The Relative Worlds

The Relative Worlds

Originaltitel: Sōtai Sekai
Genre: Science Fiction • Action • Drama
Regie: Yuhei Sakuragi
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (93 Min)
Label: Koch Films / KSM Anime
FSK 16

The Relative Worlds   09.01.2021 von MarS

Nach der gleichnamigen zweiteiligen ONA (Original Net Animation) hat sich das noch recht junge Produktionsstudio Craftar Inc. dazu entschieden, das Sci-Fi Actiondrama The Relative Worlds auch als Anime-Film umzusetzen. Nun erscheint das Werk aus dem Jahr 2019 über Koch Films / KSM Anime in Deutschland...

 

Inhalt

 

Bereits sehr jung hat der Oberschüler Shin seine Mutter an eine mysteriöse Krankheit, genannt "Sekundentod", verloren. Seitdem ist er auf sich allein gestellt, denn sein Vater hat sich nach diesem Schicksalsschlag in seine Arbeit gestürzt und kaum noch Zeit für seinen Sohn. Als auch Shins Vater dem "Sekundentod" zum Opfer fällt und sich die Todesfälle in diesem Zusammenhang im ganzen Land häufen, taucht plötzlich Jin in seinem Leben auf. Jin offenbart sich als andere Version Shins aus einer Parallelwelt, in der Japan völlig zerstört ist und von einer unbarmherzigen Herzogin regiert wird. Beide Welten sind miteinander verbunden, und so liefert Jin endlich eine Erklärung für den "Sekundentod": Stirbt nämlich eine Person in einer der Welten, stirbt auch ihr verlinktes Ich in der anderen. Diesem Umstand will Jin nutzen, um die Herzogin seiner Welt zu ermorden. Doch schnell wird klar, dass es sich bei der alternativen Herzogin um Shins Freundin Kotori handelt, und Jin seinen Plan nicht zu Ende führen darf. Aber wie kann die Herzogin aufgehalten werden? Noch bevor sie eine Antwort finden können, treffen die ersten Krieger aus der Parallelwelt ein, denn die Herzogin beansprucht die Macht über beide Dimensionen...

 

Egal ob Zeitreisen oder Parallelwelten, meist geht es bei einem Treffen mit dem eigenen Ich in beiden Fällen um irgendeine Art der Veränderung. Auch The Relative Worlds bietet ist da keine Ausnahme, denn auch hier ist es das Ziel, eine Veränderung herbeizuführen. Das Problem ist in diesem Fall allerdings, dass die alternativen Realitäten der eigenen Person in beiden Welten miteinander verbunden sind, und dementsprechend der Tod ein Schicksal ist, welches stets beide Individuen ereilt. Grundsätzlich ein Problem, mit dem man entsprechend umgehen könnte, wären die Charaktere der Figuren, aber auch die Parallelwelten an sich, nicht so gänzlich verschieden. Während die eine Welt nämlich der unseren entspricht, gleicht die andere einer postapokalyptischen Einöde, die von brutalen Regenten unterdrückt wird und damit die Menschen in den gewaltsamen Widerstand getrieben hat, bei dem der Zweck alle Mittel zu heilen scheint. Eben diese extremen Gegensätze, die auch optisch hervorragend umgesetzt wurden, machen schließlich auch den eigentlichen Reiz von The Relative Worlds aus, während zusätzliche Elemente wie die Liebe zwischen Shin und Kotori oder die eigentliche Grundhandlung um die Befreiung der parallelen Welt für weitere ansprechende Facetten innerhalb des Geschehens sorgen. Dabei zeigt sich der Film durchaus mutig, denn die zahlreich vorhandenen Actionszenen sind nicht nur wunderbar in Szene gesetzt und teilweise auch blutig, sondern schrecken ebenfalls nicht davor zurück, auch unangenehme Folgen zu hinterlassen. Auf diese Weise entsteht innerhalb der Erzählung ein hohes Maß an Emotionalität, und dass, obwohl die Figuren selbst nicht allzu stark ausgearbeitet wurden, sondern sich überwiegend in klischeehaften Mustern bewegen. Unterdessen halten geschickt eingestreute Wendungen den Spannungsbogen stets aufrecht, während die rasante Inszenierung keinerlei Längen zulässt.

 

The Relative Worlds wurde vom Studio Craftar Inc. komplett mit 3D Animationen realisiert. Das sieht vor allem in den Hintergründen und im Bereich der Locations absolut beeindruckend aus, wirkt im Bereich der Charakterdesigns aber sehr gewöhnungsbedürftig und verhindert zudem natürliche Bewegungsmuster. Die beiden Parallelwelten wurden wirklich schön in Szene gesetzt, ebenso wie die mechanischen Krieger. Allerdings wirken die Actionszenen - ebenso wie einige Szenenübergänge - sehr statisch, hier wurde auf fließende Übergänge verzichtet. Die deutsche Synchronisation ist hochwertig und kann ebenso überzeugen wie der eingängige, atmosphärisch stets passende Soundtrack. 

 

Bildergalerie von The Relative Worlds (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Entsprechend den am PC entstandenen Animationen ist das Bild der Blu-ray knackig scharf und liefert sowohl eine sehr satte Farbgebung, wie auch ein kräftiges Kontrastverhältnis. Das Bild ist absolut sauber und wirkt durch den harten Animationsstil beinahe schon zu steril. Die Tonspur weist eine hohe Dynamik auf und bezieht beinahe ununterbrochen das gesamte Boxenspektrum der Surroundanlage mit ins Geschehen ein, was für einen sehr ansprechenden Raumklang sorgt. Die Dialoge bleiben dabei stets klar und sind dank sauberer Kanaltrennung differenziert zu orten. 



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

The Relative Worlds ist ein rasant erzähltes Sci-Fi-Epos, das nicht nur zwei wundervoll ausgearbeitete Universen bereithält, sondern auch eine spannende, eingängige Geschichte erzählt, die durch eine tragische Liebesgeschichte sowie diverse andere Nebenhandlungen noch weitere sehr interessante Facetten offenbart. Die relativ kurze Laufzeit und die tolle visuelle Aufmachung tun ihr Übriges, um den Zuschauer 90 Minuten lang hervorragend und ohne Längen zu unterhalten, ohne dabei einen stimmigen Erzählfluss aus den Augen zu verlieren.


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