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Recap-Filme - Fluch oder Segen?

Recap-Filme - Fluch oder Segen?   31.01.2019 von MarS

Recaps, das sind Zusammenfassungen mehrerer Folgen einer Serie. Die sind gerade im Bereich von Animeserien weit verbreitet, um die bisherigen Ereignisse noch einmal in Kurzform in Erinnerung zu rufen. Oftmals werden jedoch sogar ganze Staffeln im Filmformat komprimiert, doch diese Recap-Filme stoßen meist nicht auf große Gegenliebe. Bei Fans sind diese Recap-Filme jedenfalls sehr umstritten, doch sind sie wirklich so schlecht wie ihr Ruf...?

 

Da fehlt ja die Hälfte der Handlung...

 

So ganz abstreiten kann man diese Behauptung natürlich nicht, denn selbstverständlich müssen Recaps mit deutlich weniger Laufzeit auskommen, als die zugehörige Serie zur Verfügung hat. Allerdings ist der Sinn eines solchen zusammenfassenden Films auch ganz woanders zu suchen, denn Recaps sind sich einer Tatsache völlig bewusst: Sie können die Serie niemals ersetzen. Doch sie deshalb als sinnlos, unnötig oder schlecht zu bezeichnen, wird den meisten unter ihn bei genauer Betrachtung auch nicht gerecht, denn die Recaps haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Dazu muss man jedoch die ganze Thematik aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachten...

 

Vor allem Anderen sind Recaps nämlich gerade für diejenigen sinnvoll, welche die Serie noch überhaupt nicht kennen. Hier hat man in Kurzform und oftmals für deutlich weniger finanziellen Einsatz die Möglichkeit, sich einen Eindruck über die Handlung zu verschaffen und sich damit schon einmal vorab Appetit für die eigentliche Serie zu holen - oder im Gegenzug festzustellen, ob diese überhaupt das eigene Interesse wecken kann. Ein guter Recap-Film, wie beispielsweise die zweiteilige Zusammenfassung zu Overlord (Overlord: The Undead King, Overlord: The Dark Hero), ist dabei sogar in der Lage, beinahe alle Facetten der Hauptserie mit einzubinden und so im Vorfeld einen umfassenden Überblick zu liefern. Genauso gut ist es einem Recap auch möglich, unnötige Längen oder unwichtige Elemente außen vor zu lassen und sich damit auf die wesentlichen Inhalte zu konzentrieren, denn auch in Serien ist nunmal nicht immer alles Gold was glänzt.

 

Nur für Neueinsteiger...

 

...könnte man jetzt meinen. Doch auch wenn man die Serie bereits kennen und lieben gelernt hat, können Recap-Filme durchaus Sinn machen. Da wären beispielsweise die oftmals langen Wartezeiten zwischen den Staffeln einer Serie. Nähert sich endlich die lang ersehnte Fortsetzung, kann eine verkürzte Zusammenfassung in Filmform für eine schnelle Auffrischung der bisherigen Ereignisse sorgen, ohne dass man sich unter großem damit verbundenen Zeitaufwand die gesamte Serie noch einmal anschauen muss. Nach diesem Prinzip funktionieren Recaps also grundsätzlich ähnlich wie das in Serien obligatorische "Was bisher geschah...", nur eben im ausführlicheren Format, fokussiert auf die wichtigsten Bestandteile. Ihren Namen tragen sie jedenfalls nicht umsonst, steht dieser im Englischen für das Wort "Recapitulation", was so viel bedeutet wie "zusammenfassende Wiederholung".


Das Fazit von: MarS

MarS

Ob als erster Eindruck, komprimierter Rückblick oder preisgünstige Alternative, Recaps haben durchaus ihren Sinn, und das nicht nur für Neueinsteiger, sondern auch für Serienfans. Recaps können keine komplette Serie ersetzen, wollen sie aber auch gar nicht. Stattdessen erfüllen sie bei gutem Schnitt und den richtigen Handlungsauszügen nicht nur ihren Zweck, sondern bieten oftmals auch eine ansprechende Variante im kompakten Format. Auch in Zukunft wird sich nicht jeder mit dem Gedanken an einen Recap-Film anfreunden, vielleicht aber den ein oder anderen dennoch in einem anderen Licht betrachten können.


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