Cobra Kai - Die komplette dritte Staffel
|
BEWERTUNG |
25.11.2022 von MarSWer hätte je gedacht, dass eine Sequel-Serie zur alten Kultfilmreihe Karate Kid tatsächlich großen Anklang bei den Fans finden würde? Cobra Kai ist dieses Kunststück jedoch gelungen, und geht nun - nach der Produktion der ersten beiden Staffeln als YouTube-Original - als Netflix Original auch im Heimkino in die dritte Runde...
Inhalt
Der Cobra-Kai Schüler Miguel Diaz (Yolo Maridueña) liegt nach seinem Sturz im Krankenhaus, während Robby Keene (Tanner Buchanan) mit den Konsequenzen seiner Tat leben muss - sowohl rechtlich wie auch mit seinem Gewissen. Als sein Sensei fühlt sich Johnny (William Zabka) in der Pflicht, Miguel zu unterstützen, wodurch er jedoch seinen Sohn Robby weiter vernachlässigt. Unterdessen hat John Kreese (Martin Kove) die Führung des Cobra-Kai Dojo übernommen, und lehrt seine Schüler nun wieder die Macht von Erbarmungslosigkeit und Gewalt. Doch auch für Daniel LaRusso (Ralph Macchio) stehen schwere Zeiten an, denn die Geschäfte im Autohaus laufen schlecht, und es droht eine Übernahme durch die Konkurrenz. Eine Reise nach Japan könnte die letzte Rettung sein, doch wie soll er ohne seinen alten Meister die richtigen Antworten finden? In Okinawa trifft Daniel schließlich eine alte Bekannte, die ihn an vergangene Zeiten erinnert, während Johnny in Los Angeles ebenfalls mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird...
Zugegeben: Ich persönlich war noch nie ein Fan von Karate-Filmen jeglicher Art, und auch die Karate Kid Reihe ist - abgesehen von einer einzigen Sichtung des ersten Teils - komplett an mir vorbeigegangen. Dennoch wollte ich mir dann doch selbst einmal ein Bild darüber machen, wie eine Sequel-Serie, die ganze 34 Jahre nach dem ersten Film der Reihe veröffentlicht wird, so eine spektakuläre Resonanz nach sich ziehen kann...
Ohne jeden Zweifel ist Cobra Kai eine Serie, die von Fans für Fans gemacht wurde. Es bedarf schon einer rosaroten Brille und jeder Menge Nostalgie, um sich an dem zu erfreuen, was hier geboten wird, denn erzählerisch bewegt sich das Ganze doch auf recht plumpem Niveau, während gerade die ausführlich behandelten Nebenhandlungsstränge um die jugendlichen Karate-Schüler durchwegs an irgendeine beliebige Daily-Soap im TV-Programm erinnern. Unterstrichen wird dieser Eindruck zusätzlich von den teilweise auffallend schlechten schauspielerischen Leistungen, die von den Jungdarstellern geboten werden, wogegen immerhin die erwachsenen Darsteller souveräne Arbeit leisten. Abgesehen von der schleppenden Entwicklung der grundsätzlich simplen Geschichte, die ganz banal vom uralten Kampf Gut gegen Böse handelt und lediglich durch die vielen Nebenhandlungen etwas aufgepeppt wird, muss man Cobra Kai aber auch zugestehen, dass die Macher genau wissen, wie Fanservice hier auszusehen hat. Jedes Detail, von der Optik bis hin zum Soundtrack, schreit hier regelrecht nach den 80ern, die Rollenverteilung ist klar definiert, und auch die Karate-Action, wenngleich nur relativ selten zu sehen, ist ansprechend in Szene gesetzt. Vor allem aber gelingt es Cobra Kai, unzählige Querverweise an die einstige Filmreihe zu präsentieren, ebenso wie stets zum richtigen Zeitpunkt durch das Erscheinen bekannter Figuren durchaus geschickt sehr nostalgische sowie emotionale Momente aufzubauen. Gleichzeitig bietet Cobra Kai in der dritten Staffel interessante Einblicke in die Vergangenheit einiger Charaktere, die bislang gänzlich unbekannt waren, und damit eine - reichlich späte, aber immerhin gelungene - Erklärung für die ein oder andere Wesensart liefern. Nicht, dass diese sich auf die Darstellung der Figuren innerhalb der Serie auswirken würden, aber immerhin so weit, dass ein gewisses Verständnis entsteht. Die Verbindung zur alten Filmreihe, egal in welcher Form, ist es eben letztendlich, die den Reiz von Cobra Kai ausmacht, und die Fans auf jeden Fall auch in der dritten Runde mit einem wohligen Grinsen zurücklassen dürfte. Für sich allein betrachtet, oder für alle, die mit der Karate Kid Reihe nichts anfangen können, ist Cobra Kai dagegen reine Zeitverschwendung, denn ohne eine emotionale oder persönliche Verbindung zur Originalreihe bleibt nicht viel mehr übrig als Gute Zeiten, Schlechte Zeiten mit ein wenig Karate-Feeling...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet ein sehr klares, scharfes und sauberes Bild mit natürlicher Farbdarstellung sowie kräftigem Kontrastverhältnis. Auch in diesem Bereich entsteht auf diese Weise der Eindruck einer klassischen TV-Produktion. Die Tonspur ist sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt, was vor allem während der Actionsequenzen sowie beim Soundtrack sehr schön zur Geltung kommt. Die Sprachverständlichkeit ist dabei durchwegs sehr gut.
Episodenguide
Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. / © 2019 Sony Pictures Television Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]