Gringo
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BEWERTUNG |
23.08.2018 von MarSWährend der australische Schauspieler Joel Edgerton dank zahlreicher Highlights innerhalb seiner Filmografie inzwischen zum bekannten Gesicht geworden ist, verdiente sich sein Bruder Nash in der Vergangenheit seine Brötchen zumeist als Stuntman und mit kleineren Nebenrollen. Nach einigen Kurzfilmen liefert er mittlerweile allerdings auch als Regisseur regelmäßig eigene Werke ab, wie auch im Fall von Gringo, bei dem er seinen Bruder Joel für eine der Hauptrollen gewinnen konnte...
Inhalt
Harold Soyinka (David Oyelowo) führt eigentlich ein glückliches Leben. Er hat eine wunderschöne Frau (Thandie Newton) und arbeitet für seinen besten Freund Richard (Joel Edgerton) und dessen Geliebte Elaine (Charlize Theron) in einem Pharmaunternehmen. Leider lebt seine Frau Bonnie allerdings auf zu großem Fuß, was seine Spuren auf Harolds Konto hinterlassen hat. Harold ist pleite, und dann bestätigt sich auf einer Geschäftsreise nach Mexiko plötzlich auch noch das Gerücht, dass Richard hinter seinem Rücken den Verkauf der Firma plant. Als er dann auch noch erfährt, dass Bonnie mit Richard eine Affäre hat und seine Frau ihn verlassen will, platzt Harold endgültig der Kragen. Er inszeniert seine eigene Entführung und hofft dadurch auf die Lösegeld-Versicherung der Firma, doch so einfach lassen sich Richard und Elaine nicht auf die Forderungen ein. Während Harold auf Grund der Geschäfte seiner Firma plötzlich ins Visier eines mexikanischen Drogenkartells gerät schickt Richard seinen Bruder Mitch (Sharlto Copley), einen Ex-Söldner, um Harold aus den Händen seiner vermeindlichen Entführer zu befreien...
Gringo ist eine völlig überzeichnete, rabenschwarze Komödie, in der es ein naiver 08/15-Angestellter mit so ziemlich der ganzen Welt zu tun bekommt, nur, weil er sich einmal in seinem Leben nicht alles gefallen lassen möchte. Wie die Zusammenfassung des Inhalts bereits vermuten lässt, ist die Geschichte selbst hier vollgepackt mit allerlei chaotischen Ereignissen und einer Vielzahl an Zufällen, so dass diese weder sonderlich glaubwürdig noch durchdacht erscheint. Allerdings ist diese Tatsache gar nicht so schlimm, wie man zunächst vermuten könnte, denn Gringo lebt weniger von seiner wirren Handlung, als vielmehr von dem gutgelaunten Darsteller-Ensemble, das den Streifen am Laufen hält und für gute Unterhaltung sorgt. Während David Oyelowo einem als Hauptfigur bereits nach kurzer Zeit einfach nur noch leid tut und man sich ihm wünschen würde, dass er doch endlich einmal Glück haben könnte, sind die übrigen Figuren eigentlich nur dazu da, ihm das Leben zur Hölle zu machen. Und gerade hier liegt auch der Reiz des Films, denn egal ob Joel Edgerton als skrupelloser Chef, Charlize Theron als nymphomane, eiskalte Karrierefrau, Sharlto Copley als knallharter Ex-Söldner mit neuer Berufung, oder allerlei andere skurrile Nebencharaktere, es macht einfach Spaß zu beobachten, wie das Chaos hier immer weiter eskaliert und das angeschlagene Kartenhaus über Harold nach und nach zum Einsturz bringt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert eine sehr gute Schärfe, die ihre Stärken vor allem in Nahaufnahmen ausspielt. Der Detailgrad ist ordentlich, während das stetige, aber dezente Filmkorn den Look des Films unterstreicht. Die Farbgebung ist von warmen, erdigen Farbtönen dominiert, was sehr schön zur Atmosphäre in Mexiko passt. Die Tonspur liefert eine klare, gut ortbare Sprachausgabe und nutzt dank hervorragender Dynamik die umliegenden Boxenbereiche immer wieder für gezielte und druckvolle Effekte. Der Soundtrack verteilt sich weitläufig im gesamten Wohnzimmer. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
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