Seized - Gekidnapped
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BEWERTUNG |
14.11.2020 von Beef SupremeWo Scott Adkins draufsteht, ist meist Geknüppel drin. Der durchtrainierte Kampfsportler hat schon in der Undisputed-Reihe gezeigt, dass er saftige Schellen verteilen kann und durfte sich zuletzt auch von Donnie Yen in Ip Man 4 eins aufs Fressbrett geben lassen. Mit Seized steht jetzt sein neuster Output in den Regalen, bei dem er wieder den Vorklopper geben darf. Überzeugt das neue Material?
Inhalt
Ex-Soldat Nero versucht ein beschauliches Leben in Mexiko zu führen. Nach dem Tod seiner Frau gibt er sich alle Mühe, seinen Sohn Taylor im Alleingang zu einem pazifistischen, guten Bürger heranzuziehen. Damit hat er seine liebe Mühe, da Sohnemann in der Schule regelmäßig Stress anzettelt, da helfen auch die pazifistischen Predigten seines Vaters nicht viel. Eines Tages grüßt das Kartell mit einem Betäubungspfeil und leiht sich Taylor aus, um Nero dazu zu motivieren, ein paar Dinge für sie zu erledigen. Um seinen Sohn zurückzubekommen, muss Nero seine alten Skills reaktivieren und die Flinte durchladen, denn er soll ein paar rivalisierende Kartellbosse ausknipsen. Das war’s auch schon, mehr Story gibt’s nicht.
Nach einem richtig zähen Einstieg, bei dem man Sohnemann Taylor beim Nerven und Vater Nero beim Erzieherischen Versagen zusehen kann, geht nach so 20 Minuten endlich das Geballer. Seized liefert insgesamt 4 größere Actionszenen, die sauber voneinander abgetrennt sind und dazwischen von einem sehr dünnen Netz an Handlung mehr schlecht als recht zusammengehalten wird. Die Qualität des Geballers geht meist in Ordnung, zeigt aber zu keiner Zeit irgendwas, das nicht schon besser oder spektakulärer zu sehen gewesen wäre. Highlight der akrobatischen Schaffenskunst ist hier der Shootout in einem Club, da hier bei schummriger Beleuchtung und beengten Räumen ein seichter Hauch John Wick versprüht wird. Die Qualität wird zwar nie erreicht, doch der verantwortungslose Schusswaffengebrauch im Nahkampf kann sich hier auch sehen lassen. Die weiteren Actionsequenzen reichen da nicht heran, sind aber auch keine Totalausfälle.
Anders sieht’s bei der Handlung aus. Nero hat so gut wie gar nichts dazu beizutragen, außer von A nach B zu rollen, ein paar Leute zu erschießen und dazwischen den Geiselnehmer zu verfluchen. Kartellboss Mzemo, eindrucksvoll von Mario van Peebles performed, übernimmt trotz seiner Antagonistenrolle sehr schnell alle Sympathiepunkte und hält den Film weit besser zusammen als Adkins, was eigentlich sein Job gewesen wäre.
Über Logiklücken und Ungereimtheiten sollte der Mantel des Schweigens ausgebreitet werden, oder anders, wenn diesem Film einigermaßen was Positives abgewinnen will, sollte man in der Lage sein, das Nachdenken einzustellen. Abgerundet wird das Paket von Kontinuitäts- und Filmfehlern, wie z.B. gut sichtbare Markierungen für die Schauspieler. Ja, das ist eine Low-Budget-Produktion, aber ein gewisses Maß an Professionalität kann man durchaus erwarten.
Details zur Blu Ray
Auf technischer Seite bietet sich auch keine Offenbarung. Die Bildqualität ist zweckmäßig und erinnert an die frühen Blu-Ray-Zeiten, als HD noch Neuland war. Gerade in dunklen Szenen ist das Bild nicht immer gut erkennbar. Der Sound ist bestenfalls unspektakulär. Dünn abgemischte Schießereien und ein Score der keine 5 Minuten im Gedächtnis bleibt, fügen sich hervorragend zum Gesamteindruck des Films: Durchschnitt. Das dachte man sich bei Koch Media wahrscheinlich auch, da man sich bei den Extras auch kein Bein ausgerissen hat. Mehr als einen traurigen Trailer zu Seized gibt’s hier nicht zu sehen. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: Beef Supreme
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