Muse - Worte können tödlich sein
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BEWERTUNG |
08.10.2018 von MarSHorrorfans sollte der Name des spanischen Regisseurs Jaume Balagueró eigentlich ein Begriff sein, ist er doch einer der bekanntesten Genre-Regisseure in seinem Heimatland, der mit der [Rec]-Reihe seine deutlichen Spuren auf der ganzen Welt hinterließ. Nun meldet sich der Spanier mit seinem neuesten Werk Muse - Worte können tödlich sein zurück...
Inhalt
Für den Literaturprofessor und Buchautor Samuel Solomon bricht eine Welt zusammen, als seine Geliebte Beatriz, eine seiner Studentinnen, vor seinen Augen Selbstmord begeht. Ein ganzes Jahr später hat er noch immer nicht in seinen Alltag zurückgefunden, wird plötzlich jedoch von beunruhigenden Albträumen geplagt, in denen eine mysteriöse Frau auf bestialische Weise ermordet wird. Als eines Tages tatsächlich eine Frau wie in Solomons Träumen stirbt, macht er sich auf die Suche nach Antworten und stößt dabei auf die attraktive Rachel, die offensichtlich den gleichen Traum hatte. Bei seinen Nachforschungen erfährt Solomon mit Hilfe der befreundeten Literaturwissenschaftlerin Susan vom "Weißen Kreis", einem ehemaligen Zirkel, der besessen vom Glauben war, dass es die legendären Musen tatsächlich geben muss. Doch alle ehemaligen Mitglieder scheinen auf mysteriöse Weise den Tod gefunden zu haben...
Muse - Worte können tödlich sein ist eigentlich kein Horrorfilm der klassischen Art, sondern vielmehr ein Mystery-Drama mit tragischen Elementen. Dementsprechend setzt Regisseur Jaume Balagueró auch konsequenterweise nicht auf billigen Grusel oder plumpe Jumpscares, sondern erschafft eine stets unheilschwangere, düstere Atmosphäre, die ruhig, meist dialoglastig und mit poetischen Einflüssen die Inszenierung dominiert. Gerade anfangs weiß der Film dadurch extrem zu fesseln und einen hohen Grad an Spannung zu erzeugen, was perfekt von der gewählten Bildsprache sowie einigen kleineren, aber sehr effektiven Gewaltspitzen intensiviert wird. Leider gelingt es Muse - Worte können tödlich sein jedoch nicht, diese Atmosphäre und Spannung über die gesamte Laufzeit aufrecht zu erhalten. Sind die ersten Geheimnisse gelüftet und Fragen beantwortet, verlässt den Film nämlich nicht nur Stück für Stück die erschaffene Grundstimmung, sondern auch die bis dahin dichte Inszenierung wird immer öfter durch holprige Passagen und prinzipiell unwichtige Nebenhandlungen unterbrochen. Was zu Beginn noch für Spannung sorgte, verblasst zusehends und wird zu einer sprunghaften Suche nach Antworten, die erst im Finale wieder zur anfänglichen Stärke zurückfindet. Dieser Höhepunkt entschädigt zwar dank unerwartetem Ablauf und unheimlicher Wendung, kann aber dennoch nicht über den deutlich schwächeren Mittelteil hinwegtäuschen. Interessant ist die Besetzung des Films, denn in Nebenrollen sind sowohl die deutsche Franka Potente als auch der alte Hase Christopher Lloyd zu sehen, die beide souverän agieren, jedoch mangels Screentime nur wenig zur eigentlichen Handlung beitragen können - dieses Wenige tun sie dafür aber effektiv. Sehr überzeugend sind Elliot Cowan und Ana Ularu in den Hauptrollen, die dank ihrem starken Schauspiel das Geschehen sogar durch die zähen Passagen manövrieren.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert grundsätzlich ein scharfes, gut detailliertes Bild. Einige weichere Momente sind zwar vorhanden, das gute Kontrastverhältnis sowie die ansprechende Farbgestaltung halten das Bild jedoch ansprechend. Etwas zu schwach ist der Schwarzwert ausgefallen, da dunkle Bereiche oftmals ins Gräuliche abrutschen und damit etwas zu hell erscheinen. Stetiges Filmkorn ist vorhanden, fällt aber nur selten etwas stärker und damit auffällig aus. Die Tonspur bietet eine angenehme Dynamik sowie eine gute Räumlichkeit. Die Sprachausgabe ist gut verständlich und klar ortbar, während sich die vereinzelten Effekte atmosphärisch auf die Boxen verteilen. Hin und wieder darf auch die Bassbox kraftvoll mitarbeiten. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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