Byzantium

Byzantium

Originaltitel: Byzantium
Genre: Fantasy-Drama
Regie: Neil Jordan
Hauptdarsteller: Gemma Arterton
Laufzeit: DVD (115 Min) • BD (118 Min)
Label: Universum Film
FSK 16

Byzantium   25.12.2013 von Panikmike

Der irische Regisseur Neil Jordan schuf 1994 den Film Interview mit einem Vampir, der heutzutage immer noch in den Köpfen der Fans herumgeistert. Fast 20 Jahre später, gibt es vom selben Regisseur erneut ein Film über die Geschöpfe der Nacht. Die Regeln sind bei Byzantium jedoch anders: Es gibt kaum welche ihrer Art, sie haben einen strengen Codex und im Sonnenlicht passiert ihnen nichts. Ist das neue Werk von Neil Jordan einen Blick wert oder sollte die Blu-ray lieber im Blutbad untergehen?

 

Clara Webb (Gemma Arterton) und ihre Tochter Eleanor (Saoirse Ronan) sind zwei Vampir-Frauen, die seit Jahrhunderten auf der Flucht vor der geheimnisvollen Bruderschaft sind. Da beide noch jung aussehen und ihnen die Mutter-Tochter-Geschichte niemand abnehmen würde, erzählen sie allen Leuten in ihrem Umfeld, dass sie Schwestern sind. Monat für Monat leben sie nur sporadisch an einem Ort, bis es ihnen zu heiß wird und sie weiter ziehen. Nachdem Clara eines Tages einen Vampir der Bruderschaft umgebracht hat, fliehen sie beide erneut und finden einen kleinen Ort an der Küste. Dort lernen sie einen netten Mann kennen, der von seiner Mutter ein Hotel namens Byzantium geerbt hat. Clara nutzt die Chance, freundet sich mit ihm an und sucht sich im Umkreis ein paar Prostituierte, welche in Zukunft für sie arbeiten sollen.

 

Während sich Clara ums Überleben und um die Kohle kümmert, besucht Eleanor derweil eine Schule und lernt dort den jungen Mann Frank (Caleb Landry Jones) kennen. Sie hat zwar fast dasselbe Alter wie ihre Mutter, dennoch haben beide sehr unterschiedliche Ansichten. Eleanor möchte endlich ein „normales“ Leben führen und die Menschen um sie herum nicht mehr anlügen. Da kommt die Aufgabe in ihrem Schreibkurs gerade recht, denn dort sollen alle Schüler einen Aufsatz über sich selbst schreiben. Dabei gibt es nur eine Regel, alles Niedergeschriebene muss der Wahrheit entsprechen …

 

Werden Clara und Eleanor länger in der Küstenstadt verweilen oder werden sie auch bald wieder von Dannen ziehen? Wird Eleanor in dem Aufsatz die Wahrheit schreiben? Was unternimmt Frank, der sich in Eleanor verliebt hat?

 

In Byzantium stehen die zwei weiblichen Vampire im Vordergrund. Neil Jordan schuf mit Interview mit einem Vampir ein Epos, über welches heute noch gesprochen wird. Dagegen ist Byzantium ein sehr blasses Werk. Schauspielerisch spielen zwar alle Haupt- und Nebendarsteller relativ gut, das hilft jedoch nicht über die langweilige Inszenierung der Geschichte hinweg. Der Film hat viele Längen, kommt erst nach der Hälfte in Fahrt und erst zum Schluss gibt es einen kurzen Showdown, der endlich ein wenig Action ins Geschehen bringt. Die Erzählweise hingegen ist sehr gut gelungen. Der Zuschauer bekommt immer wieder Rückblenden der Geschichte erzählt, die bis zum Schluss spannend bleibt und nach und nach die meisten Fragen beantwortet.

 

Qualitativ geht bei der Blu-ray alles in Ordnung. Teilweise sind die gezeigten Bilder jedoch sehr blass und farblos, was wahrscheinlich als Stilmittel eingesetzt wurde. Ein Bildrauschen gibt es immer wieder, was jedoch nur in den düsteren Szenen stört. Wer eine Dolby Digital Anlage zu Hause hat, der darf sich nicht allzu viel erwarten. Leider gibt es kaum Effekte aus den hinteren Boxen, ebenso  keine musikalischen Highlights. Eines sei zum Schluss noch erwähnt: die Musikuntermalung des Films ist sehr eintönig, da eine bestimmte Klaviermelodie immer wieder zum Einsatz kommt. So etwas sollte bei einem aktuellen Film nicht passieren!



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich habe mich von Vorneherein schon auf einen Frauenfilm eingestellt, bei dem ich kaum Action und wenig spannende Momente sehen werde. Byzantium ist zwar für Vampirfans sehenswert, trotzdem solltet Ihr Euch auf ein langwieriges Abenteuer einstellen, bei dem es keine Highlights und keine richtige Spannung gibt. Die Geschichte ist zwar mal etwas Neues, dennoch kann das Gezeigte nicht ansatzweise überzeugen. Es gibt zu wenig Action, zu wenig Spannung und stellenweise langweilige und in meinen Augen unnütze Szenen. 20 Minuten kürzer, mehr Blut, mehr Vampirgedöns und ein ohrenbetäubender Soundtrack – dann wäre der Film ein absoluter Knaller. So ist und bleibt er in meinen Augen ein Durchschnittswerk, welches schnell in Vergessenheit geraten wird.


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