The Night Crew - Überlebe die Nacht
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BEWERTUNG |
26.05.2016 von Beef SupremeDanny Trejo zeigt mittlerweile in fast jedem zweiten B-Streifen Präsenz. Seit seinen Achtungserfolgen Machete und Machete Kills ist er auch ein beliebter Kandidat für Covers und sei seine Rolle noch so klein. So verhält es sich auch bei The Night Crew von Regisseur Christian Sesma, nicht zu verwechseln mit Night Crew a.k.a. Bloodnight aus dem Jahre 1989. Neben Trejo geben sich auch semibekannte Mimen wie Luke Goss (Death Race 2 und 3) und Bokeem Woodbine (Fargo – Die Serie) die Ehre. Lasset die Nacht beginnen.
Für Wade (Luke Goss) und seine Truppe lustiger Kopfgeldjäger, die Night Crew, scheint es ein Auftrag wie jeder andere zu sein. Kurz über die Grenze nach Mexiko rüber, Zielperson einsacken und daheim die dicke Kohle kassieren. Anfangs scheint auch alles butterweich zu laufen: Sie finden das Ziel Mae, stopfen sie in ihre Karre und rollen zurück gen Norden. Doch leider entkommt die fiebrige und schwache Mae den Kopfgeldjägern in einem Moment unprofessioneller Unaufmerksamkeit und flüchtet in ein abgelegenes Motel mitten in der Wüste. Eigentlich kein Stress, nur ein leichter Umweg, doch leider ist die Night Crew nicht die einzige Gruppe, die ein gesteigertes Interesse an der Präsenz Maes hat. So kommt es, dass Mafiakönig Aguilar (Danny Trejo) sich nicht lumpen lässt und eine Armee skrupelloser Sicario für die Requirierung Maes entsendet. Es kommt also zum unausweichlichen Showdown im heruntergekommenen Motel unter einem romantischen Vollmond. Komischerweise ist Mae des Nachts gar nicht mehr so schwach, wie sie noch vor ein paar Stunden gewirkt hat. Und auch Aguilar hängt aus irgendeinem Grund nonstop an Blutbeuteln dran. Könnte da etwa mehr dahinter stecken?
Der Titel des Films suggeriert schon, dass übernatürliche Mächte ihre Finger mit im Spiel haben. Doch Regisseur Sesma traut sich nicht so richtig, diese auch zu zeigen. Dem halbwegs geistig anwesenden Zuschauer wird schon zu Beginn klar, dass Mae und auch Aguilar nicht wirklich menschlich sind, doch mehr als dezent verstreute Hinweise darauf gönnt uns der Filmemacher nicht. Anders als bei beispielsweise From Dusk Till Dawn zieht sich diese Zurückhaltung bis ganz zum Schluss und so wird hier die Chance liegengelassen aus dem halbwegs interessanten Vampiransatz auch ein anständiges Blutfest zu veranstalten. Der Film beschränkt sich auf erzwungene One Liner und Schießereien mit gelegentlichen Zeitlupenaufnahmen. Für Kanonenfutter ist auch ausreichend gesorgt und geballert wird auch bis der Lauf glüht. Leider ist die Action im Großen und Ganzen doch sehr generisch geraten und überzeugt nur selten. Sie ist keinesfalls schlecht, nur leider nichts Besonderes und recht einfallslos geraten. Um doch noch etwas Spannung in die Situation zu pressen hat sich Sesma noch eine kleine Romanze ausgedacht, die auf Biegen und Brechen reingewürgt werden musste. Das wäre noch zu ertragen gewesen, so unglaubwürdig sie auch sein mag, doch aufgrund von galoppierender Ideenlosigkeit im letzten Drittel wird genau diese Romanze zum tragenden Handlungselement erklärt, was dem Streifen leider auch das letzte Bisschen Glaubwürdigkeit raubt.
Da der Film hauptsächlich nachts spielt, ist es wichtig, dass das Bild entsprechend abgemischt ist. In den meisten Fällen ist dies auch der Fall und man erkennt durchaus, was sich auf dem Bildschirm abspielt. Wohlwollend betrachte ich so manche Szene als absichtlich düster, der Spannung wegen, um Atmosphäre aufzubauen, doch andere würden einfach nur von miesem Licht sprechen. Davon gibt’s glücklicherweise nicht allzu viel, sodass sich der geneigte Augenzudrücker nicht zu sehr belästigt fühlen sollte. Soundtechnisch erwarten uns B-Movie-typisch zu dünne Gewehrsounds und eine durchschnittliche Synchro. Auf Englisch war mir der nicht untertitelte Spanisch-Anteil zu hoch, als dass ich was verstanden hätte und so musste ich mich mit einem näselnden Trejo und einer semi-motivierten Night Crew begnügen. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: Beef Supreme
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