Die von Netflix produzierte, gleichnamige Serie handelt von dem berüchtigten Drogenbaron El Chapo und seinem Aufstieg im Kartell. Mittlerweile wurden drei Staffeln abgedreht und die erste davon erschien unter der Flagge von Polyband auf DVD und Blu-ray. Lohnen sich die 9 Episoden mit insgesamt über 400 Minuten Laufzeit oder gibt es bessere Alternativen?

Inhalt

Joaquín Adchivaldo Guzmán Loera (Marco de la O) – auch El Chapo genannt – wurde auf einer Farm geboren und wuchs mit seinen Eltern und sechs Geschwistern auf. Nachdem er die Schule nach der dritten Klasse geschmissen hatte, arbeitete er für den Drogenboss Miguel Ángel Félix Gallardo (Ricardo Lorenzana) und koordinierte Kokainflüge aus Kolumbien. Nebenbei lässt er aber einen langen Untergrundtunnel bauen, mit dem er illegal Drogen über beziehungsweise unter der Grenze schmuggeln kann. Da sein Boss davon nichts wissen möchte, übergeht er ihn und versucht direkt mit Pablo Escobar einen Deal auszuhandeln: Er verspricht ihm eine Lieferung binnen 48 Stunden. Obwohl ihm innerhalb dieser Zeit dauernd Steine in den Weg gelegt wurden, schafft er es und baut sich somit eine Beziehung zur wichtigsten Person in Sachen Drogenschmuggel auf. Nachdem dann auch noch sein Boss ins Gefängnis geht, sieht El Chapo die Chance seines Lebens und versucht, ganz nach oben aufzusteigen…

Die Serie hat nicht nur bei Fans und Kritikern Aufsehen erregt, sondern auch beim Drogenboss El Chapo selbst, der Mitte 2017 den Produzenten Netflix verklagte. Nicht nur dass er ungefragt die Hauptrolle darin spiele, sondern auch noch, weil er aufgrund nicht stimmender Tatsachen durch den Dreck gezogen werden würde. Doch selbst wenn nicht alle Details in der Serie mit dem realen Leben von Guzmán übereinstimmen, so kann sich der Fan ein deutliches Bild von dem zweitgrößten Drogendealer unserer Zeit machen. Die erste Staffel erzählt das Leben von El Chapo bis hin zu seiner Verhaftung und seiner Zeit im Gefängnis. Erschreckend und informativ zugleich zeigt Netflix neben den gedrehten Szenen auch teilweise kurze reale Ausschnitte aus Film und Fernsehen. Diese sind klar an der schlechteren Qualität zu erkennen und unterstreichen die Authentizität der Serie. Doch nicht nur der Drogenbaron selbst war gewalttätig und voller Profitgier, sondern auch viele andere Personen in seinem Leben. Die Serie stellt auch diverse Politiker und Personen aus der Öffentlichkeit dar, wie sie bestochen worden sind und mit der klaren Aussage, dass oftmals das Geld die Welt regiert.

Die Schauspieler machen dabei fast alle eine gute Figur, El Chapo alias Marco de la O kann aber keiner die Show stehlen. Mit einem nahezu perversen Gesichtsausdruck, der auch vom Original bei einigen Aufnahmen zu sehen ist, lässt er in manchen Szenen dem Zuschauers einen Schauer den Rücken herunterlaufen. Die Freigabe ab 16 Jahren ist gerechtfertigt, richtig brutale Szenen gibt es nie zu sehen, vieles spielt sich aber während der Taten in den Köpfen der Zuschauer ab. Wer sich für Biographien in Form einer Serie interessiert, ist hier goldrichtig.

Bildergalerie von El Chapo - Staffel 1 (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Die Qualität der blauen Scheibe ist gelungen. Die Bilder sind stets scharf und voller Details, selbst in den dunklen Szenen – von denen einige vorhanden sind – gibt es keinen Bildeinbruch oder ein Bildrauschen. Netflix ließ sich nicht lumpen und veröffentlichte die Serie über Polyband, ein Label welches für Qualität steht. Einzig und allein die Tatsache, dass es keinerlei Extras gibt, ist sehr schade und gibt einen Punktabzug in der Endwertung. Gerade bei so einer Serie gibt es massig viele Hintergrundinformationen und ein Interview mit Cast und Crew wäre ebenso interessant gewesen. Doch genug gemeckert, die Umsetzung des Tons ist dafür wieder sauber. Die deutsche Übersetzung ist gelungen, die Dolby-Digital-Anlage darf mitmachen und so gibt es bei den actionreichen Szenen ein „Mittendrin-anstatt-nur-dabei“-Feeling.

Auf einen Episodenguide haben wir verzichtet, da die einzelnen Folgen lediglich mit einer Nummerierung und keinen Namen ausgestattet wurden.

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