Anna (2019)

Anna (2019)

Originaltitel: Anna
Genre: Action • Thriller
Regie: Luc Besson
Hauptdarsteller: Sasha Luss • Helen Mirren
Laufzeit: DVD (114 Min) • BD (119 Min)
Label: Studiocanal
FSK 16

Anna (2019)   26.11.2019 von MarS

Mit dem Actionthriller Anna kehrt Luc Besson nach Valerian - Die Stadt der tausend Planeten nicht nur wieder auf den Regiestuhl zurück, sondern auch zu dem Film, mit dem er im Jahr 1990 den internationalen Durchbruch schaffte. Wie in Nikita ist es auch hier eine starke Frauenfigur und Auftragskillerin, die im Mittelpunkt steht...

 

Inhalt

 

Die schöne Russin Anna (Sasha Luss) arbeitet in Paris als Model, doch eigentlich ist sie im Auftrag des KGB als Killerin unterwegs. Angeworben wurde sie vor einigen Jahren von dem Agenten Alex (Luke Evans), der ihr Potential erkannt hatte und sie aus der Armut geführt hat. Unter dem Kommando der eiskalten Olga (Hellen Mirren) reist Anna nun um die Welt und erledigt ohne zu zögern ihre schmutzigen Aufträge, denn es wurde ihr versprochen, dass sie nach fünf Jahren ihre Freiheit erhält. Doch eines Tages trifft sie auf den CIA-Agenten Lenny Miller (Cillian Murphy), der sie nach einem ihrer Einsätze immer stärker unter Druck setzt. Als sie erkennt, dass sie den KGB niemals verlassen kann, gerät Annas Loyalität ihrem Land gegenüber langsam ins Wanken...

 

So richtig typisch für den französischen Regisseur ist Anna ja nicht, obwohl Luc Besson damit erneut seine Vorliebe für Auftragskiller - in diesem Fall mal wieder der weiblichen Sorte - auslebt. Natürlich, die Actionszenen sind mal wieder äußerst ansprechend und knallhart ausgefallen. Alleine die Konfrontation zwischen der Hauptfigur und unzähligen Gegnern in einem Restaurant im ersten Drittel des Films ist einfach grandios choreografiert und erinnert unweigerlich an Szenen aus Kingsman: Secret Service oder sogar John Wick. Lediglich auf den Besson-typischen Humor muss man hier verzichten, denn Anna bricht zu keinem Zeitpunkt aus seiner ernsten Grundhaltung aus. Leider sind Actionmomente dieser Art allerdings spärlich gesät, denn die meiste Zeit über konzentriert sich die Erzählung auf das Thrillerelement, bei dem nichts so ist wie es anfangs scheint und welches den Zuschauer immer wieder durch diverse Twists bei Laune hält. Diese Wendungen führen jedoch auf Dauer zu Ermüdungserscheinungen, denn das größte Problem von Anna ist der gewählte Erzählstil. Gerade hier ist nichts von den früheren Filmen Bessons zu erkennen, denn was gerade zu Beginn an Zeitsprüngen geboten wird, ist weit entfernt von den ansonsten eher linear gehaltenen Filmen des Franzosen. Die Sprünge wiederum folgen keiner einheitlichen, klaren Linie, und hinterlassen zunächst mehr offene Fragen, als dass Fragen damit beantwortet werden würden. Auf diese Weise entstehen nicht nur einige zunächst wirr erscheinende Momente, sondern es entwickelt sich dadurch auch ein sehr episodenhaft erscheinender Ablauf der Handlung. Trotz den oftmals vorhersehbaren Wendungen und der recht simplen Grundhandlung bietet Anna aber spannende Unterhaltung, was neben der rasanten Erzählung vor allem dem Cast zuzuschreiben ist. Luke Evans bekommt zwar nur wenig Möglichkeiten, sein Können unter Beweis zu stellen, dafür dürfen aber Hellen Mirren und Sasha Luss als äußerst starke Frauenfiguren glänzen. Gerade Sasha Luss agiert wirklich hervorragend, so dass man ihr sowohl die zerbrechliche Emotionalität ihrer Figur wie auch die knallharte Killerin problemlos abkauft.

 

Bildergalerie von Anna (2019) (7 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Technisch gibt es an der Blu-ray überhaupt nichts auszusetzen. Die Schärfe ist, ebenso wie der Detailgrad, auf nahezu perfektem Niveau, und auch das Kontrastverhältnis ist durchwegs kräftig und absolut sauber abgestimmt. Der Schwarzwert überzeugt ebenfalls durch sehr satte dunkle Bereiche. Die Tonspur ist ebenfalls sehr gut ausgefallen, obwohl der Zuschauer hier sowohl bei der Blu-ray, als auch der ebenfalls erhältlichen 4K UHD Disc auf eine Dolby Atmos Abmischung verzichten muss. Im Gesamtbild ein wenig zu leise weiß vor allem die großartige Räumlichkeit samt toller Effektortung zu überzeugen. Deutlich zu schwach und stellenweise sogar recht dumpf geht es in den Actionszenen zu, hier hätte mehr Dynamik und Kraft wirklich gutgetan. Im Gegensatz dazu wirken die stets klaren, verständlichen und perfekt ortbaren Dialoge schon fast ein wenig übertrieben sauber.



Cover & Bilder © STUDIOCANAL / Shanna Besson


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit Anna liefert Luc Besson einen soliden Actionthriller ab, der dank tollen - wenn auch zu spärlichen - Kampfsequenzen, souveränen schauspielerischen Leistungen und eine trotz aller Vorhersehbarkeit spannenden Geschichte zu unterhalten weiß. Leider will der Franzose etwas zu viel aus der simplen Handlung herausholen und sorgt durch eine non-lineare, teils sehr wirre Erzählstruktur für einen episodenhaften Ablauf und - zumindest anfangs - für erzählerisches Chaos. Trotz allem beweist Luc Besson mit Anna erneut, dass er es immer noch draufhat, solides und unterhaltsames Actionkino abzuliefern, wenngleich große Hits wie früher weiterhin ausbleiben.


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