Pompo the Cinéphile

Pompo the Cinéphile

Originaltitel: Eiga Daisuki Pompo-san
Genre: Drama • Slice-of-Life
Regie: Takayuki Hirao
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (94 Min)
Label: Plaion Pictures / KSM Anime
FSK 12

Pompo the Cinéphile   03.12.2022 von MarS

Basierend auf der über pixiv Comic veröffentlichten Mangareihe Pompo: The Cinéphile von Shogo Sugitani entstand unter der Regie von Takayuki Hirao (Yoyo & Nene - Die magischen Schwestern) im Jahr 2021 der gleichnamige Anime, der sich ganz dem Filmbusiness verschrieben hat. Plaion Pictures / KSM Anime veröffentlicht den Film nun auf DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

Joelle Davidovich Pomponette, von allen nur Pompo genannt, ist die Enkelin eines legendären Film-Produzenten, und liefert dank ihres hervorragenden Gespürs einen Kassenschlager nach dem nächsten. Dabei konzentriert sich Pompo allerdings auf trashige B-Movies, was ihren stets nervösen und schüchternen Assistenten Gene Fini, der sich seit frühester Kindheit voll und ganz dem Film verschrieben hat, immer wieder aufs Neue überrascht. Doch Pompos Sinn für Erfolg führt schließlich dazu, dass sie Gene eines Tages dazu ermutigt, als Cutter den Trailer für ihr eben fertiggestelltes Werk zu schneiden. Und tatsächlich beweist Gene im Verlauf seiner Arbeit unerwartete Talente, weshalb sich Pompo kurzerhand dazu entscheidet, ihm die Regie für ihr neuestes Drehbuch zu überlassen, bei dem es sich erstmals um einen anspruchsvollen Film handelt. Aber ist Gene dieser Aufgabe wirklich gewachsen...?

 

Pompo the Cinéphile ist ein Film über die Entstehung eines Films - und zweifellos ein Film für jeden Film-Fan, der gerne einmal einen Blick hinter die Kulissen der Traumfabrik Hollywood (oder wie hier Nyallywood) werfen möchte. Auf äußerst lockere, aber stets unterhaltsame Art und Weise erhält man hier Einblick in das Schaffen einer großen Produktionsfirma, und begleitet nicht nur Produzenten, Regisseure und Schauspieler bei ihrer Arbeit, sondern auch sonst mit wenig Aufmerksamkeit bedachte Crew-Mitglieder wie Cutter, Beleuchter und viele andere mehr. Selbst die Finanzierung eines Filmprojekts bekommt einen ganz eigenen Stellenwert, als es zu unerwarteten Nachdrehs kommt und einstige Finanzpartner kurzerhand abspringen, um sich selbst aus einer möglichen Affäre zu ziehen. Überhaupt betrachtet Pompo the Cinéphile nicht alles durch eine rosarote Brille, oder beschönigt die Prozesse einer Filmproduktion, sondern zeigt trotz aller Heiterkeit auch einige Schattenseiten des Filmgeschäfts auf, vor denen nicht einmal die titelgebende Produzentin gewappnet ist. Egozentrik, die Ausbeutung von Mitarbeitern, aber auch der stetige Blick auf finanziellen Erfolg um jeden Preis, hinter den Kulissen ist eben nicht immer alles nur rosig. Pompo the Cinéphile glänzt jedoch nicht nur durch einen facettenreichen, aufmerksamen Blick, der eine Menge Hintergrundinformationen zur Entstehung eines Films bietet, sondern offenbart auch in der eigenen Inszenierung einige sehr gelungene Kniffe, wie beispielsweise geschickt eingesetzte Rückblenden, beeindruckende Szenenübergänge, oder einfach nur die visuelle Umsetzung des hohen Tempos, mit dem das Filmgeschäft seinem Business nachgeht. 

 

Für die Animationen zeichnet sich das noch relativ junge Studio Clap Co., Ltd. verantwortlich, das bislang in unseren Kreisen noch nicht in Erscheinung getreten ist. Mit Pompo the Cinéphile hinterlässt das Studio jedoch direkt einen hervorragenden Eindruck, denn das farbenprächtige Bild überzeugt nicht nur durch zahlreiche visuelle Spielereien, sondern auch durch einen detailverliebten, abwechslungsreichen Look, der einen mehr als einmal ins Staunen versetzt. Sehr interessant ist das Charakterdesign, dass manche Figuren sehr realistisch, andere wiederum stark comichaft darstellt, insgesamt aber dennoch einen harmonischen Gesamteindruck hinterlässt. Ebenso harmonisch ist der Soundtrack ausgefallen, der sich als stets sehr schön auf die jeweilige Szene abgestimmter Mix aus Gute-Laune Hits und emotionalen Balladen entpuppt. Abgerundet wird das Ganze durch eine ausnahmslos hochwertige deutsche Synchronisation.

 

Bildergalerie von Pompo the Cinéphile (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray zeichnet sich durch ein farbenfrohes, kontraststarkes und durchwegs sauberes Bild aus, dass stets eine angenehme Laufruhe ausstrahlt. Computergenerierte Effekte und visuelle Spielereien fügen sich ausnahmslos harmonisch ins Geschehen ein. Die Tonspur bietet eine ebenso dynamische wie kraftvolle Abmischung, und erzeugt spätestens mit Einsatz des Soundtracks ein atmosphärisch ansprechendes akustisches Erlebnis. Dialoge werden stets klar und deutlich wiedergegeben. Etwas schade ist im Fall der Blu-ray, dass der Gag in Bezug auf die vermeintlich ideale Laufzeit eines Films im Gegensatz zur DVD verlorengeht. Hier ist im Film immer wieder die Rede von exakt 90 Minuten, was genau der Laufzeit der DVD entspricht.



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

Vom Assistenten zum Regisseur in 90 Minuten. Pompo the Cinéphile verbeugt sich nicht einfach nur vor dem turbulenten Filmgeschäft, sondern weiß auch audio-visuell zu überzeugen, weshalb hier nicht nur Cineasten und Film-Nerds auf ihre Kosten kommen. Der durchwegs interessante Blick hinter die Kulissen eine Filmproduktion zeigt zudem nicht nur die positiven Seiten des Filmgeschäfts auf, sondern widmet auch den Schattenseiten genug Raum, um die Erzählung tatsächlich authentisch wirken zu lassen - schlechte Charaktereigenschaften sogar bei den zentralen Figuren mit eingeschlossen. Wer Filme mag, und sich für das Filmgeschäft interessiert, der kommt an Pompo the Cinéphile auf keinen Fall vorbei.


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