Stellar Impact

Stellar Impact

Publisher: Headup Games
Entwicklerstudio: Tindalos Interactive
Genre: Echtzeit-Strategie
Sub-Genre: DotA-Strategie
Art: Lowprice
Erscheinungsdatum: 24.05.2012
USK 12

Stellar Impact   21.05.2012 von Panikmike

Vor einigen Jahren hat die Warcraft 3 Erweiterung Defense of the Ancients unter Echtzeitstrategiespielern eine wahre Begeisterungswelle ausgelöst. Mittlerweile ist aus der Modifikation schon ein Sub-Genre entstanden und diverse Entwickler haben es DotA gleich getan. Unter anderem auch das Indie-Studio Tindalos Interactive, dass nun mit Stellar Impact einen wirklich gelungenen Genre-Ableger im Space Opera Stil unterbringt. Wir haben uns für Euch in die imposanten Weltraumschlachten gestürzt, um die Qualitäten des Spiels genauer unter die Lupe zu nehmen …

Die Basis raucht und qualmt, und die Verteidigungsstellungen sind bereits nahezu komplett zerstört worden. Diese Runde kann man eigentlich nicht mehr gewinnen, doch unser Gegner hat einen kapitalen Fehler begangen. Während sie sich über unseren Stützpunkt hergemacht haben, sind die Außenposten unbewacht geblieben. Ohne damit zu rechnen, werden die dunklen Achsenmächte jetzt von uns aus der Basis wieder vertrieben. Auch wenn unser Hauptquartier fast am Ende ist, drehen wir den Spieß um. Es ist wie so oft: Wer zuletzt lacht, lacht am besten und das sind unerwarteter Weise tatsächlich wir.

Echtzeitstrategie-Spiele haben sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und Stellar Impact ist praktisch Teil der aktuellsten Entwicklungsstufe. Wendungen wie eben beschrieben sind da nicht nur sehr gut möglich, sondern auch oft an der Tagesordnung. Grund dafür ist das geniale Spielprinzip, dass sich aus der beliebten Modifikation Defense of the Ancients entwickelt hat. Im Kern geht es darum, dass man im Gegensatz zu klassischen Genre-Vertretern nur seinen Helden steuert, während KI-gesteuerte Gegner auf vorgegebenen Pfaden auf die gegnerische Basis zulaufen. Wer zuerst das Hauptquartier des Gegners zerstört hat, darf sich dann Sieger nennen.

Damit das auch klappt, müssen die Spieler in Stellar Impact Außenposten einnehmen. Diese haben je nach Art eine eigene Aufgabe. So gibt es neben klassischen Spawnpunkten auch Forschungsstationen und Planeten. Stellar Impact nutzt nämlich die bekannten Elemente aus dem DotA Spielprinzip und bringt sie in die Weiten des Weltraums. Eure Helden sind Raumschiffe, die sich in verschiedene Klassen unterteilen. Ein Kreuzer z. B. besitzt eine starke Panzerung und kann mit seinen Skills vor allem gegnerische Angriffe abwehren, während ein Versorgungsschiff Reparaturdrohnen und Abwehrtürme setzen kann, um seine Verbündeten zu unterstützen. Die Schiffsklassen reihen sich damit in das typische Klassensystem ein, das vor allem aus Rollenspielen bekannt ist. „Tanks“ ziehen Angriffe auf sich und sind gut verteidigt, während „Damage Dealer“ für den Schaden sorgen und „Supporter“ ihre Gruppe heilen. Passend zu diesem Prinzip besitzt Stellar Impact für die Schiffe ein Level-System.

Vor einem Match muss sich ein Spieler fest auf ein Schiff festlegen. Eine Tatsache, die den Spielablauf direkt taktisch beeinflusst. Beendet man das Match, bekommt das Schiff eine bestimmte Anzahl an Erfahrungspunkten sowie neue Bauteile. Letzteres könnt Ihr im Schiff wieder verbauen, um dieses stärker zu machen. Die Qualität der Bauteile hängt unter anderem von Eurem Level ab, das wiederum durch die gewonnenen Erfahrungspunkte steigt.


Die Wahl der Raumschiffe als Protagonisten des Spiels beeinflusst natürlich auch die Steuerung. Diese kann als durchaus komplex angesehen werden. Ohne jetzt auf Details einzugehen, sollte vor der ersten Partie auf jeden Fall das recht gut umgesetzte Tutorial gestartet werden. Eine andere Auswirkung der Raumschiffe ist deren begrenze Wendigkeit. Anders als bei Fantasie-Helden brauchen diese Gefährten eine Weile, um von A nach B zu kommen, was den gesamten Spielablauf gehörig verlangsamt und damit noch taktischer werden lässt. Auch die Kämpfe selber wirken überraschend taktisch. Die Schiffe besitzen nämlich ähnlich wie aus Piratenfilmen bekannt, ihre Geschütze an den Seiten. Als Spieler muss man deswegen vor allem mit der richtigen Positionierung kämpfen.

Letztlich bekommt man als Spieler damit die volle Dröhnung Echtzeitstrategie, die in diesem Fall aber leider nur gemeinsam im Multiplayer bestritten werden kann. Einen Single-Player Modus besitzt das Spiel nicht, und damit ist man gezwungenermaßen auf volle Server angewiesen. Abgesehen davon bringt dies zunächst auch einen unangenehmen Nebeneffekt. Natürlich kann man Stellar Impact nicht sofort komplett beherrschen. Welche Außenposten auf den insgesamt 13 Karten wichtig sind und wie eine solide Taktik funktioniert, das lernt man erst mit der Zeit. Leider scheint die Community dafür nur begrenztes Verständnis zu haben. Die ersten Spielsitzungen sind deswegen gerne auch mal mit derbsten Beleidigungen verbunden. Vermutlich ist der strenge Ton der Spieler ein Resultat aus der schlechten Team-Balancierung. Bei einer aktiven Community von derzeit ein paar hundert Spielern stößt man nur zu oft als Anfänger auf sehr erfahrene Gegner. Allein deren Vorsprung in der Schiffsausrüstung sorgt dann schon für einen unausgeglichenen Spielverlauf.

Dies ist im Grunde aber nur ein temporäres Problem. Durch das beschriebene Level-System belohnt Stellar Impact seine Spieler zwangsläufig mit voranschreitender Spieldauer. Früher oder Später wird man als Spieler also auch selber zu den Profis gehören.



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Das Fazit von: Benji

Benji

Eigentlich bin ich nicht gerade der größte Fan von Echtzeitstrategie-Spielen. Die letzten Ableger haben zumeist ihren Fokus auf schnelles Handeln und weniger auf eine ausgeklügelte Taktik gelegt. Bei Stellar Impact liegt dies aber dank der verlangsamten Spielweise anders. Selten dauert ein Match weniger als eine halbe Stunde, dafür sind die Kämpfe zumeist spannend und fantastisch inszeniert. Wer deshalb ein Faible für das, aus DotA bekannte Spielprinzip hat, sollte bei Stellar Impact zugreifen. Der Preis des Indie-Titels ist für das Gebotene definitiv nicht zu hoch, und auch wenn die Community nicht immer alle Höflichkeiten beherrscht, hilft eine angenehme Lernkurve dabei, eine Langzeitmotivation aufzubauen.


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positiv negativ
  • Verlangsamte Echtzeit-Strategie
  • Acht unterschiedliche Schiffstypen
  • Angenehme Lernkurve
  • 13 teils sehr unterschiedliche Karten
  • Space Opera Setting
  • Kein Singleplayer-Modus
  • Komplexe Steuerung
  • Kein Team-Balancing





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