Bagman

Bagman

Originaltitel: Bagman
Genre: Horror • Mystery • Drama
Regie: Colm McCarthy
Hauptdarsteller: Sam Claflin
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (93 Min)
Label: Leonine
FSK 16

Bagman   13.03.2025 von MarS

Mit The Girl with all the Gifts ist es dem zumeist im Serienbereich tätigen Briten Colm McCarthy im Jahr 2017 gelungen, dem Genre des Zombie-Horrors völlig neue Facetten zu entlocken, und damit einen echten Volltreffer zu landen. Nun meldet er sich mit dem Horrorfilm Bagman zurück. Bietet uns auch dieser etwas Neues, oder hat sich McCarthy dazu hinreissen lassen, übliche Gruselkost abzuliefern...?

 

Inhalt

 

Einige Fehlentscheidungen in seinem Leben haben Patrick McKee (Sam Claflin) dazu gezwungen, in seine Heimatstadt in New Jersey zurückzukehren, und dort einen Job im Sägewerk seines Bruders Liam (Steven Kree) anzunehmen. Durch ein Kindheitstrauma, das er in der Nähe eben dieses Sägewerks davongetragen hat, wird Patrick seit seiner Ankunft jedoch von Alpträumen geplagt, ebenso wie von der Sorge, seinen Sohn Jake (Caréll Vincent Rhoden) zu verlieren. Und tatsächlich häufen sich plötzlich mysteriöse Vorfälle in Jakes Umfeld, die Patrick an die Legende vom "Bagman" erinnern, ein Wesen das sich von Angst ernährt und seit vielen Jahren für das Verschwinden von Kindern aus dem Ort verantwortlich sein soll...

 

Offensichtlich hat sich Colm McCarthy ebenfalls vom mittlerweile verbreiteten Blumhouse-Phänomen anstecken lassen, weithin auch bekannt unter "generisch aber unterhaltsam". Zwar verfolgt McCarthy mit seinem Bagman (nicht zu verwechseln mit dem etwas früher veröffentlichten Baghead) ein paar durchaus interessante Ansätze, und baut zudem seine Geschichte rund um eine weltweit sowie in den unterschiedlichsten Kulturen kursierende Legende auf, bleibt am Ende aber dann doch in genretypischen Bahnen stecken, ohne dabei bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Eigentlich schade um das Potential dessen, wofür Debüt-Drehbuchautor John Hulme einen Teil seiner eigenen Lebensgeschichte genutzt hat, um seine persönlichen Traumata geschickt mit der bereits existierenden Mythologie um den "Bagman" zu verbinden. Ganz so austauschbar, miserabel und plump wie Bagman allerdings in den meisten Fällen abgestempelt wird, ist das Ganze letztendlich aber dann doch nicht, weshalb er sich zusammen mit Filmen wie beispielsweise Imaginary eher in die Reihe der Horror-Streifen einreiht, die trotz des massiven Klischeeeinsatzes sowie der Nutzung gängiger Genre-Standards durchaus ihre Daseinberechtigung haben und sich immerhin positiv aus der Masse der übrigen Genre-Massenware hervorheben. Interessant ist dabei, dass Bagman über weite Strecken die eigentliche Bedrohung im Hintergrund hält, und sich stattdessen stark auf die Charaktere konzentriert, ohne dadurch Längen oder unnötigen Ballast zu entwickeln. Dies ist neben dem Aufbau der Erzählung vor allem den durchwegs authentisch und glaubwürdig agierenden Darstellern zu verdanken, allen voran Sam Claflin, dem man sowohl seine Rolle als liebender und sich sorgender Vater, als auch seine psychische Labilität in jedem Moment abkauft. Gleichzeitig gelingt es der Inszenierung aber dennoch, eine stetige Spannungskurve zu erhalten, und auf subtile Art und Weise die Atmosphäre immer dichter werden zu lassen, was den eingestreuten Gruselpassagen zweifellos zugutekommt. Diese nämlich sind nicht nur handwerklich absolut solide eingefangen sowie zeitlich stets stimmig in die Erzählung integriert, sondern hinterlassen tatsächlich stellenweise ordentlich Gänsehaut. Sehr schön ist in diesem Bezug auch das konsequente Finale von Bagman, das zudem einer möglichen Fortsetzung Tür und Tor öffnet - eine Fortsetzung, die grundsätzlich gerne kommen darf, nicht zuletzt auch um das Mysterium um den Bagman noch weiter zu vertiefen beziehungsweise dann vielleicht auch ein paar offen gebliebene Fragen zu beantworten...

 

Bildergalerie von Bagman (7 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Qualitativ überzeugt die Blu-ray sowohl optisch, als auch akustisch. Das Bild ist durchwegs scharf, mangelfrei und angenehm detailliert, Farben werden kräftig und natürlich dargestellt. Der Kontrastumfang ist sehr gut, ebenso wie der stets ausgewogene und satte Schwarzwert. Die Tonspur präsentiert sich nicht nur dynamisch, sondern bietet auch einen schönen Raumklang, der durch gezielten Effekteinsatz vor allem die Gruselszenen sehr atmosphärisch in Szene zu setzen weiß. 



Cover & Bilder © 2025 LEONINE Studios


Das Fazit von: MarS

MarS

Wer einfach nur einen Horrorfilm sucht, dem dürfte Bagman wohl zu selten fiese Gruselszenen liefern, denn wirklich häufig betritt die physische Bedrohung nicht die Bühne. Als Mix aus Horrorthriller und Trauma- beziehungsweise Familien-Drama funktioniert Bagman dagegen schon deutlich besser, und die wenigen Gruselszenen sind zwar klischeehaft und generisch, aber nichts desto trotz äußerst effektiv in Szene gesetzt. Natürlich hätte man aus dem zugrundeliegenden Stoff auch wesentlich mehr herausholen können, gerade was den eigentlichen Horroraspekt betrifft, so jedoch lassen sich Drehbuchautor John Hulme und Regisseur Colm McCarthy aber immerhin ausreichend Luft (und Potential) für eine mögliche Fortsetzung...


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