Scarlet Innocence - Gefährliche Lust
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BEWERTUNG |
09.09.2021 von MarSLose basierend auf dem koreanischen Pansori Simcheongga präsentiert Regisseur Yim Pil-sung seine eigene Version einer Rachegeschichte...
Inhalt
Als eine seiner Studentinnen Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen den Literaturprofessor Hak-Kyu (Jung Woo-Sung) erhebt, wird dieser kurzerhand vom Dienst suspendiert und in die Provinz versetzt, bis sich die Anschuldigungen aufgeklärt haben. Dort lernt Hak-Kyu die junge Frau Deokee (Lee Som) kennen, die sich sofort von ihm angezogen fühlt. Obwohl in Seoul Frau und Tochter auf ihn warten stürzt sich Hak-Kyu in eine leidenschaftliche Affäre, doch während Deokee eine regelrecht obsessive Liebe zu ihm entwickelt, ist sie für ihn nur ein Zeitvertreib. Als Hak-Kyu schließlich nach einem tragischen Zwischenfall tatsächlich nach Seoul zurückkehrt und Deokee fallen lässt, bricht für sie ihre gesamte Welt zusammen. Doch so einfach lässt sich Deokee nicht abservieren, und als Hak-Kyu Jahre später auf Grund seines ausschweifenden Lebensstils zu erblinden droht, wittert sie endlich ihre Chance auf Rache...
Scarlet Innocence - Gefährliche Lust präsentiert sich in seiner Inszenierung zweigeteilt. So zweigeteilt sogar, dass man beinahe glauben könnte, gerade zwei völlig unterschiedliche Filme gesehen zu haben. Dramaturgisch ist das Ganze dabei gerade in der ersten Filmhälfte sehr interessant. Alles beginnt mit einer sich langsam entwickelnden Liebe, die zunächst sehr romantisch erscheint, später jedoch immer erotischer und obsessiver wird. Zu diesem Zeitpunkt spürt man als Zuschauer bereits die drohende Entwicklung, denn auch wenn Romantik hier im Vordergrund steht, so ist die erbrachte Liebe ganz offensichtlich sehr einseitig ausgeprägt. Nachdem es schließlich zur unausweichlichen Eskalation gekommen ist, die emotional wirklich große Geschütze auffährt, wechselt Scarlet Innocence - Gefährliche Lust allerdings komplett den Erzählstil. Doch nicht nur der Stil verändert sich, sondern das gesamte Genre des Films, inklusive der Art der Inszenierung. Wo vorher gefühlvolle Off-Kommentare und eine erotisch aufgeladene Atmosphäre samt durchaus expliziter Szenen das Geschehen dominierten, wirkt Scarlet Innocence - Gefährliche Lust nun deutlich distanzierter, begleitet von einer durchwegs angespannten, beinahe mystischen Grundstimmung. Obwohl die Geheimnisse, die für die Figuren zu diesem Zeitpunkt noch nicht ersichtlich sind, dem Zuschauer bereits bekannt sind, entwickelt der Film in der zweiten Filmhälfte zwar eine ganz eigene Dynamik, diese bleibt aber sowohl emotional wie erzählerisch klar hinter der starken ersten Hälfte zurück. Dadurch entstehen letztendlich einige Längen, die von zahlreichen unnötigen Szenen sogar noch verstärkt werden. Glanzpunkte sind im Verlauf vor allem die Szenen, in denen die Grenzen zwischen Täter- und Opferrolle verschmelzen. Hier wird der Zuschauer immer wieder vor die Entscheidung gestellt, wem er denn nun eigentlich seine Sympathien entgegenbringen soll, während die Geschichte immer wieder deutlich macht, dass Rache kein befriedigender Weg ist, um seinen eigenen Schmerz zu lindern. Ganz im Gegenteil, denn letztendlich wird dieser Schmerz durch den Weg der Rache sogar noch weiter verschlimmert...
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist hervorragend und zeichnet sich durch eine knackige Schärfe, eine stimmige Farbgestaltung sowie ein kräftiges, ausgewogenes Kontrastverhältnis aus. Auch der Schwarzwert weiß zu überzeugen und bietet satte dunkle Bildbereiche, ohne Details verschwinden zu lassen. Insgesamt ist das Bild absolut sauber und frei von Mängeln. Die Tonspur konzentriert sich vorwiegend auf eine klare, gut ortbare Dialogwiedergabe, weiß aber auch die umliegenden Boxenbereiche durch gezielte Umgebungsgeräusche mit einzusetzen. Der schöne Score öffnet sich stets ansprechend in den ganzen Raum. Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: MarS
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