Sailor Moon Super S - 4. Staffel - Gesamtausgabe
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BEWERTUNG |
10.12.2022 von MarSDie einen lieben sie, die anderen hassen sie. Mit Sailor Moon Super S veröffentlichte Crunchyroll die bei Fans umstrittene vierte Staffel der Kultserie erstmals auf Blu-ray in einer Gesamtausgabe...
Was bisher geschah: Sailor Moon - Staffel 1 - Gesamtausgabe Sailor Moon R - Staffel 2 - Gesamtausgabe Sailor Moon S - Staffel 3 - Gesamtausgabe
Inhalt
Während Bunny, Chibiusa und die übrigen Sailor-Kriegerinnen eine totale Sonnenfinsternis bewundern, landet mitten in Tokio der "Dead Moon" Zirkus. Dieser dient als Basis für eine völlig neue Bedrohung, denn angeführt von der finsteren Königin Nehellenia und ihrer rechten Hand Zirkonia haben es die Mitglieder des "Dead Moon" auf das Horn des mysteriösen Pegasus abgesehen, der als Schattengestalt nur in den schönsten Träumen der Menschen wandeln kann. "Dead Moons" Amazonentrio Tigerauge, Fischauge und Falkenauge macht sich auf die Jagd, um Pegasus mit der Hilfe von Traumspiegeln aufzuspüren, unwissend dass dieser sich ausgerechnet in den Träumen Chibiusas aufhält, und den Sailor-Kriegerinnen im Kampf gegen ihre neuen Widersacher längst zur Seite steht. Pegasus überreicht Sailor Moon schließlich ein besonderes Kristallkaleidoskop, das es ihr ermöglicht, sich gemeinsam mit Chibiusa in Super Sailor Moon zu verwandeln, und damit die Angriffe von "Dead Moon" abzuwehren. Doch Königin Nehellenia Wunsch nach ewiger Jugend und grenzenloser Macht treibt sie unaufhaltsam weiter an, und so kommt sie ihrem Ziel trotz anhaltender Rückschläge schließlich immer näher...
Keine andere Staffel der Kult-Animeserie Sailor Moon spaltet die Fans so wie Super S. Während die einen sich daran erfreuen, dass sich die vierte Staffel etwas Neues traut, und das Geschehen etwas lockerer und märchenhafter ausgelegt wurde, fühlen sich die anderen um zahlreiche ihrer geliebten Inhalte betrogen. Vor allem die Tatsache, dass die kleine Chibiusa hier in den Fokus gerückt wird, während außer Bunny eigentlich alle anderen Sailor-Kriegerinnen über weite Strecken eine eher untergeordnete Rolle spielen, geht vielen Zuschauern gegen den Strich. Ebenso ein Kritikpunkt ist, dass die Erzählung deutlich kindischer, kitschiger und beinahe naiv romantisch gestaltet wurde, und sich ein unzweifelhaft hoher Anteil an unnötigen Filler-Episoden durch die gesamte Staffel zieht. So ganz unrecht haben die kritischen Stimmen damit nicht, denn tatsächlich ist die Handlung von Sailor Moon Super S zwar vom Aufbau ähnlich wie die vorherigen Staffeln, dreht sich aber inhaltlich immer wieder sehr im Kreis, da die Geschichte einfach zu simpel gestrickt ist, um mit der im Vergleich zu den vorherigen Staffeln deutlich reduzierten Vielschichtigkeit und Komplexität tatsächlich knapp 40 Episoden füllen zu können. Dazu kommt, dass sich die obligatorischen Konfrontationen mit Gegenspielern auf einige wenige Antagonisten beschränken, wobei die Kämpfe selbst recht uninspiriert und regelrecht langweilig aufgebaut sind, und meist auch sehr schnell abgehandelt werden. Zwar sind die Figuren auf gegnerischer Seite durchaus interessant charakterisiert, aber auch das verhindert letztendlich nicht, dass sich das Geschehen gerade in der ersten Staffelhälfte immer wieder stark in die Länge zieht. Dem gegenüber stehen allerdings auch einige sehr spektakuläre und gelungen inszenierte Höhepunkte, sowohl erzählerisch wie auch in Bezug auf die Charaktere, die ein wenig für den zwischenzeitlichen Leerlauf entschädigen. Die finale Phase der vierten Staffel erinnert dann endlich wieder an alte Stärken und gibt sich zeitweise deutlich düsterer, ernster und emotionaler, wird aber selbst hier noch von sehr kitschigen, übertrieben romantisierten Sequenzen unterbrochen. Leider können vereinzelte Highlights am Ende eben doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Sailor Moon Super S selbst eingefleischten Fans nicht gerade einfach macht, geliebt zu werden. Dass die vierte Staffel erstmals ohne harmonischen, runden Abschluss beendet wird, und den Zuschauer mit einem Cliffhanger zur nächsten Staffel zurücklässt, ist dabei nicht sonderlich hilfreich...
Durchaus interessant ist der Fakt, dass Japan wohl in Bezug auf Toleranz seiner Zeit voraus war. Während es sich nämlich bei Fischauge, einem Mitglied des Amazonentrios, eindeutig um eine männliche Figur handelt, die sich in Frauenkleider hüllt und deren Interesse der gleichgeschlechtlichen Liebe gilt, hat man sich in der deutschen Synchronfassung dazu entschieden, ihm eine weibliche Sprecherin zu geben. Gerade in den Momenten, in denen Fischauge in männlicher Form angesprochen wird, ergibt sich dadurch ein etwas seltsames Bild. Im Übrigen sticht bei der deutschen Synchronfassung der neuen Figuren vor allem Tigerauge heraus, der von Oliver Mink synchronisiert wurde, und damit der deutschen Stimme von Mark Wahlberg oder auch Damon Wayans. In gleichem Zusammenhang etwas befremdlich ist dagegen, dass das später auftauchende Amazonenquartett, das aus den vier jungen Mädchen BesuBesu, JunJun, SeleSele und ParaPara besteht, extrem freizügig dargestellt wird.
Details der Blu-ray
Das japanische HD-Master sorgt auch bei Sailor Moon Super S für einen sehr guten Gesamteindruck. Das Bild gefällt durch satte Farben und kräftigen Kontrast, wogegen sich Verunreinigungen und leichte Unruhen in überschaubarem Rahmen bewegen. Die Tonspur ist vergleichsweise sauber abgestimmt und wirkt deutlich harmonischer als beispielsweise in der vorherigen Staffel. Auch die Sprachausgabe ist dabei angenehm klar, ebenso wie der dieses Mal ansprechend ausbalancierte Soundtrack. Selbstverständlich dürfen sich die Fans auch in der vierten Staffel über die originalen Openings, Endings und Eyecatcher freuen, ebenso wie über die Episodenvorschau im Originalton. Beim Opening bleibt Sailor Moon Super S weiterhin dem Song "Moonlight Densetsu" von Sakurako Club Sakura-gumi treu, während das erste Ending mit "Watashitachi ni Naritakute" von Miwako Fujitani ein weiteres Mal sehr ruhige, emotionale Töne anschlägt. Das zweite Ending dagegen bietet mit "Rashiku Ikimasho" von Miyuki Kajitani herrlich poppigen Sound und geht richtig gut ins Ohr.
Details der Edition
Im Sinne der Kontinuität veröffentlicht Crunchyroll auch die vierte Staffel als Digipack im dicken Schuber, der sich durch einen grünen Blu-ray Schriftzug von den vorherigen Boxen (pink, blau und rot) abgrenzt. Auf dem Cover des Schubers sind Bunny, Chibiusa und (Spoiler!) Helios abgebildet, während die üblichen Inhaltsangaben und Details wie gehabt auf der Rückseite aufgedruckt wurden. Das Digipack zeigt auf dem Cover Bunny in Kampfhaltung, auf der Rückseite den Schriftzug der vierten Staffel, sowie auf den innenliegenden Seiten Pegasus in seiner Pferdegestalt und eine Wiederholung des Schubermotivs. Auf einen Innendruck wurde erneut verzichtet, ebenso wie auf einen Episodenguide in irgendeiner Form. Wie auch bei den bisherigen Staffeln ist man hier auf externe Quellen angewiesen, denn selbst im Disc-Menü wurde die Episoden lediglich fortlaufend durchnummeriert. Als weitere Extras liegen dem Digipack eine Postkarte sowie ein Poster bei. Nicht enthalten sind übrigens die drei Sonderfolgen, die 1995 im japanischen Fernsehen ausgestrahlt wurden, sowie das 15-minütige Kino-Special Sailor Moon Super S: Ami´s First Love und der Film Sailor Moon Super S: Reise ins Land der Träume.
Episodenguide
Cover & Bilder © NAOKO TAKEUCHI/PNP, TOEI ANIMATION / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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