Nachdem sich kein Studio für die Geschichte der Actionkomödie The Paper Tigers begeistern konnte, startete Regisseur und Drehbuchautor Bao Tran kurzerhand eine Kickstarter-Kampagne - mit gleich doppeltem Erfolg, denn nicht nur das Crowdfunding-Ziel wurde erreicht, sondern auch das Ergebnis kann sich durchaus sehenlassen...

Inhalt

Einst waren Danny, Hing und Jim die Schüler des Kung-Fu Meisters Sifu Cheung, und galten als echte Legenden. 30 Jahre später ist von den "Three Tigers" nicht mehr viel übrig, denn Scheidungsprobleme, Übergewicht und alle möglichen Altersbeschwerden bestimmen nun das Leben des Trios, das sich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat. Als Sifu Cheung jedoch Opfer der legendären "Poison Fingers" - Technik wird, und an einem Herzanfall stirbt, erwacht der alte Ehrenkodex der "Three Tigers" zu neuem Leben. Ihre Differenzen ignorierend machen sich die drei auf die Suche nach dem Mörder ihres Meisters, doch um Sifu zu rächen, müssen sie erst zu alter Form zurückfinden...

Irgendwie wirkt The Paper Tigers völlig aus seiner Zeit geworfen. Eine mehr als klassische - und damit absolut vorhersehbare - Martial-Arts Standardgeschichte von Versagen, Training und anschließender Rache, trifft hier auf eine simple, auf spektakuläre Ausstattungen oder Locations verzichtende Inszenierung, und versprüht damit direkt einen doch recht nostalgischen Retro-Charme. Natürlich ist dies am Ende auch dem überschaubaren Budget zuzuschreiben, doch genau das steht The Paper Tigers wirklich gut. So nämlich erinnert das Ganze unweigerlich an die gute alte Action-Zeit, in der klare Fronten und deutliche Grenzen zwischen Gut und Böse herrschten, und man sich voll und ganz auf die Figuren, vor allem aber die Action konzentrieren konnte. In beiden Bereichen gibt sich The Paper Tigers keine Blöße, denn während die zentralen Charaktere allesamt sympathisch angelegt sind und sogar die ein oder andere nette Ausarbeitung erhalten, sind die Kampfszenen sehr schön choreografiert und abwechslungsreich, auch wenn diese durch die Bank etwas zu kurz ausgefallen sind. Außerdem weiß The Paper Tigers sein humoristisches Potential sehr schön einzusetzen, setzt dabei aber nicht nur auf die altersbedingten Probleme der "Three Tigers", sondern lässt auch einfachen, recht ordentlich platzierten Dialogwitz nicht zu kurz kommen. Beinahe schon etwas zu viel des Guten ist da die Besetzung von Matthew Page (Master Ken aus der Web-Serie Enter the Dojo) als alter Erzrivale Carter, der auch in The Paper Tigers seine Darstellung als Master Ken an den Mann bringt, und seine Szenen damit zu echten Slapstick-Momenten werden lässt. Diese stehen letztendlich in einem etwas zu starken Kontrast zu einigen doch eher ernsten, emotionalen Szenen, die auf diese Weise leider ein wenig an Kraft verlieren. 

Bildergalerie von The Paper Tigers (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Die Blu-ray kann durchwegs überzeugen. Das Bild ist knackig scharf, kontraststark und sauber, die Farbdarstellung ist ansprechend und abgesehen von kleineren stilistischen Abweichungen sehr natürlich. Die Tonspur glänzt durch eine dynamische, sehr kraftvolle Abmischung, die neben klar definierter Dialogwiedergabe und schönem Raumklang auch den Subwoofer mit ordentlich Druck zu bedienen weiß. Wem die Kampfszenen im Film übrigens tatsächlich etwas zu kurz geraten sind, der sollte sich den in den Extras zu findenden Kurzfilm "The Challenger" nicht entgehen lassen, denn hier dürfen zwei Figuren aus dem Film noch einmal etwas länger zeigen, dass sie die Kampfkunst wirklich beherrschen.

Cover & Bilder © capelight pictures OHG