Hunter´s Creek - Gefährliche Beute

Hunter´s Creek - Gefährliche Beute

Originaltitel: Rust Creek
Genre: Thriller
Regie: Jen McGowan
Hauptdarsteller: Hermione Corfield • Jay Paulson
Laufzeit: DVD (104 Min) • BD (108 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

Hunter´s Creek - Gefährliche Beute   06.08.2021 von MarS

Abgesehen von ihrer Dramödie Kelly & Cal aus dem Jahr 2014 zeichnete sich die US-Regisseurin Jen McGowan bislang überwiegend für Kurzfilme und Serienepisoden (unter anderem The Purge) verantwortlich. Mit Hunter´s Creek - Gefährliche Beute veröffentlicht Koch Films nun ihren zweiten Film in Spielfilmlänge...

 

Inhalt

 

Die Studentin Sawyer (Hermione Corfield) steht kurz vor ihrem Abschluss. Für ein wichtiges Vorstellungsgespräch macht sie sich kurz vor Thanksgiving auf den Weg quer durchs Land in Richtung Washington D.C., doch als sie dazu gezwungen wird, den Highway zu umfahren, verirrt sie sich mitten in den Wäldern Kentuckys. Als sie schließlich auch noch von den Brüdern Hollister (Sean O´Bryan) und Buck (Daniel R. Hill) bedrängt wird, kommt es zu einem Kampf, in dessen Verlauf sich Sawyer mit einem verletzten Bein in die Wälder flüchtet. Orientierungslos stößt sie dort auf den zwielichtigen Lowell, der sie in seiner Hütte vor ihren Verfolgern versteckt. Doch Hollister und Buck sind Sawyer bereits dicht auf den Fersen, und schon bald muss Sawyer feststellen, dass hinter dem Angriff viel mehr steckt, als es zunächst den Anschein hatte...

 

Bitte nicht schon wieder ein Rape-n-Revenge Thriller. Die nach immer gleichen Mustern ablaufenden Genrebeiträge der letzten Jahre brachten hauptsächlich Ermüdungserscheinungen mit sich, und zeichneten sich vor allem durch ihren stetig gesteigerten Gewaltgrad aus, waren ansonsten aber eher plump und belanglos. Doch nicht so Hunter´s Creek - Gefährliche Beute. Denn auch wenn es anfangs noch schwer nach einem weiteren Vertreter dieses Genres aussieht, und man bereits geneigt ist, die Stopp-Taste an seinem Player zu drücken, so entwickelt sich dieser recht schnell in eine völlig andere Richtung. Eine Richtung, die den Zuschauer ebenso überrascht wie fesselt, und die den Film geschickt aus der Masse hervorstechen lässt. 

 

Hunter´s Creek - Gefährliche Beute beginnt zunächst ganz klassisch: Eine junge Frau in der Opferrolle, zwei Hinterwäldler, die ihr auf die Pelle rücken, gefolgt von einer Hetzjagd durch dichte Waldlandschaften. Doch bereits die erste Konfrontation stellt klar, dass die junge Frau alles andere als ein Opfer ist, und sich durchaus erfolgreich zur Wehr setzen kann. Was im Anschluss folgt, dass stellt die gesamten Erwartungen des Zuschauers schließlich endgültig auf den Kopf und lässt das Rape-n-Revenge Genre komplett hinter sich. Dann nämlich beginnt Hunter´s Creek - Gefährliche Beute, Stück für Stück seine wahre Geschichte zu offenbaren, und macht aus dem anfangs noch simpel erscheinenden Werk einen atmosphärisch dichten, von zahlreichen Wendungen und Überraschungen geprägten Thriller. Dieser lebt neben dem geschickt verschachtelten beziehungsweise sehr gelungen aufgebauten Drehbuch vor allem von den für eine solch kleine Produktion ungewöhnlich stimmig agierenden Darstellern, die durch die Bank eine starke Performance abliefern. Nach dem doch recht rasanten Einstieg muss man sich jedoch im Verlauf damit abfinden, dass Hunter´s Creek einen überwiegend gemächlichen Erzählstil an den Tag legt, und dabei eigentlich komplett auf Actionszenen oder gar erwähnenswerte Gewaltspitzen verzichtet. Stattdessen konzentriert sich das Geschehen darauf, immer wieder neue Geheimnisse und Zusammenhänge zu offenbaren, die für einen anhaltenden Spannungsbogen sorgen, während sich der Rest der Inszenierung darum kümmert, den Figuren eine gewissen Tiefe und Vielschichtigkeit zu entlocken. 

 

Warum der deutsche Titel übrigens von Rust Creek in Hunter´s Creek geändert wurde, bleibt wohl ein ewiges Rätsel. Fest steht allerdings: Beide real existierenden Creeks befinden sich nicht in Kentucky - Rust Creek liegt eigentlich in Alaska, Hunters Creek in Florida.

 

Bildergalerie von Hunter´s Creek - Gefährliche Beute (5 Bilder)

Details der DVD

 

Die DVD liefert eine ordentliche Bildqualität mit solider Schärfe und guter Kontrasteinstellung. Farben sind leicht entsättigt, aber natürlich. Panoramaaufnahmen wirken mitunter etwas unruhig und Kanten sind nicht immer perfekt ausgebildet, dies ist aber dem SD-Medium geschuldet und kein allzu störender Mangel. Die Tonspur bleibt überwiegend im vorderen Boxenbereich, ohne nennenswerte Räumlichkeit oder Dynamik zu erzeugen. Dialoge und kleinere Effekte werden aber durchwegs sauber und ansprechend wiedergegeben. 



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Hunter´s Creek - Gefährliche Beute ist einer dieser kleinen, atmosphärischen Thriller, die man gerne einmal übersieht, weil er nicht groß beworben wird, und auf den ersten Blick nur wie einer unter Vielen wirkt. Wer jedoch den Einstieg in den Film hinter sich gelassen hat, den erwartet hier tatsächlich ein fieser Thriller mit allerlei gelungenen Wendungen, der sich trotz geringem Budget dank hervorragender Inszenierung und stark agierenden Darstellern nicht hinter deutlich größeren Produktionen zu verstecken braucht. Ganz im Gegenteil, denn Hunter´s Creek - Gefährliche Beute steckt so manchen davon mehr als lässig in die Tasche...


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