I´m Quitting Heroing - Vol. 01
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BEWERTUNG |
06.03.2023 von MarSBasierend auf der dreiteiligen Light Novel I´m Quitting Heroing: Next Gig is at the Demon Queen´s Castle aus der Feder von Quantum, die zunächst auf der Kadokawa Website Kakuyomu und später auch in Buchform veröffentlicht wurde, entstand im Jahr 2022 die 12-teilige Animeserie I´m Quitting Heroing. Dank Plaion Pictures / KSM Anime darf der einstige Held Leo Demonheart bereits jetzt auch in den deutschen Heimkinos das Dämonenreich in Aufruhr versetzen...
Inhalt
Einst rettete der mächtige Held Leo Demonheart die Menschheit vor der Invasion der Dämonen, und bewahrte damit die Welt vor dem Untergang. Doch was macht ein Held, wenn seine Arbeit erledigt ist? Noch dazu wenn er so mächtig ist, dass selbst die Menschen Angst vor ihm haben? Ohne neue Aufgabe und von der Menschheit gefürchtet wird Leo kurzerhand verraten, und aus dem Königreich verbannt. Ein neues Ziel muss also her, und so entscheidet sich Leo, die Seiten zu wechseln, und der Armee der Dämonenkönigin Echidna beizutreten. Die ist jedoch wenig begeistert davon, ihren ehemaligen Feind in den eigenen Reihen zu wissen, vor allem weil dieser einst nicht nur ihre fähigsten Generäle, sondern auch sie höchstpersönlich mühelos besiegen konnte. Spontan schlüpft Leo in die Rolle des Schwarzen Ritters Onyx, und stellt fortan das Dämonenreich gehörig auf den Kopf. Doch dabei hilft er den angeschlagenen Dämonen nicht nur aus ihrer misslichen Lage, sondern erfährt gleichzeitig auch noch die unerwartete Wahrheit hinter Echidnas Angriff auf die Menschheit...
Bei I´m Quitting Heroing bekommt es der Zuschauer mit einem herrlich schrägen Comedy-Anime zu tun, der sich in episodenhafter Form mit dem Alltag eines ehemaligen Helden beschäftigt. Nachdem seine Aufgabe als Retter der Menschheit erledigt war, wurde er nicht gefeiert, sondern kurzerhand entsorgt, und deshalb versucht er nun auf der anderen Seite von Gut und Böse sein Glück. So bescheuert wie das klingt, ist es auch, und macht genau deshalb direkt eine Menge Spaß. Doch in I´m Quitting Heroing steckt noch mehr als simple Comedy, denn immer wieder tauchen kurze Momente auf, in denen die Erzählung deutlich ernstere Züge annimmt, und sich kurzzeitig in Richtung eines Dramas bewegt. Das macht das Geschehen äußerst interessant, und ist innerhalb der ansonsten lockeren und anspruchslosen Inszenierung durchaus überraschend, wird aber im Gesamtbild viel zu selten eingesetzt, wodurch das Ganze oftmals aus dem Zusammenhang gerissen und beinahe wie ein Fremdkörper wirkt. Irgendwie weckt I´m Quitting Heroing das Gefühl, man hätte sich hier nicht für eine bestimmte Richtung entscheiden können. Klassische Klischeefiguren und Archetypen stehen hier immer wieder in starkem Kontrast zu unerwartet tiefgründigen Momenten, während Gags und Unsinn hier ein ums andere Mal von unerwartet einfallsreichen und extrem interessanten Hintergrundinformationen ergänzt werden. Diese Inkonsequenz spiegelt sich ebenfalls im Ablauf der Episoden wider, denn anstatt die Erzählung temporeich und überdreht zu gestalten, wie es bei einem Comedy-Anime eigentlich üblich wäre, hat man sich hier dazu entschieden, das Tempo zu drosseln, Actionszenen selten zu halten, und das gesamte Geschehen vor allem auf seine Dialoge - sowie die begleitenden Off-Kommentare der Hauptfigur - zu fokussieren. Das alles macht I´m Quitting Heroing zwar auf ganz eigene Art fesselnd, wirkt aber letztendlich doch unausgereift und chaotisch. Es dürfte interessant werden, für welche Richtung sich die Erzählung in der zweiten Staffelhälfte entscheiden wird, denn auch wenn sowohl der spaßige Comedy-Teil wie auch das dramatische, mit ernstem Ton geschilderte Element der Handlung eine Fortführung verdient hätten, fehlt es I´m Quitting Heroing im Moment noch an einer klaren Linie - zumindest aber am harmonischen Zusammenspiel...
Bei den Animationen bleibt sich das zuständige Studio EMT Squared (Assassins Pride, Nyanko Days) absolut treu. Grundsätzlich detailreich und vielseitig ausgearbeitet fallen dabei vor allem die stereotypen Charakterdesigns auf, die leider nur wenig Wiedererkennungswert bieten können, insgesamt aber immerhin ansprechend ausfallen. Zudem bleiben die Animationen an vielen Stellen recht statisch, und lassen Dynamik beziehungsweise flüssige Bewegungsabläufe ein wenig vermissen. Die deutsche Synchronfassung ist gewohnt hochwertig ausgefallen. Das Opening liefert mit "Broken Identity" von Minori Suzuki einen echten Ohrwurm als Aufheizer, wogegen das Ending mit "Growing" von Nao Touyama einen sehr lockeren, poppigen, damit aber auch absolut austauschbaren Abschluss bereithält.
Details der Blu-ray
Ein sauberes, klares und farbenfrohes Bild dominiert die Blu-ray, und sorgt für einen ansprechenden, störungsfreien Look. Die Tonspur liegt in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor, und bietet eine kraftvolle, schön ausbalancierte Wiedergabe, die sich immer wieder dezent, aber harmonisch in den Raum öffnet. Die Sprachausgabe ist dabei stets klar und gut verständlich.
Episodenguide
Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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