Saints & Sinners
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BEWERTUNG |
04.11.2024 von MarSEr kann es nicht lassen. Einst lieferte er damit eine echte Überraschung, nun ist Liam Neeson überwiegend nur noch in Actionfilmen zu sehen. Bietet das Amazon Original Saints & Sinners - Heilige und Sünder vielleicht noch etwas mehr...?
Inhalt
Irland, 1974. Bisher hatte sich Finbar Murphy (Liam Neeson) nach dem Tod seiner Frau seinen Lebensunterhalt als Auftragskiller für den Gangsterboss Robert McQue (Colm Meaney) verdient, während er bei den übrigen Einwohnern des kleinen Küstenstädtchens Glencolmcille als freundlicher und ruhiger Einsiedler bekannt war. Seit seinem letzten Job ist für Finbar allerdings klar, dass er den Rest seiner Tage damit verbringen möchte, Buße zu tun, und seinem Ruf im Ort endlich gerecht zu werden. Als er jedoch als letzte Tat vor seinem Rücktritt den unangenehmen Curtis (Desmond Eastwood) umbringt, nachdem dieser sich an der Tochter der Pub-Besitzerin Sinead (Sarah Greene) vergriffen hat, ahnt Finbar noch nicht, dass er sich damit auch mit dessen Schwester Doireann (Kerry Condon) angelegt hat. Doireann ist nämlich IRA-Terroristin, und hat sich ausgerechnet Glencolmcille ausgesucht, um nach einem verheerenden Bombenanschlag gemeinsam mit ihren Mittätern unterzutauchen...
Wer Angst hat, Saints & Sinners könnte wieder nur einer der üblichen Actioner mit Liam Neeson sein, wie man sie inzwischen unzählige Male gesehen hat, der kann an dieser Stelle direkt beruhigt werden. Ganz im Gegensatz zu The Marksman - Der Scharfschütze, bei dem Neeson und Regisseur Robert Lorenz bereits zusammengearbeitet hatten, präsentiert Lorenz dieses Mal nämlich ein durchaus interessantes Konzept, durch das sich Saints & Sinners bei genauer Betrachtung als ganz klassischer Western entpuppt. Angesiedelt inmitten des Nordirlandkonflikts lässt die Geschichte keinen Zweifel daran, dass das Ganze auch im guten alten Wilden Westen hätte erzählt werden können - ein Gefühl, das vom markanten Score ausnahmslos weiter verstärkt wird. Alleine diese inszenatorisch übergreifende Struktur macht Saints & Sinners bereits interessant, während es Liam Neeson (passenderweise ja selbst irischer Abstammung) problemlos gelingt, seiner Rolle die benötigte Tiefe und charakterliche Raffinesse zu verleihen. Dass ihm dies gelingt ist unter anderem dem gelungenen Drehbuch zu verdanken, das sich viel Zeit für die Figuren und den Aufbau der Geschichte nimmt, und damit nicht nur hervorragend den emotionalen wie dann auch tatsächlich actionreichen Showdown vorbereitet, sondern zudem dafür sorgt, dass man auch ohne jegliche Überraschung oder unvorhersehbare Wendung vom grundsätzlich linearen und einfachen Aufbau gefesselt wird. Zudem lässt die Inszenierung auf diese Weise auch die übrigen Darsteller glänzen, denn obwohl die Grundhandlung komplett auf Liam Neeson zugeschnitten ist, bekommen auch Antagonisten und Nebenfiguren ausreichend Raum und Zeit, um sich entfalten zu können. Hervorzuheben ist hier beispielsweise Jack "Joffrey Baratheon" Gleeson, dessen ebenso psychopathischer wie tragischer Charakter zweifellos einer der Highlights des Films ist, aber ebenso Kerry Condon als fokussierte und unbeirrbare Terroristin.
Details der Blu-ray
Nicht nur inhaltlich, auch qualitativ leistet Saints & Sinners echte Überzeugungsarbeit. Die Blu-ray bietet ein ausnahmslos klares, sauberes und extrem scharfes Bild, das sich zudem sehr detailreich und kontraststark zeigt. Die Farbdarstellung ist dabei satt und durchwegs natürlich. Die Tonspur, abgemischt in DTS-HD 5.1, leistet sowohl in den dialoglastigen wie auch den actionreichen Sequenzen hervorragende Arbeit. Das gesamte Geschehen wird atmosphärisch und räumlich sowie kraftvoll und dynamisch wiedergegeben, während die Sprachausgabe klar, verständlich und verlustfrei erfolgt. Cover & Bilder © Lighthouse Home Entertainment - All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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