Rage of Bahamut: Genesis
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BEWERTUNG |
08.02.2016 von MarSDas Sammelkartenspiel Rage of Bahamut von Cygames begann seinen Siegeszug als Browsergame in Japan, bevor es im Februar 2012 in der englischsprachigen Version für iOS und Android verfügbar wurde und dort 16 Wochen lang die US Topliste von Google Play anführte. Bereits Ende 2014 wurde eine Animeserie zum Spiel ausgestrahlt, die jetzt, kurz vor Schließung der englischen Spieleversion, auch bei uns unter dem Titel Rage of Bahamut: Genesis erhältlich ist. Vorerst erscheint exklusiv über Amazon eine Limited Edition im Mediabook in Form der kompletten 12-teiligen Serie inkl. Soundtrack-CD, bevor die zweigeteilten Volumes mit jeweils sechs Folgen dann am 23.05.2015 bzw. 18.07.2015 ihre offiziellen Einzelveröffentlichungen erhalten.
In der magischen Welt Mistarcia leben Menschen, Götter und Dämonen Seite an Seite. Einst hatten sie sich zusammengeschlossen, um den mächtigen Bahamut besiegen zu können, der ihre Welt zu zerstören drohte. Seine Kräfte wurden in ein Siegel gebannt, dessen Schlüssel aus zwei Teilen besteht - einer befindet sich in der Obhut der Götter, einer in der der Dämonen. Als eine junge Frau das göttliche Siegel stiehlt entflammt nicht nur der alte Kampf zwischen Göttern und Dämonen, sondern auch die dadurch drohende Wiederauferstehung Bahamuts bedroht den Frieden in Mistarcia. Während Götter und Menschen die Rückkehr Bahamuts unter allen Umständen verhindern wollen, trachten die Dämonen danach, das schreckliche Untier zu entfesseln und damit Mistarcia zu vernichten. So gibt es für beide Seiten nur ein Ziel: die Diebin und damit den Schlüssel zu finden...
Welches Geheimnis steckt hinter der jungen Frau Amira? Und welche Rolle spielen ihre Begleiter, die zwei Kopfgeldjäger Favaro und Kaisar?
Kann ein Anime, basierend auf einem Handy-Game, wirklich überzeugen? Etwas skeptisch ging ich an Rage of Bahamut: Genesis heran, noch dazu wo ich das entsprechende Spiel nicht kannte, doch eines kann ich schon vorneweg sagen: Ja, er kann! Rage of Bahamut: Genesis bietet eine äußerst ansprechende Mischung aus Mythologie und Historie und verpackt das Ganze in eine epische Geschichte, die sowohl inhaltlich als auch optisch zu packen weiß. Auch wenn man sich anfangs erst einmal an die ungewöhnliche Mixtur aus diversen mythologischen und historischen Figuren gewöhnen muss, ist es unter anderem auch dieser Part, der die Serie erst interessant macht. So treffen innerhalb einer Welt Charaktere wie Zeus, Satan, Luzifer, Belzebub, die Erzengel, Golems, Johanna von Orleans und natürlich Bahamut, um nur einige zu nennen, aufeinander. Erzählt wird die Geschichte allerdings aus der Perspektive von zwei in dieser Welt eher unscheinbaren Menschen, Favaro und Kaisar, die trotz ihrer eigenen Probleme immer mehr mit ihrer unfreiwilligen Aufgabe wachsen und so das Schicksal der Welt entscheiden müssen. Das Geschehen ist dabei sehr actionreich und die Geschichte entwickelt sich Stück für Stück weiter, was die Serie durchgehend spannend und wendungsreich hält. Auch eine gute Prise Humor, meist auf Kosten des Charakters Favaro, kommt nicht zu kurz und lockert die ansonsten doch eher ernste Erzählung gelungen auf.
Mein Lob gilt an dieser Stelle dem Stil der Serie, denn sowohl der Zeichenstil als auch der dezente aber stimmige CGI-Einsatz liefern beeindruckende Bilder und versprühen dabei stets einen einzigartigen Charakter, der sich sehr von den üblichen japanischen Animationen unterscheidet und eher an westliche Zeichentrickfilme erinnert. Gleichzeitig gibt es aber auch einen Negativpunkt, denn auf Grund der kurzen Laufzeit der Serie über 12 Folgen bleiben die Charaktere im Verlauf leider mit Ausnahme der Hauptfiguren oftmals oberflächlich. Auch die Geschichte selbst wirkt hier und da etwas zu überladen und macht es dem Zuschauer schwer, der Vielzahl von Figuren zu folgen und das Geschehen in Gänze nachzuvollziehen. Auf Grund des Umfangs des Inhalts wäre hier eine Ausweitung auf eine höhere Folgenanzahl schön gewesen, um erstens mehr Erklärungen und Einzelheiten liefern und zweitens die tolle Erzählung länger verfolgen zu können. Dank einiger doch sehr brutaler Momente halte ich die Freigabe mit FSK12 übrigens für etwas grenzwertig.
Das Bild der Blu-ray glänzt durch kräftige Farben und eine tolle Schärfe. Die vielen eingesetzten Stilmittel wie leichte Trübungen, Entsättigung von Farben und Kontrast und akzentuierte Farbgebung schaffen schöne optische Highlights. Die wenigen CGI-Effekte fügen sich stimmig ins ansonsten gezeichnete Gesamtbild ein. Die Tonspur hinterlässt ebenfalls einen tollen Eindruck und liefert eine hohe Dynamik bei stetiger Surround-Einbindung. An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Druck und Basseinsatz gewünscht, aber das ist Meckern auf höchstem Niveau. Noch ein paar Worte zum Soundtrack: Das explosive Intro mit dem Song "Existence" von SiM ist einfach grandios und schreit nach voller Boxenleistung, das ruhige Outro "Promised Land" von Risa Shimizu hingegen klingt in den englischen Passagen etwas schief. Der Soundtrack in den Folgen besteht aus einer Mixtur von epischen, choralen Musikstücken und spanischen Volksklängen, was hervorragend zum Geschehen passt.
Abschließend noch der Episodenguide zu Rage of Bahamut: Genesis:
Cover & Bilder © KSM GmbH Das Fazit von: MarS
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