Nightmare

Nightmare

Originaltitel: Marerittet
Genre: Horror
Regie: Kjersti Helen Rasmussen
Hauptdarsteller: Eili Harboe
Laufzeit: DVD (96 Min) • BD (100 Min)
Label: Pierrot le Fou
FSK 16

Nightmare    16.06.2024 von MarS

Mit dem skandinavischen Horrorfilm Nightmare veröffentlicht Pierrot le Fou nun schon den 37. Film ihrer Uncut-Reihe im Mediabook. Für Euch haben wir uns dem Alptraum gestellt...

 

Inhalt

 

Seit fünf Jahren sind Mona (Eili Harboe) und Robby (Herman Tømmeraas) zusammen. Nun hat sich das junge Paar ihre erste gemeinsame Wohnung gekauft, doch während Robby unbedingt eine Familie gründen will, wird Mona zunehmend von Zweifeln geplagt, und will sich erst einmal auf sich selbst konzentrieren. Dann allerdings wird Mona ungeplant schwanger, und wird daraufhin von nächtlichen Alpträumen geplagt, die mit der Zeit immer intensiver und realistischer werden. Hilfe erhofft sie sich schließlich vom Schlafforscher Aksel (Dennis Storhøi), der nicht nur ein Spezialist bei der Behandlung von Schlafparalyse sein soll, sondern sich auch mit der übersinnlichen Komponente von Träumen beschäftigt. Denn Mona ist sich sicher, dass sie von einem Dämon in Gestalt Robbys verfolgt wird, der es auf ihr ungeborenes Kind abgesehen hat...

 

Längst haben Filmemacher erkannt, wie gut sich der Zustand der Schlafparalyse (alternativ auch Schlaflähmung) für Horrorfilme eignet. Bereits zahlreiche Werke - wie beispielsweise Dead Awake, Mara, Strange Dreams oder auch der Doku-Horror-Mix The Nightmare - haben sich dieser Thematik bedient, um dem Publikum das Fürchten zu lehren, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Drehbuchautorin und Regisseurin Kjersti Helen Rasmussen legt mit ihrem Nightmare nun nach, geht dabei aber gänzlich eigene Wege. Sie verbindet den puren Horror der Schlafparalyse und die daraus resultierenden Angstzustände sowie die verschwimmenden Grenzen zwischen Traum und Realität geschickt mit der nicht minder realen Angst vor der Rolle als werdender Mutter. Bin ich bereit für ein Kind? Werde ich eine gute Mutter sein? Ist der Partner an meiner Seite wirklich derjenige, mit dem ich mein Leben lang zusammen sein möchte? In Verbindung mit dem, was Träume mit der menschlichen Psyche anrichten können, sind diese und weitere Fragen nur umso beängstigender, und genau dies weiß Rasmussen perfekt miteinander in Einklang zu bringen. Obwohl es sich bei Nightmare grundsätzlich um eine Low Budget Produktion handelt gelingt es ihr geradezu kunstvoll, nicht nur die wenigen beteiligten Darsteller sowie die grundsätzlich auf zwei Locations beschränkte Handlung absolut atmosphärisch und fesselnd in Szene zu setzen, sondern - nicht zuletzt dank der großartigen Leistung von Hauptdarstellerin Eili Harboe - dabei auch eine einnehmende Wirkung auf den Zuschauer zu entfesseln, der sich dadurch sehr eindringlich in die gezeigten Erlebnisse einfühlen kann. Auch wenn dies über weite Strecken alles andere als angenehm, sondern vielmehr äußerst erschreckend ist. Konsequent versetzt Nightmare sein Publikum ein ums andere Mal in einen regelrechten Schockzustand, ohne dabei auf plumpe Horrorklischees zurückzugreifen, und beendet diese schweißtreibende Reise nicht minder konsequent mit einem echten Schlag ins Gesicht. Kühler und wirklich fieser skandinavischer Horror in Höchstform...

 

Details der Blu-ray

 

Die Inszenierung selbst ist zwar äußerst hochwertig, technisch kann die Blu-ray jedoch die Low Budget Herkunft nicht ganz so gut verleugnen - zumindest optisch. Nur selten ist das Bild wirklich knackig scharf, die meiste Zeit über ist die Schärfe "nur" ordentlich und lässt feine Details vermissen. Ebenso ist das Bild sehr körnig, was sich in Verbindung mit dem nicht immer perfekten Schwarzwert und dem zu zurückhaltenden Kontrastumfang vor allem in dunklen Szenen (die zahlreich vorhanden sind) bemerkbar macht. Hier fehlt es leider an Durchzeichnung, und Details werden immer wieder verschluckt. Deutlich besser schneidet da die Tonspur ab, die durch eine dynamische, kraftvolle Abmischung sowie eine differenziert ortbare Effektverteilung punkten kann. Auf diese Weise kommt das wirklich hervorragende Sounddesign perfekt zur Geltung.

 

Bildergalerie von Nightmare (11 Bilder)

Details des Mediabooks

 

Das Cover des wie immer limitierten und serialisierten Mediabooks ist mit einem schlichten Motiv versehen, dass den Titelschriftzug optisch ideal zu ergänzen weiß und sehr gut zum Film passt. Wie üblich befindet sich auch das Logo der Pierrot le Fou Uncut Reihe in der rechten oberen Ecke. Die Rückseite ist wie üblich mit den Inhaltsangaben und Details bedruckt. Ein Hochglanzfinish rundet den Look des Mediabooks gekonnt ab. Der Innendruck erinnert an eine alte, zerrissene Tapete, und nimmt damit Bezug auf den Inhalt des Films. Das 28-seitige Booklet, verfasst von Autor Marcel Kober und entstanden in Kooperation mit dem DEADLINE-Magazin, bietet einen ausführlichen Einblick in die faszinierende Welt der Träume, ebenso wie ein Interview mit Filmemacherin Kjersti Helen Rasmussen zu ihrer Arbeit an Nightmare. Als zusätzliches Extra beinhaltet das Mediabook zudem ein Poster.



Cover & Bilder © Neue Pierrot le Fou / Produktfotos: www.sofahelden.de


Das Fazit von: MarS

MarS

Viel hat man bislang noch nicht von Drehbuchautorin und Regisseurin Kjersti Helen Rasmussen gehört. Wie auch, hat sie bislang doch vor allem Kurzfilme in ihrem Heimatland Norwegen realisiert. Mit Nightmare könnte - oder besser gesagt sollte! - sich das aber auf jeden Fall ändern, denn Rasmussens Langfilmdebüt ist trotz Low Budget Herkunft ein intensiver, fieser und düsterer Horrorstreifen, der sich gekonnt (und vor allem positiv) von der Masse abhebt. Man darf gespannt sein, was Rasmussen in Zukunft noch für das Publikum bereithält...


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