Mit dem südkoreanischen The Killer - Someone Deserves to Die veröffentlicht Splendid einen Actionthriller, dessen Geschichte uns irgendwie bekannt vorkommt. Schlechte Kopie oder ein Fest für Genre-Fans...?

Inhalt

Bang Ui-Gang (Jang Huyk) war einst ein erfolgreicher Auftragskiller. Inzwischen genießt er jedoch gemeinsam mit seiner Ehefrau Kim Yun-Ji (Lee Chae-Young) seinen Ruhestand und führt ein ruhiges Leben. Zumindest bis zu dem Tag, als Yun-Ji mit einer Freundin zu einem dreiwöchigen Urlaub aufbricht, und Ui-Gang dazu verpflichtet, in dieser Zeit auf deren 17-jährige Tochter Sung Yeon (Bang Eun-Jung) aufzupassen. Die entpuppt sich nämlich als Magnet für Probleme, und gerät schon nach kürzester Zeit in die Hände eines Mädchenhändler-Rings. Ui-Gang bleibt keine andere Wahl, als sich an sein einstiges Handwerk zu erinnern, und Sung Yeon zu finden, bevor es zu spät ist. Und was noch viel wichtiger ist: Bevor Yun-Ji und Sung Yeons Mutter aus ihrem Urlaub zurückkehren...

Der Mann, der Mythos, die Legende. Die Filmreihe um den Auftragskiller John Wick hat zweifellos auf der ganzen Welt ihre Spuren hinterlassen, und so ist es wenig verwunderlich, dass inzwischen zahlreiche Produktionen versuchen, auf den Erfolgszug der Actionreihe aufzuspringen. Südkorea schickt zu diesem Zweck nun The Killer - Someone Deserves to Die ins Rennen, und beweist damit ein wirklich gutes Händchen. Jedenfalls ein gutes Händchen dafür, Actionfans bei Laune zu halten, denn die Handlung selbst lässt mehr als deutlich sowohl Parallelen zu John Wick, wie auch zu 96 Hours - Taken erkennen. Anstatt die Vorbilder jedoch nur plump zu kopieren, und dies als Basis für ein Actionfeuerwerk in Dauerschleife zu nutzen, gönnt sich The Killer - Someone Deserves to Die immer wieder auch ein paar ruhigere Momente, die nicht nur das grundsätzlich hohe Tempo kurzzeitig drosseln, sondern diese Ruhepausen durchaus gelungen für ihre Charaktere und einige nette inhaltliche Feinheiten, ja sogar ein paar humorvolle Szenen zu nutzen wissen. Dies reicht allerdings nicht aus, um für die Hauptfigur tatsächlich Sympathien zu entwickeln, denn dazu bleibt diese dann doch zu kühl und distanziert, und auch die Einführung einer ikonischen Anti-Heldenfigur eines John Wick bleibt dadurch in weiter Ferne. Immerhin gelingt es The Killer - Someone Deserves to Die damit aber, ein paar eigene Facetten zu zeigen, und der Erzählung auch außerhalb der Actionsequenzen ausreichend Unterhaltungswerte beizumischen. Obwohl diese es wiederum gar nicht nötig hätten, denn gerade im Bereich der Action zeigt The Killer - Someone Deserves to Die ganz klar seine Stärken. Ähnlich wie in den John Wick Filmen ist auch hier die Kamera stets nah am Geschehen, verfolgt dynamisch die oftmals auf engstem Raum ausgetragenen Kämpfe. Diese sind durchwegs ansprechend und abwechslungsreich choreografiert, und reichen von Shootouts über Faustkämpfe bis hin zu Messerstechereien oder auch mal geschwungenen Äxten, wobei vor allem die Fights mit Stich- und Hiebwaffen recht schnell aufklären, wieso der Film eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten hat. Überhaupt geizt The Killer - Someone Deserves to Die nicht gerade mit der gezeigten Härte, wobei selbst das CGI-Blut keine negativen Auswirkungen auf den Spaßfaktor hat - ganz im Gegenteil, denn die gerade fürs asiatische Kino so markanten Übertreibungen fügen sich hier durchaus ansprechend ins rasante Geschehen ein. Passend dazu zeigt sich Jang Huyk als Killer Bang Ui-Gang wesentlich gefühlskälter und tatsächlich in gewissen Situationen brutaler als sein amerikanisches Vorbild, was die vollzogenen Gewaltakte sogar noch brachialer wirken lässt.

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Details der Blu-ray

Die Blu-ray weiß durch ein sehr scharfes, detailreiches Bild zu gefallen, dass trotz zahlreicher Nachtszenen sowie dürftig ausgeleuchteter Sequenzen stets sauber und klar bleibt. Schwarzwert und Kontrastumfang bewegen sich auf sehr hohem Niveau, die Farbpalette schwankt zwischen natürlich in Innenräumen und typisch grünstichig in den Außenaufnahmen. Die Tonspur entwickelt eine sehr ansprechende Dynamik und nutzt beinahe ohne Unterlass das gesamte Boxenspektrum für gezielte Effekte und Umgebungsgeräusche. Die Sprachverständlichkeit ist durchwegs sehr gut, wobei keine Dialoge vom rasanten und stimmigen Soundtrack überlagert werden.

Cover & Bilder © WVG Medien GmbH