Rillington Place - Der Böse
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BEWERTUNG |
11.11.2017 von MarSDer Fall des Serienmörders John Reginald Christie erschütterte Anfang der 50er Jahre ganz Großbritannien. Neben der umstrittenen Anzahl seiner tatsächlichen Morde erlangte Christie unter anderem deshalb traurige Berühmtheit, weil auf Grund seiner eigenen Aussage nur wenige Jahre vor seiner eigenen Verurteilung ein Unschuldiger zum Tode verurteilt wurde. Nun erschien die Geschichte als Mini-Serie der BBC für die Heimkinos...
London im Jahr 1938: Nach einer langen Trennung versucht es das Ehepaar Ethel und John Christie mit einem Neuanfang. Zunächst freut sich Ethel, ihren Ehemann endlich wieder zurück zu haben, doch schon bald kommen ihr erneut Zweifel am Charakter Johns. Der unscheinbare Mann entpuppt sich im neuen Heim als manipulativer und auch brutaler Mann, der ein dunkles Geheimnis zu haben scheint. Als im Haus das junge Ehepaar Baryl und Timothy Evans einzieht, spitzt sich die Lage immer mehr zu, denn John scheint eine beunruhigende Obsession für die Beiden zu entwickeln...
Die unglaublichsten und auch schrecklichsten Geschichten schreibt noch immer das Leben selbst - das beweist nicht nur der Fall des Serienmörders John Reginals Christie, sondern auch die auf den Ereignissen beruhende BBC Mini-Serie Rillington Place - Der Böse. Obwohl sich die Serie gänzlich auf die beteiligten Figuren konzentriert und ansonsten keinerlei Ausbrüche aus der dialoglastigen Handlung verzeichnet, weiß die Inszenierung zu packen. Zum einen liegt dies an der geschaffenen Atmosphäre, die durchwegs extrem angespannt und düster bedrückend ist, aber auch an der schauspielerischen Leistung der Darsteller, allen voran Tim Roth. Er verleiht der Figur des John Reginald Christie eine ruhige, aber stets bedrohliche und finstere Präsenz, die absolut einnehmend ist und den Charakter des Killers perfekt in Szene setzt. Insgesamt jedoch ist die Erzählung einfach zu ruhig und ereignislos, als dass diese nicht auch einige Längen und zähe Passagen aufweisen würde. Erst in der letzten Episode erreichen die Ereignisse ihren dramatischen Höhepunkt und verdichten durch die Konzentration auf die Person des John Christie die ohnehin schon intensive Atmosphäre, wodurch dessen Taten noch einmal deutlich an Intensität und Brutalität zulegen und damit umso schockierender auf den Zuschauer einwirken.
Der Titel Rillington Place wurde übrigens gewählt, weil es sich dabei um den damaligen Straßenzug handelt, in dem John und Ethel Christie zuhause waren. Dieser wurde bereits kurz nach den Ereignissen umbenannt und Jahre später teilweise sogar abgerissen und neu wieder aufgebaut. Wo früher das Haus der Christies stand findet sich heute ein unbebautes Grundstück.
Das Bild der DVD ist sehr gut. Stetiges, aber nur sehr dezentes Filmkorn unterstützt den historischen Charakter, während sich die Grundschärfe auf hohem Niveau bewegt. Für eine DVD verfügt das Bild über einen sehr guten Detailreichtum, die Farbgebung ist passend zur Atmosphäre und Epoche trist und reduziert mit einem leichten bräunlich-gelben Farbstich. Die Tonspur bietet eine dezente aber stetige Einbindung aller Kanäle sowie eine klar verständliche Sprachausgabe. Leider befindet sich in den Extras nur ein kurzes Behind the Scenes - Featurette mit etwa fünf Minuten. Hier wären ausführlichere historische Hintergrundinformationen zu John Reginald Christie sehr interessant gewesen.
Abschließend der Episodenguide zu Rillington Place - Der Böse:
Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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