Torchwood - Miracle Day
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30.11.2013 von PanikmikeMan nehme die britische Serie Doctor Who, würze sie mit Sex, Drogen und Gewalt und schon sind wir in Cardiff angekommen, dem Hauptquartier der geheimen Institution Torchwood. Vier Staffeln der Serien rund um den bisexuellen und unsterblichen Captain Jack Harkness wurden bisher produziert. In der Kooperation mit dem US-amerikanischen Sender Starz wurde nun die vierte Staffel Miracle Day veröffentlicht. Doch stellt sich hier die Frage, ob die Kooperation tatsächlich gelungen ist ...
Zwei Jahre sind nach den Ereignissen der dritten Staffel, Der Kinder der Erde, vergangen. Der ehemalige Zeitagent Jack Harkness (John Barrowman) kehrt nach seiner Abstinenz auf die Erde zurück und muss feststellen, dass Gwen (Eve Myles) nach der Auflösung von Torchwood drei ins Verborgene zurückgezogen hat. Doch es dauert nicht lang, da werden die Dienste der Geheimorganisation wieder einmal benötigt. Denn plötzlich verlieren die Menschen ihre Gabe zu Sterben, was natürlich zu einigen Komplikationen führt.
So werden zum Tode verurteile Mörder nach Absitzen ihrer Strafe freigelassen, da es der Justiz unmöglich ist diese hinzurichten. Die CIA schickt daher einen Agenten los, der die Organisation Torchwood ausfindig machen soll - es ist unklar wie diese an die Information gelangt sind. Agent Rex Matheson stößt bald auf den verschollen geglaubten Captain und schnell wird ihm klar, dass Torchwood nichts mit den Ereignissen zu tun hat. Stattdessen glaubt er sogar, Torchwood bei der Lösung des Problemes behilflich sein zu können. Und so beginnt die Arbeit der Organisation von Neuem ...
Die vierte Staffel umfasst insgesamt 10 Episoden, die in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Sender Starz einstanden sind. Dies führte natürlich auch dazu, dass die Serie in den Staaten ausgestrahlt und daher auch an das Publikum angepasst wurde. Eine Krux unter der Miracle Day zu leiden hat. Denn mir fehlt es hier stellenweise an Schneid, exakt dem Schneid, welcher die ersten drei Staffeln ausmachte. Torchwood wurde bereits immer als erwachsenere Tochterserie von Doctor Who behandelt und ging somit auf viel prekärere Umstände wie Homo- und Bisexualität in der Gesellschaft ein. Es gab selten Tabus für die Serie und umso seltsamer wirkt die vierte Staffel der Serie.
Die Geschichte, welche Miracle Day zugrunde liegt, ist dabei jedoch grundsolide. Es fehlt hier lediglich an Momenten, die die Serie außergewöhnlich machten. Es werden keine großen Fragen mehr gestellt, sozialkritische Elemente bleiben außen vor. Natürlich wird im großen und ganzen das Thema rund um Leben und Tod behandelt, schließlich ist die Menschheit auf einmal unsterblich. Es ist durchaus interessant anzusehen, wie dystopisch die Zukunft der Menschheit wäre, wenn wir nicht mehr sterben könnten. Doch wie ich bereits eingangs erwähnte, fehlt es abseits der Geschichte an Aspekten, an Facetten, die Torchwood nun einmal ausmachen.
Darüber hinaus wirkt Miracle Day stellenweise etwas fad und könnte einen gestraffteren Ablauf vertragen. So gibt es über verschiedene Episoden Leerläufe, die ich schon fast als störend empfand. Ferner noch, kann ich mich nicht mit dem neueren Action orientierten Stil der Serie identifizieren. Denn alles in allem wirkt die vierte Staffel "nur" noch wie ein solider Science-Fiction-Action Streifen, der sich weder durch seinen Plot noch durch seine tiefgreifende Charakterisierung auszeichnet. Sprich Miracle Day ist nicht unbedingt miserabel, doch auch nicht herausragend. Besonders Fans der Serie dürften sich mit der neuesten Staffel schwer tun. Denn so sehr ich Torchwood auch liebe, den qualitativen Bruch zwischen Kinder der Erde, also der dritten Staffel, und Miracle Day gibt mir weiterhin zu denken. Denn wie würde eine potentielle fünfte Staffel aussehen, wenn wir uns weiterhin von den Grundprinzipien der Serie entfernen? Gemischte Gefühle meinerseits!
Uns wurde im Übrigen die Blu-Ray Fassung der Serie zugeschickt, die sich durch ein unfassbar klares Bild und satte Farben auszeichnet. Die Produktion wirkt generell hochwertiger, als die der ersten drei Staffeln, wobei ich zugeben muss, dass diese ihren eigenen Charme versprühten. Die Soundausgabe in DTS-HD 5.1 ist überragend, wobei mir wie immer die Untertitel ein Dorn im Auge sind. Scheinbar gibt es Dinge, die sich nie bessern werden! Cover & Bilder © polyband Medien GmbH. All rights reserved. Das Fazit von: Panikmike
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