Scarlet Innocence - Gefährliche Lust

Scarlet Innocence - Gefährliche Lust

Originaltitel: Madam ppang-deok
Genre: Thriller • Drama
Regie: Yim Pil-sung
Hauptdarsteller: Jung Woo-sung • Lee Som
Laufzeit: DVD (107 Min) • BD (112 Min)
Label: Busch Media Group
FSK 16

Scarlet Innocence - Gefährliche Lust   09.09.2021 von MarS

Lose basierend auf dem koreanischen Pansori Simcheongga präsentiert Regisseur Yim Pil-sung seine eigene Version einer Rachegeschichte...

 

Inhalt

 

Als eine seiner Studentinnen Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen den Literaturprofessor Hak-Kyu (Jung Woo-Sung) erhebt, wird dieser kurzerhand vom Dienst suspendiert und in die Provinz versetzt, bis sich die Anschuldigungen aufgeklärt haben. Dort lernt Hak-Kyu die junge Frau Deokee (Lee Som) kennen, die sich sofort von ihm angezogen fühlt. Obwohl in Seoul Frau und Tochter auf ihn warten stürzt sich Hak-Kyu in eine leidenschaftliche Affäre, doch während Deokee eine regelrecht obsessive Liebe zu ihm entwickelt, ist sie für ihn nur ein Zeitvertreib. Als Hak-Kyu schließlich nach einem tragischen Zwischenfall tatsächlich nach Seoul zurückkehrt und Deokee fallen lässt, bricht für sie ihre gesamte Welt zusammen. Doch so einfach lässt sich Deokee nicht abservieren, und als Hak-Kyu Jahre später auf Grund seines ausschweifenden Lebensstils zu erblinden droht, wittert sie endlich ihre Chance auf Rache...

 

Scarlet Innocence - Gefährliche Lust präsentiert sich in seiner Inszenierung zweigeteilt. So zweigeteilt sogar, dass man beinahe glauben könnte, gerade zwei völlig unterschiedliche Filme gesehen zu haben. Dramaturgisch ist das Ganze dabei gerade in der ersten Filmhälfte sehr interessant. Alles beginnt mit einer sich langsam entwickelnden Liebe, die zunächst sehr romantisch erscheint, später jedoch immer erotischer und obsessiver wird. Zu diesem Zeitpunkt spürt man als Zuschauer bereits die drohende Entwicklung, denn auch wenn Romantik hier im Vordergrund steht, so ist die erbrachte Liebe ganz offensichtlich sehr einseitig ausgeprägt. Nachdem es schließlich zur unausweichlichen Eskalation gekommen ist, die emotional wirklich große Geschütze auffährt, wechselt Scarlet Innocence - Gefährliche Lust allerdings komplett den Erzählstil. Doch nicht nur der Stil verändert sich, sondern das gesamte Genre des Films, inklusive der Art der Inszenierung. Wo vorher gefühlvolle Off-Kommentare und eine erotisch aufgeladene Atmosphäre samt durchaus expliziter Szenen das Geschehen dominierten, wirkt Scarlet Innocence - Gefährliche Lust nun deutlich distanzierter, begleitet von einer durchwegs angespannten, beinahe mystischen Grundstimmung. Obwohl die Geheimnisse, die für die Figuren zu diesem Zeitpunkt noch nicht ersichtlich sind, dem Zuschauer bereits bekannt sind, entwickelt der Film in der zweiten Filmhälfte zwar eine ganz eigene Dynamik, diese bleibt aber sowohl emotional wie erzählerisch klar hinter der starken ersten Hälfte zurück. Dadurch entstehen letztendlich einige Längen, die von zahlreichen unnötigen Szenen sogar noch verstärkt werden. Glanzpunkte sind im Verlauf vor allem die Szenen, in denen die Grenzen zwischen Täter- und Opferrolle verschmelzen. Hier wird der Zuschauer immer wieder vor die Entscheidung gestellt, wem er denn nun eigentlich seine Sympathien entgegenbringen soll, während die Geschichte immer wieder deutlich macht, dass Rache kein befriedigender Weg ist, um seinen eigenen Schmerz zu lindern. Ganz im Gegenteil, denn letztendlich wird dieser Schmerz durch den Weg der Rache sogar noch weiter verschlimmert...

 

Bildergalerie von Scarlet Innocence - Gefährliche Lust (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist hervorragend und zeichnet sich durch eine knackige Schärfe, eine stimmige Farbgestaltung sowie ein kräftiges, ausgewogenes Kontrastverhältnis aus. Auch der Schwarzwert weiß zu überzeugen und bietet satte dunkle Bildbereiche, ohne Details verschwinden zu lassen. Insgesamt ist das Bild absolut sauber und frei von Mängeln. Die Tonspur konzentriert sich vorwiegend auf eine klare, gut ortbare Dialogwiedergabe, weiß aber auch die umliegenden Boxenbereiche durch gezielte Umgebungsgeräusche mit einzusetzen. Der schöne Score öffnet sich stets ansprechend in den ganzen Raum.



Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Scarlet Innocence - Gefährliche Lust ist kein einfacher Film. Zum einen liegt das an der Grundlage, auf der die Geschichte basiert, zum anderen am abrupten Wechsel zwischen Genres und Erzählstil nach der ersten Filmhälfte. Scarlet Innocence - Gefährliche Lust beginnt als gefühlvolle Romanze, entwickelt sich zu einem waschechten Drama, und wechselt schließlich in einen perfiden Rachethriller, der weniger auf explizite Gewalt, sondern vielmehr auf subtile Psychospielchen setzt. Einige geschickte Wendungen sowie natürlich die emotional - und sexuell - aufgeladene erste Filmhälfte machen Scarlet Innocence - Gefährliche Lust auf jeden Fall sehenswert...insofern man Gefallen an der sehr inkonsequenten, nicht immer gänzlich greifbaren Art der Erzählung finden kann.


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