Pro Evolution Soccer 2012
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BEWERTUNG |
02.11.2011 von DeWerni
Alle Jahre wieder – so hallt es bald wieder aus den Lautsprechern der Kaufhäuser. Alle Jahre wieder stellt sich auch die Frage, welche der Fußballsimulationen für das kommende Jahr an der Spitze des Genres thronen kann. Die Rede ist von FIFA und PES. Vor Kurzem konnten wir Euch bereits den Bericht zur aktuellen Ausgabe von FIFA präsentieren, nun ist PES an der Reihe…
Und wieder geht der Wettstreit um die Krone des Fußballgenres in die nächste Runde. Nachdem im letzten Jahr die FIFA-Reihe ein grandioses Feuerwerk abgebrannt hat und die PES-Reihe seit längerem Mal wieder vom Thron gestoßen hat, darf man gespannt sein, was die Entwickler aus dem Hause Konami diesem Trend in diesem Jahr entgegenzusetzen haben. Vom Cover her klingen die Neuerungen auf jeden Fall schon einmal vielversprechend: Hier ist die Rede von aktiver KI, die sich endlich entsprechend der einzelnen Situationen verhalten soll und der Mitspieler-Steuerung, mit der ich neben dem ballführenden und eigentlichen Spieler mit dem einen Stick auch einen Zweiten übernehmen kann, um die einzelnen Spielzüge sauber durchzuführen. Dann soll es noch eine Art Herausforderungstraining geben, mit denen man die individuellen Fähigkeiten üben und für sich perfektionieren kann. Ein kritischer Punkt für Fußballfans ist zudem immer das Lizenzpaket, soll heißen, welchen Mannschaften sind detailliert nach ihren originalgetreuen Spielern im Spiel integriert. Dazu kann man an dieser Stelle festhalten, dass das Gesamtpaket aufgemotzt wurde, neben den Ligen aus Portugal und Holland, wurden nun auch alle Mannschaften aus der spanischen Liga lizenziert. Doch für die einheimischen Fans stellt das Ganze immer noch nicht zufrieden, lediglich zwei Vertreter der Bundesliga wurden komplett umgesetzt – der FC Bayern München und Bayer Leverkusen. Schade ist zudem, dass nicht einmal alle Mannschaften der Champions League, die ja bekanntlich das Herzstück des Spiels darstellt, ihren originalgetreuen Weg ins Spiel gefunden haben, was zum Beispiel daran festzumachen ist, dass Borussia Dortmund fehlt. Aber auch die englische Liga ist lediglich mit einigen wenigen Mannschaften im Original vertreten. OK, hier wurde nachgebessert, es besteht aber immer noch Aufwertungsbedarf. Verbessertes Gameplay und herausfordernde Steuerung An dieser Stelle muss man gleich einmal festhalten, dass es in der Offensive recht zackig zugeht. Man wird aber auch zum Schnellspielen gezwungen, denn wenn man mal einen Haken zu viel schlägt, ist der erkämpfte Platz schneller wieder dicht, als man selber schauen kann. Da hält es PES 2012 wie auf dem echten Fußballplatz. Unterstützung findet man allerdings in der neuen Mitspieler-Kontrolle, die dieses Jahr erstmals ihren Einzug ins Spiel gefunden hat. Dabei kann man per Stick-Klick die Steuerung eines weiteren Mitspielers mit dem rechten Stick übernehmen, während man mit dem linken weiter den Hauptspieler steuert. So ist man bei Wahl der Spielzüge noch flexibler und nicht immer auf das angewiesen, was sich die Computersteuerung gerade an Laufwegen hat einfallen lassen. Insgesamt ist diese Steuerung mit Sicherheit ein interessantes Feature, allerdings ist die Übungsphase bis zur Perfektion ziemlich lange. Idealerweise kann man das Ganze auch so halten, dass man einem einzelnen Spieler nur die Anweisung gibt, in eine Gasse zu sprinten, was für die meisten Situationen vollends ausreichend ist. Gut ist dieses neue System allerdings wirklich in der Defensive und bei Standards. Man muss mit dem rechten Stick einfach in die Richtung des zu übernehmenden Spielers klicken, schon übernimmt man diesen. So kann man sich während Eckbällen oder Einwürfen schön freilaufen, während der Hauptspieler mit der Ausführung beschäftigt ist. Auch in der Defensive ist man so einfach flexibler, da man durch die angesprochene Anwahl einfach schneller beim Wunschspieler anlangt, als per Knopfdruck durch die einzelnen Spieler durchzuschalten.
In der Defensive hat sich allerdings noch mehr getan. Denn auch hier kann man nun mit dem gleichen System Druck auf den ballführenden Spieler machen, indem man ihn eben mit zwei Verteidigern angreift. Auch ein ähnliches System wie bei FIFA wurde integriert: Man kann nämlich parallel zum ballführenden Spieler rennen, um ihn so vom eigenen Tor fernzuhalten. Dann muss man nur noch den richtigen Moment fürs Tackling abpassen, um schließlich in Ballbesitz zu gelangen. Ein Manko ist weiterhin das Dribbeln, das doch recht einfach ist. Hier kann man durch Tricks und Finten relativ schnell am Gegenspieler vorbeikommen, das geht oft viel zu einfach. Das hätte man von Entwicklerseite her etwas besser dosieren müssen, egal ob die Tricks schwieriger durchzuführen sind oder die Abwehrspieler besser darauf reagieren. Ebenfalls recht oft und einfach gelangt man über die Flanken zum Torerfolg. Diese kommen meist recht scharf in den Strafraum geflogen, da liegt das Tor oft schon in der Luft, wenn sich einer der eigenen Spieler nur in der Nähe befindet. Die Torhüter sind im Übrigen im Gegensatz zur FIFA-Reihe eher fehleranfällig und lassen Bälle gern einmal fallen oder durchrutschen. Klar gehört auch das zum Fußball, aber auch an dieser Stelle wäre weniger vielleicht mehr.
Der Schwierigkeitsgrad des Spiels geht aber dann doch recht schnell nach oben, wenn man das Level anpasst, was dann vor allem auch an der guten KI liegt, die sich zum einen durch die deutlich schnelleren, schöneren und erfolgreicheren Spielzüge der Gegner deutlich macht und auch an der Verteidigung, die einfach intelligenter agiert und auch mal nur den Raum verteidigt. Selbst für geübte Spieler stellt die mittlere von fünf Stufen schon ein herausforderndes Hindernis dar, die höheren Stufen sind dann wirklich nur etwas für Profis. Hier muss man dann aber auch richtig taktisch vorgehen, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Generell bleibt noch einmal festzuhalten, dass das Gameplay wesentlich flüssiger geworden ist, auch wenn darunter die Komplexität der Steuerung leidet.
Neue Spielmodi?!
Technische Aufholjagd Das Fazit von: DeWerni
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