The Knick - Staffel 2
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BEWERTUNG |
13.10.2016 von MarS
Nachdem uns die Krankenhausserie The Knick von Steven Soderbergh bereits in der ersten Staffel durch seine ungewöhnliche Inszenierung faszinieren konnte waren wir schon sehr gespannt, wie es mit Dr. John Thakery und seinen Kollegen wohl weitergehen wird...
Bevor wir Euch die Kritik zur Staffel 2 präsentieren, hier noch einmal die erste Staffel zum Nachlesen:
New York im frühen 20. Jahrhundert. Das Knickerbocker Krankenhaus, kurz "The Knick", steht kurz vor dem Umzug in ein neues Gebäude, das endlich für wohlhabendere und damit lukrativere Insassen sorgen soll. Selbstredend versucht Hermann Barrow, der Manager des Knick, wie bereits des Öfteren in der Vergangenheit bei der Finanzierung der Arbeiten seine eigenen Taschen durch die ein oder andere Schummelei zu füllen. Dr. John Thakery, der auf Grund seiner Heroinsucht stationär mit Kokain als Gegenmittel behandelt wurde, ist nach einem durch seinen Kollegen Dr. Everett Gallinger durchgeführten kalten Entzug nun wieder als praktizierender Arzt im Knick, konzentriert sich inzwischen jedoch lieber auf die Erforschung und Heilung von Suchtverhalten, was seiner Ansicht nach als Krankheit anzusehen ist, als wirklich zu operieren. Dabei bekommt er Unterstützung von Dr. Algernon Edwards, in Thakerys Abwesenheit zwischenzeitlich Leiter der Chirurgie, der noch immer von stetigen rassistischen Angriffen geplagt wird. Aber auch unter den übrigen Mitarbeitern und in ganz New York sind Intrigen, Anfeindungen und Gewalt stets an der Tagesordnung...
Auch die zweite Staffel von The Knick beweist, dass Krankenhausserien alles andere als langweilig oder schnulzig sein müssen, und fasziniert den Zuschauer wieder bereits ab der ersten Sekunde. Die Staffel setzt nahezu nahtlos an die Ereignisse aus den ersten zehn Folgen an und versetzt einen dank der hervorragenden, authentischen Ausstattung und vorherrschenden Atmosphäre direkt zurück in den Beginn des 20. Jahrhunderts, wo man ein ums andere Mal schockiert aber fasziniert die Ärzte dabei begleitet, altmodische Behandlungsmethoden gegen heute gängige Praktiken einzutauschen, die zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen steckten. Gleichzeitig weitet Staffel 2 aber auch den Blick auf die Charaktere aus, die allesamt stetig vielschichtiger und interessanter werden. Sehr hilfreich ist dabei die ruhige Erzählweise, die den Figuren viel Zeit zur Entfaltung bietet und nur hin und wieder, dafür aber sehr gezielt und oftmals spektakulär, durch explizite Operationen oder unerwartete Gewaltspitzen und Konfrontationen unterbrochen wird. Durch den breiter gefächerten Fokus auf alle im Knick beschäftigen Charaktere schafft es die zweite Staffel sogar, weniger Leerlauf im Bereich der Storyfortführung zu erzeugen, wodurch das gesamte Geschehen noch dichter und intensiver wirkt und die Staffel letztendlich noch besser und runder präsentiert als den Vorgänger.
Wie für eine aktuelle HBO-Produktion üblich und passend zur ersten Staffel zeigt sich das Bild erneut sehr gut. Kleinere, oft stilmittelbedingte Unschärfen trüben nicht den ansonsten gestochen scharfen und detaillierten Bildeindruck. Die Farbgebung ist wie gehabt an die jeweilige Location innerhalb des Geschehens angepasst und präsentiert sich dadurch zwar farblich akzentuiert, aber sehr stimmig und passend. Auch Kontrast und Schwarzwert wissen zu überzeugen, wobei letzterer wieder extrem satt ausgefallen ist und hin und wieder Details in dunklen Bereichen verschwinden lässt. Die Tonspur liefert fürs Genre überraschend atmosphärische, dynamische Kost, die bei Bedarf immer wieder das gesamte Spektrum der Surroundanlage inklusive der Bassbox zu nutzen weiß. Der elektronische, eindringliche Soundtrack erzeugt wie gehabt eine ganz eigene, durchdringende Atmosphäre.
Abschließend der Episodenguide zu The Knick - Staffel 2:
Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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