Stellar Blade

Stellar Blade

Publisher: Sony
Entwicklerstudio: SHIFT UP
Genre: Action-Adventure
Sub-Genre: Sci-Fi
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 26.04.2024
USK 18

Stellar Blade   22.05.2024 von LorD Avenger

Der neuste PlayStation-Exklusivtitel Stellar Blade lädt uns mit seiner kurvenreichen Protagonistin ein die Postapokalypse zu erkunden und die Welt vor schaurigen Monstern zu retten...


Inhalt

 

Die Erdbevölkerung wurde nahezu komplett von den Naytibas vernichtet, blutrünstigen, skrupellosen Monstern. Einige Menschen jedoch konnten in Weltraumkolonien flüchten, von denen aus sie versuchen die Erde zu befreien. Technologisch verbesserte Sondereinheiten werden ausgesandt, um den Kampf aufzunehmen und der feindlichen Bedrohung mit der Vernichtung der sogenannten Alpha Naytibas den Kopf abzuschlagen. Doch nicht nur die Masse an Monstern, sondern auch die Stärke der Alphas führt zu weiteren schwerwiegenden Verlusten auf Seiten der Menschen. Nachdem sich ihre Freundin für sie opfert ist Eve die einzige Überlebende ihrer Einheit und auch nur, weil sie von einem Erdenbewohner gerettet wird. Dennoch lässt sie ihre Mission nicht außer Augen und schließt sich mit Adam (Eve und Adam, huh? Ich weiß schon, wer die Erde wiederbevölkern wird...) zusammen, um die Monsterinvasion zu bekämpfen.

 

Um das Nest und somit den Ursprung der Naytibas zu finden, benötigt Eve allerdings die Energiequellen diverser Alpha Naytibas, die nicht nur schwer zu bezwingen, sondern auch schwer zu finden sind. Auf ihren Reisen getroffene Menschen können ihr aber helfen, nachdem auch sie bereitwillig zur Hand geht, um die verwüstete Welt zu einem besseren Ort zu machen.

 

Gameplay

 

Stellar Blade ist ein Action-Adventure mit den inzwischen üblichen Rollenspielanleihen. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus den neueren Final Fantasy-Ablegern sowie Dark Souls. Allen voran das Leveldesign erinnert sehr an z.B. die Final Fantasy VII-Remakes mit seinen sehr linearen, Dungeon-artigen Umgebungen und den zwischenzeitlichen großen Open Worlds, die für eine ganze Reihe von Sidequests genutzt werden. Die Kämpfe hingegen wirken deutlich mehr wie die Light-Version eines Soulsborne-Spiels, in denen es sehr viel um passendes Blocken und Ausweichen geht. Dass man nur eine limitierte Anzahl von Medizin bei sich trägt, die sich lediglich an Rastpunkten aufladen lässt, wodurch allerdings auch die Standardgegner erneut spawnen wird auch direkt jedem Dark Souls-Fan bekannt vorkommen. Die Kämpfe sind nicht ganz so anspruchsvoll wie in genannten Games, aber selbst auf der niedrigsten Schwierigkeit schon überraschend knackig.

 

Eve greift mit einer leichten oder einer schweren Schwertattacke an, die man beliebig zu Kombos kombinieren kann. Darüber hinaus werden beim Kämpfen auch Energieleisten aufgefüllt, die für Spezialangriffe genutzt werden können, mit denen z.B. Schilde durchbrochen oder gleich mehrere Gegner attackiert werden können. Im späteren Spielverlauf schalten sich auch weitere Ausrüstungsgegenstände frei wie beispielsweise eine Fernkampfwaffe.

 

Wir haben auch jede Menge Anpassungsmöglichkeiten mit Eve, um den Charakter in die Richtung zu leveln, die uns kämpferisch am ehesten liegt. So können mit Erfahrungspunkten diverse Fähigkeiten in den verschiedenen Skilltrees freigeschaltet werden und mithilfe von bestimmten Materialien und Rohstoffen lassen sich u.a. die Angriffskraft erhöhen oder bestimmte Ausrüstungen upgraden. Womit das Spiel auch bereits viel Werbung gemacht hat: Eve kann eine Vielzahl von Outfits finden, die aber nahezu alle lediglich optischen Nutzen haben. Etwas nervig: Items müssen einzeln per Knopfdruck aufgehoben werden, anstatt dass sie beim Berühren automatisch aufgesammelt werden.

 

Die größte technische Schwäche bringt Stellar Blade durch seine häufigen Platforming-Passagen mit. Ständig ist es notwendig mit Eve über Abgründe zu springen oder auf Kisten zu klettern und für diese Frequenz funktioniert das Ganze wirklich furchtbar. Ständig klettert sie irgendwohin, wo sie nicht hinklettern soll oder lässt es, wenn man sie mit dem Controller dazu anweist. Sie springt wie eine Rentnerin, wodurch selbst die kleinsten Abgründe oft zur sofortigen Todesfalle werden, aber nicht halb so oft wie ihre Stürze durch die fehlende Kantenkontrolle. Wenn Drake in einem Uncharted zu nah an eine Kante kommt, fällt er zwar auch, hält sich aber sofort fest. Für Eve wurde Derartiges nicht programmiert, sie läuft einfach über die Kante und fällt ins Verderben. Auch der Fallschaden - der so gar nicht zu ihrem technisch aufpolierten Charakter passen möchte - setzt schon bei viel zu niedrigen Stürzen ein und lässt einen häufig die Augen verdrehen.

 

Bildergalerie von Stellar Blade (6 Bilder)

Grafik

 

Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Trailer ein deutlich beeindruckenderes Bild abgegeben haben als die finale Spielgrafik letztlich geworden ist. Alles sieht super aus, aber noch lange nicht auf dem Niveau anderer PlayStation Exclusives der letzten Jahre. Auch wird überraschend wenig mit dem Präsentieren der Spielwelt gearbeitet. Während der Startbildschirm noch mit verschnörkelter Neonschrift wirbt und Eve letztlich ja auch aus dem All herabsteigt, mutet unterm Strich überraschend wenig Science-Fiction an und man springt eher durch die Genres. Die ersten Level könnten auch aus The Last of Us stammen, die dunklen, engen Kanalisationen und Forschungseinrichtungen mit ihren Jumpscare-Gegnern haben stellenweise Dead Space-Flashbacks ausgelöst und das erste größere Open World-Areal ist gefühlt bereits genauso in Final Fantasy XII aufgetreten.

 

Die Gegner, gerade Bossgegner, sind aber auf jeden Fall mit sehr viel Liebe und Einfallsreichtum entworfen worden, um herauszustechen und bis zu einem gewissen Grad durchaus zu verstören. Bei den Haupt- und Nebenfiguren hat man sich deutlich weniger Mühe gegeben. Nachdem Eves Brüste und der besorgniserregend gigantische Hintern geformt waren, hat man die Arbeit offenkundig arg zurückgefahren und sie zu einer langweiligen Puppe gemacht an der absolut nichts markant ist außer ihre übertrieben zur Schau gestellten Kurven. Auch die Nebenfiguren stechen zu keinem Zeitpunkt heraus, bedienen sich an veralteten Anime-Stereotypen und werden eine Woche nach dem Durchspielen bereits spurlos vergessen sein.



Cover & Bilder © 2024 SHIFT UP Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Herausgegeben von Sony Interactive Entertainment Europe.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Stellar Blade ist kein schlechtes Game, spielt aber auch bei Weitem nicht in der Liga anderer Sony Exclusives mit. Die Grafik ist gehobener PS-Durchschnitt, die Spielwelt zwar abwechslungsreich aber nicht wirklich einfallsreich und die Charaktere so langweilig und nichtssagend wie schon lange nicht mehr. Wenn gefühlt schon die gesamte Vorab-Werbung auf die Sexifizierung der Protagonistin abzielt, auf ihre Milchtüten-Physik und eine angepriesene Spielfunktion ist aus einer Vielzahl von aberwitzig aufreizenden Kostümen auswählen zu können, dann merkt man natürlich, dass der Fokus von anderen Mängeln ablenken soll. Die leidigen Soulsborne-Einflüsse, die mir bereits in den neuen God of War-Teilen zuwider waren, hätte ich auch in Stellar Blade nicht gebraucht, sondern eher auf einen auch besser zum Spiel passenden Hack and Slash-Ansatz gebaut wie in Platinum Games (Bayonetta, Nier). Das ständig erforderliche Blocken und/oder Ausweichen in selbst den gewöhnlichsten Kämpfen bremst den Spielfluss für meinen Geschmack etwas zu sehr aus und der Soulsborne-Ansatz, dass alle Gegner respawnen, wenn man sich an einem Rastpunkt erholt ist auch leidig - obgleich die Level so linear aufgebaut sind, dass man selten an denselben Feinden zweimal vorbei muss. Für das Erstlingswerk des koreanischen Studios im Triple A-Bereich ist Stellar Blade schon eine solide Leistung, die auf jeden Fall Potential für eine Reihe bietet und wenn man es nicht zwangsläufig mit anderen Sony-Exclusives vergleichen müsste, würde es auch gar nicht so schlecht wegkommen - trotz offensichtlicher Schwächen und falschen Fokuspunkten.


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positiv negativ
  • Abwechslungsreiche Level mit einigen Verstecken
  • Beeindruckendes & abgefahrenes Gegner-Design
  • Vielseitige Charakterindividualisierung - kämpferisch & optisch
  • Platforming ist furchtbar - ständig gehen Sprünge daneben oder man fällt in Abgründe
  • Langweilige, uninspirierte Charaktere, die man sofort vergisst
  • Lästig alle Items einzeln per Knopfdruck aufheben zu müssen
  • Soulsborne-Mechanik von respawnenden Gegnern an Rastpunkten





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