Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt
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BEWERTUNG |
21.06.2024 von MarSJahrelang meist belächelt, konnte sich das deutsche Kino in den letzten Jahren immer stärker im internationalen Wettbewerb behaupten. Wenig präsent ist dabei jedoch - mit Ausnahme von Independent-Produktionen - das Horrorgenre, das mit Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt nun erneut um Aufmerksamkeit bittet...
Inhalt
Maria (Nilam Farooq) steht kurz vor der Geburt ihres ersten Kindes. Während ihr Verlobter Viktor (David Kross) noch auf der Arbeit festhängt, ist Maria bereits bei dem entlegenen Landhaus ihres angehenden Schwiegervaters Wilhelm (Justus von Dohnányi) angekommen, wo die beiden zukünftig gemeinsam leben wollen. Doch bereits kurz nach ihrer Ankunft gehen im Haus die Lichter aus, und Maria beginnt, merkwürdige Geräusche in der Dunkelheit zu hören. Im Keller findet sie schließlich einen versteckten Raum, in dem sie auf ein düsteres Geheimnis aus der Vergangenheit der Familie stößt. Als schließlich auch noch ihre Wehen einsetzen, wendet sie sich hilfesuchend an Wilhelm, der als Arzt tätig ist und sie ins Krankenhaus bringen soll. Allerdings scheint irgendetwas Maria im Haus festhalten zu wollen...
Nehmen wir es gleich vorneweg: Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt beweist leider nur ein weiteres Mal, dass das deutsche Kino im Bereich des Horrorgenres doch noch so einiges zu lernen hat. Dabei sind die Einführung der wenigen beteiligten Figuren sowie der atmosphärischen Location ebenso gelungen, wie der anfängliche Spannungsaufbau. Nur leider geht all das verloren, wenn Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt den Versuch startet, wirklich gruselig zu sein, denn Regisseur Thomas Sieben (bisher vor allem an Dramen und Thrillern beteiligt) bedient hier lediglich so ziemlich jedes Horror-Klischee, das er finden kann, ohne etwas Eigenständiges zu erschaffen. Ständig hat man das Gefühl, das alles schon einmal gesehen zu haben - nur besser und effektiver. Selbst einfachste Jumpscares verfehlen hier leider ihre Wirkung. Endgültig seiner Erzählung erliegt Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt schließlich, wenn das ohnehin austauschbare Geisterelement inhaltlich erweitert wird. Die Wendung, die gleichzeitig auch einen Wechsel in Erzähltempo und Bedrohungslage einläutet, ist dabei ebenso vorhersehbar, wie das Ergebnis daraus aus anderen Filmen kopiert wirkt, wodurch das Ganze ausgerechnet im Finale keinerlei Spannung mehr zu erzeugen weiß. Noch dazu, wo einige Logiklöcher zu finden sind, wie beispielsweise das stetige akustische Unwetter, das jedoch nur im Haus zu hören, außerhalb des Gebäudes aber gar nicht da ist, oder auch ein Krankenwagen in der Schlusssequenz, der zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar nicht da sein dürfte. Irgendwie präsentiert sich Home Sweet Home - Wo das Böse wohnt im Gesamtbild als wilder Horror-Mix, der sich für keine stimmige Richtung entscheiden konnte, auch wenn sich zumindest Hauptdarstellerin Nilam Farooq (Contra) sichtlich Mühe gibt, dem insgesamt langweiligen Treiben noch etwas zu entlocken. Farooq jedenfalls ist es damit gelungen, sich einem weiteren Filmspektrum zu öffnen und sich von ihren bisherigen Werken zu entfernen, so dass man als Zuschauer durchaus Lust darauf bekommt, sie noch öfter in einem Horrorfilm zu sehen.
Details der Blu-ray
Technisch überzeugt die Blu-ray auf ganzer Linie. Das Bild ist knackig scharf, detailreich und bietet sowohl einen hervorragenden Kontrastumfang wie auch einen satten Schwarzwert. Die überwiegend reduzierte Farbpalette auf Grund der beinahe ausnahmslos Nachts spielenden Szenerie wird satt und mangelfrei dargestellt. Die Tonspur bietet eine stetige Einbindung aller Surroundkanäle, die von markanten Effekten bis hin zu Umgebungsgeräuschen reicht. Dialoge sind dabei perfekt im Raum ortbar und werden stets sauber wiedergegeben. Cover & Bilder © Constantin Film Vertriebs GmbH Das Fazit von: MarS
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