Tim und das Geheimnis um das goldene Vlies

Tim und das Geheimnis um das goldene Vlies

Originaltitel: Tintin et le mystère de la Toison d´or
Genre: Abenteuerfilm
Regie: Jean-Jacques Vierne
Hauptdarsteller: Jean-Pierre Talbot • Georges Wilson
Laufzeit: Ca. 96 Minuten
Label: Sunfilm Entertainment
FSK 6

Tim und das Geheimnis um das goldene Vlies   02.03.2012 von Benji

Die Geschichten um den jungen Tim und seinen Foxterrier Struppi gehören in Europa zu den erfolgreichsten Comicveröffentlichungen. Geschrieben vom belgischen Künstler Georges Prosper Remi alias „Hergé“ avancierten die Abenteuer zur generationsübergreifenden Kindheitslektüre. Zuletzt kam das ungleiche Paar sogar wieder zu einem Kinoauftritt, nachdem Steven Spielberg und Peter Jackson sich der Thematik angenommen haben. Dabei scheint eine Tatsache vielen jüngeren Fans entgangen zu sein: In den frühen 60ern hatten Tim und Struppi bereits zwei wunderbare Kinoauftritte. Diese haben es nun glücklicherweise digital überarbeitet auf Blu-Ray geschafft. Das Geheimnis um das Goldene Vlies wurde im ersten Film gelöst. Haben Hergés  Charaktere auch nach 50 Jahren noch keinen Staub angesetzt?

 

Alles beginnt eigentlich mit einer traurigen Nachricht. Temistocles Paparanic, langjähriger Freund des sturen Kapitän Haddock, ist gestorben und vermacht dem alten Seebären sein altes Schiff. Ohne lange zu überlegen, reist dieser deswegen zusammen mit Tim und Struppi in die Türkei, wo die „Toison d’Or“ in Istanbul ankert. Der Name des Schiffes heißt auf Deutsch „Goldenes Vlies“, und so erwarten alle ein prachtvolles Fischerboot. Die Enttäuschung wiegt schwer, als sich herausstellt, dass Paparanic in Wirklichkeit nur einen alten Seelenfänger zurückließ, der zudem noch eine Ladung vergammelter Teppiche an Bord hat. Der Plan, das Boot nach Frankreich zu segeln, wird vorerst auf Eis gelegt. Haddock plant stattdessen vorerst den Verkauf und zu ihrem Glück zeigt sich bereits ein bekannter türkischer Geschäftsmann interessiert. Er bietet unglaubliche 600.000 Pfund für den halb verrosteten Kahn und zieht damit die Neugier von Tim auf sich. Versteckt sich auf dem Schiff etwa doch ein wertvolleres Geheimnis von Paparanic...?!

 

Für Fans von Tim und Struppi bietet das Geheimnis um das Goldene Vlies all das, was man von den Geschichten Hergés erwartet. Das bedeutet, die fremdländischen Kulturen aus dem Mittelmeerraum werden ebenso ausführlich skizziert, wie die politischen Zerwürfnisse im südamerikanischen Raum. Ernste Themen werden mit Fernweh und einer Prise kindlicher Naivität gepaart. Das macht wohl das Geheimnis um den Erfolg der Comicreihe aus. Tatsächlich sind die Charaktere in ihrer ersten Verfilmung unglaublich gut getroffen. Haddock grummelt mal wieder die meiste Zeit vor sich hin, Professor Bienlein hat selbst mit Hörgerät so seine Probleme, seine Mitmenschen zu verstehen, und Schulze und Schultze wirken unverwechselbar ulkig. Unübertroffen umwerfend ist aber der gut trainierte Foxterrier. Während er natürlich die „wahre“ Hauptrolle einnimmt, stiehlt Struppi erwartungsgemäß ohne Probleme allen Schauspielern die Schau.

 

Auch bei der digitalen Überarbeitung wurde rekordverdächtige Arbeit geleistet. Obwohl der Film über 50 Jahre auf dem Buckel hat, glänzt er in wunderbarer 1080p-Qualität. Wüsste man es nicht besser, könnte man das Alter dieser Version auf etwas weniger als 20 Jahre schätzen. Das Bild ist nahezu körnungsfrei und die Farben wirken ungewöhnlich stark über den Fernseher.

 

Bildergalerie von Tim und das Geheimnis um das goldene Vlies (4 Bilder)

Das erste Kinoabenteuer von Tim und Struppi hat nichts von seinem Charme verloren. Bei der Suche nach dem Geheimnis von Paparanics Boot dürften ältere Zeitgenossen ebenso ihren Spaß haben wie auch die jüngeren Fans.



Cover & Bilder © Tiberius Film


Das Fazit von: Benji

Benji

Es ist Sonntag und der Winter verabschiedet sich gerade mit einem miesen Regenguss. Selten war ich so froh, dass ich in meiner warmen Wohnung ein kuschliges Sofa und einen hochauflösenden Fernseher stehen habe. Tim und Struppis erstes Kinoabenteuer von 1961 lässt sich gerade an solchen Tagen wirklich göttlich genießen. Die lustigen Charaktere, das spannende Abenteuer und die Präsentation des mediterranen Mittelmeerraumes machen diesen Film zum perfekten Stoff für eine gemütliche Familienrunde. Für Hundefreunde wie mich kann vor allem der gut trainierte Foxterrier überzeugen. Dessen Aktionen sind meist intelligent inszeniert worden und machen beim Zusehen unglaublich Spaß. Spielbergs digitale Variante kann da definitiv nicht mithalten.


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