Offseason - Insel des Grauens

Offseason - Insel des Grauens

Originaltitel: Offseason
Genre: Horror • Mystery
Regie: Mickey Keating
Hauptdarsteller: Jocelin Donahue • Joe Swanberg
Laufzeit: DVD (80 Min) • BD (83 Min)
Label: Pandastorm Pictures
FSK 16

Offseason - Insel des Grauens   25.04.2023 von MarS

Wenn bereits der Trailer zu einem Horrorstreifen mit großen Namen wie H.P. Lovecraft, Lucio Fulci und John Carpenter um sich wirft, dann ist in den meisten Fällen Vorsicht geboten. Etwas anders sieht es im Fall von Offseason - Insel des Grauens aus, der bereits beim South by Southwest Film Festival 2021, dem Sitges 2021 sowie dem Hard:Line Festival 2022 Eindruck hinterlassen hat, und nun von Pandastorm auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird...

 

Inhalt

 

Nachdem Marie (Jocelin Donahue) erfahren hat, dass das Grab ihrer Mutter (Melora Walters) geschändet wurde, macht sie sich gemeinsam mit ihrem Freund George (Joe Swanberg) auf den Weg zur abgeschiedenen Ferieninsel Lone Palm Island. Bereits kurz nach ihrer Ankunft müssen die beiden jedoch feststellen, dass die Insel bis zur nächsten Saison durch den Brückenwächter (Richard Brake) von der Außenwelt abgeschnitten wurde, und sie für die nächsten Monate dort festsitzen werden. Während Marie in der Zwischenzeit versucht, das Geheimnis um ihre Mutter zu lüften, die sich zu Lebzeiten stets dagegen gewehrt hatte, auf Lone Palm Island beerdigt zu werden, scheinen die Bewohner ein besonderes Interesse daran zu haben, sie auf der Insel festzuhalten...

 

Das Grundgerüst eines H.P. Lovecraft, dazu eine Prise John Carpenter, und das Ganze garniert mit einer ordentlichen Portion Silent Hill: Fertig ist Offseason - Insel des Grauens. Ganz so einfach ist es am Ende dann aber doch nicht, denn der von Mickey Keating (Ritual, Pod, Carnage Park) inszenierte Mystery-Horrorfilm beweist trotz offensichtlicher Inspirationsquellen eine Menge Eigenständigkeit, die sich bewusst von gängigen Horror-Klischees abwendet. Offseason - Insel des Grauens verschwendet seine Zeit nicht mit plumpen Jumpscares oder großen Effekten, sondern konzentriert sich lieber darauf, eine bemerkenswerte, unheilvolle Atmosphäre zu erschaffen, die sich bis ins Finale tatsächlich immer weiter steigert. Dabei verzichtet Keating zudem auf Erklärungen, die bis ins kleinste Detail vordringen, sondern wirft im Verlauf seiner Erzählung deutlich mehr Fragen auf, als er am Ende wirklich beantwortet - obwohl letztendlich genug Informationen geliefert werden, um sich sein eigenes Bild der Ereignisse schaffen zu können, und nicht unbefriedigt zurückgelassen zu werden. Aufgebaut ist die Inszenierung im Stile eines Romans, und dementsprechend in mehrere Einzelkapitel eingeteilt, die zwar durch einen linearen Handlungsfaden miteinander verbunden sind, jedoch jede für sich einen eigenen zusätzlichen Erzählstrang bietet, der etwas mehr Licht auf die neblige, düstere und zunehmend alptraumhafte Geschichte wirft. Zunehmend ist in Offseason - Insel des Grauens auch der beinahe surreale, mysteriöse Aspekt der Handlung. Wo die Erzählung anfangs noch eher bodenständig voranschreitet, entwickelt sich im späteren Verlauf ein immer stärker ausgeprägter Hang zum Übernatürlichen, was stets in konsequenter Verbindung mit der Entwicklung von Atmosphäre und Spannungskurve gehalten wird, und dementsprechend auch stimmig wirkt. 

 

Bildergalerie von Offseason - Insel des Grauens (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Qualitativ hinterlässt die Blu-ray einen gemischten Gesamteindruck. Zwar harmoniert das von zahlreichen Stilmitteln durchzogene Bild sehr gut mit der Atmosphäre des Films, wirklich schön anzusehen ist das Ganze am Ende aber nicht. Während die Schärfe ordentlich eingestellt ist, wirken Farben ebenso reduziert, wie der etwas zu schwache Kontrastumfang, was unter anderem auch für einen suboptimalen Schwarzwert verantwortlich ist. Während schwarze Bildbereiche oftmals ins Gräuliche abrutschen, fehlt es dabei gleichzeitig auch an der Detailzeichnung. Zudem sind Banding und leichtes Rauschen keine Seltenheit. Einen deutlich positiveren Eindruck hinterlässt die Tonspur, die sich vor allem durch die kraftvolle und atmosphärische Wiedergabe des teils brachialen Klangteppichs auszeichnet. Im Übrigen überzeugt der Ton durch eine saubere, klare und gut ortbare Sprachausgabe sowie den fein dosierten Einsatz von Effekten.



Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Offseason - Insel des Grauens ist kein Film der großen Effekte oder gängigen Klischees, sondern vielmehr ein effektiver, atmosphärischer und stark gespielter Gruselstreifen, der dem Zuschauer auch ohne brachiale Horrormomente, blutigen Splatter oder plumpe Jumpscares einen wohligen Schauer beschert. Allerdings muss man sich auf das Ganze auch wirklich einlassen, um diesen Effekt tatsächlich erleben zu können, denn ohne ein Faible für surreale Filme, die nicht alle Fragen bis ins kleinste Detail beantworten, dürfte man es mit Offseason - Insel des Grauens eher schwerhaben. Ein massentauglicher Film ist das Ganze auf jeden Fall nicht, wohl aber ein sehenswerter Genrebeitrag, der überwiegend von den starken Darstellern sowie seiner bemerkenswerten Atmosphäre getragen wird. 


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