Glass
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BEWERTUNG |
29.05.2019 von DiaboliNachdem sich Regisseur M. Night Shyamalan mit dem hervorragenden Split aus der künstlerischen Versenkung geholt hat, in die er sich ehrlicherweise selbst hineinkatapultierte, steht nun also Glass in unserem Heimkino. Dieser Film ist nicht nur die direkte Fortsetzung von Split, sondern auch die Weiterführung der Geschichte aus Unbreakable, und vollendet somit Shyamalans Superhelden-Trilogie. Der große Story-Twist ist aber dieses Mal, ob M. Night es schafft, die Geschichten zu einem kohärenten Ganzen zusammenzufügen oder ob nur ein Scherbenhaufen übrig bleibt...
Inhalt:
David Dunn (Bruce Willis) hat sich mit seiner besonderen Rolle als scheinbar unverwundbarer Menschenretter angefreundet und zusammen mit seinem mittlerweile erwachsenen Sohn Joseph, welcher ihm in bester Oracle-Manier per Funk auf dem Laufenden hält, geht er regelmäßig auf die Jagd nach Kleinkriminellen, Kidnappern und anderen Gangstern. Bei einem dieser "Spaziergänge" trifft er auf den schizophrenen David Wendell Crumb (James McAvoy), welcher zum wiederholten Male eine Gruppe junger Mädchen entführt hat, um sie einer seiner vielen Persönlichkeiten, dem Biest, zu opfern. Als ein erbitterter Kampf entbrennt, schaltet sich plötzlich die Polizei ein und beide werden in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Dort versucht die mysteriöse Psychologin Dr. Staple (Sarah Paulson) festzustellen, ob es sich bei den Fähigkeiten der Insassen tatsächlich um Superkräfte handelt, oder ob man die Besonderheiten natürlich erklären und wegrationalisieren kann. Als Kevin und David bereits anfangen, an sich zu zweifeln, schaltet sich plötzlich der an den Rollstuhl gebundene Mr. Glass (Samuel L. Jackson) ein, der einen anderen Plan zu verfolgen scheint...
Um Glass etwas abgewinnen zu können, sollte man einige Punkte beachten. Man darf, obwohl es sich oberflächlich um einen Superheldenfilm handelt, kein Actionfeuerwerk erwarten. Shymalan kehrt zu seinen alten Werten zurück und zeigt lange, unheilschwangere Bilder, gepaart mit einem unterschwellig bedrohlichen Score. Außerdem sollte man natürlich die vorhergehenden Filme Unbreakable und Split gesehen haben, denn auch wenn im Film die größten Zusammenhänge erklärt werden, kommen kleine Fakten und Details, wie z.B. sich in den Filmen wiederholende Kameraeinstellungen, nur echten Kennern zugute. Die Story ist durchweg spannend inszeniert und natürlich lassen auch einige Wendungen den Zuschauer mit der Geschichte mitfiebern. Das liegt nicht zuletzt an der Oscar-würdigen Darstellung von James McAvoy, der hier mehr noch als im vorherigen Film zeigen kann, was in ihm steckt. Denn wenn er in derselben Kameraeinstellung wieder und wieder den Charakter wechselt, bekommt man tatsächlich eine Gänsehaut aufgrund seiner Unberechenbarkeit. Leider kann man das selbe nicht über Bruce Willis oder Samuel L. Jackson sagen, denn die beiden schlafwandeln sich quasi durch ihre stoischen Rollen. Das ist bei Mr. Glass, der ja am Glasknochensyndrom leidet, noch nachzuvollziehen, aber zumindest Willis werden vom Drehbuch ein paar Kampfszenen zugeschustert, welche aber nicht überzeugend gespielt werden. Auch der Rest vom Cast wird von McAvoy regelrecht an die Wand gespielt, was aber auch an der Ausrichtung der Rolle liegt. Im großen Ganzen sticht aber zumindest niemand negativ heraus und so kann man den Film dennoch wunderbar genießen.
Details der Blu-ray:
Die Blu-ray kann, wie so ziemlich alle Auswertungen der Neuzeit, absolut überzeugen. Das Bild ist in hellen Momenten wunderbar detailliert, während auch in dunklen Szenen keine Details verloren gehen. Steht dem Film zum großen Teil eine verwaschene Farbpalette zur Verfügung, glänzen die Stellen, an denen Farbe eine wichtige Rolle spielt. Auch der Sound, welcher von unterschwelligen Klängen dominiert wird, kommt atmosphärisch abgemischt aus den diversen Lautsprechern, aber die Dialoge verlieren deshalb nicht an Prägnanz und werden über den kompletten Film klar verständlich widergegeben. Natürlich hat der englische HD-Master Ton etwas mehr Dynamik und Kraft, aber dies sei nur Vollständigkeitshalber dazugesagt. Die Featurettes über die Entstehung des Films sind zwar recht interessant und auch zweckmäßig unterhaltsam, aber leider scheint auch hier der Trend nicht davor halt zu machen, immer weniger Zusatzmaterial auf die Scheiben zu packen. Cover & Bilder © Cover: Universal Pictures, Teaser & Szenenfotos: Jessica Kourkounis, Universal Pictures Das Fazit von: Diaboli
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