Befinden sich dort mehr als eine Karte derselben Farbe, so erhalten die hierauf befindlichen Kobuns Iki-Punkte. Abschließend müsst ihr die Händler*innen noch mit Reis versorgen. Alle Händler auf denen ihr eine Kobun-Figur habt, bekommen einen Reis, habt ihr zu wenig, müsst ihr für jeden Reis eine Händler*in entfernen. Dann wird der Rundenmarker um einen Monat weitergesetzt und es folgt die nächste Runde. Die übrigen Runden werden lediglich Mons auf die übrigen Händlerkarten ausgelegt und der Rundenmarker weitergezogen. Lediglich in drei Runden gibt es noch die Besonderheit, dass ein Feuer ausbricht. Dieses muss man mit seiner Brandwehrstärke löschen können, sonst gehen einem die Stände flöten. Hier hat man einen Vorteil, wenn man weiter in der Nähe der Kreuzung gebaut hat, dann sinkt nämlich die Stärke des Feuers bevor es einen erreicht. Auch die letzte, dreizehnte Runde, hier kann man noch einmal die Händler in Reihenfolge der Brandwehrstärke nutzen. Dann wird abgerechnet nach diversen Kriterien, wie Händlervielfalt, Fischen, Tabakswaren und Boni durch Gebäude. Wer dann am meisten Iki erreicht hat gewinnt die Partie.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover: Giant Roc/Sorry We Are French/ Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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