Twin Sector

Twin Sector

Publisher: Headup Games
Genre: Action
Art: Vollpreistitel
Erscheinungsdatum: 17.09.2009
USK 12

Twin Sector   30.09.2009 von Panikmike

Ich möchte euch hier ein weiteres Spiel des Publishers Headup Games namens „Twin Sector“ vorstellen. Es handelt sich um ein Actionspiel, das dem Spieler clevere Physikrätsel bietet und die „grauen“ Gehirnzellen auf die Probe stellt. Doch kommt es auch an das sehr erfolgreiche Vorbild Portal aus dem Hause Valve heran bzw. kann es sogar geschlagen werden? Bereits nach dem Einlegen des Spiels könnte für den einen oder anderen Spieler unter uns die Ernüchterung kommen. Twin Sector muss über die Valve eigene Plattform Steam installiert werden. Dazu wird eine aktive Internetverbindung incl. Account zur Aktivierung benötigt. Doch ist das Spiel einmal installiert, fällt das Einlegen der DVD in Zukunft weg. Das Actionspiel beginnt mit einer Sequenz in Ingamegrafik, in der ihr mehrere kryogene Kammern seht, in denen Menschen in einen künstlichen Schlaf versetzt wurden. Dies geschah, da die gesamte Erdoberfläche nach einer Katastrophe nicht mehr bewohnbar ist und die Menschen in den Kammern ausharren, bis sich die Erde regeneriert hat. O.S.C.A.R., dem Sicherheitssystem des Bunkerkomplexes gelingt es euren Spielcharakter namens Ashley als einzige Person aus dem Schlaf zu erwecken, denn etwas Schlimmes ist geschehen. Der Hauptgenerator der Station ist ausgefallen und es bleiben somit nur noch zehn Stunden, um den Generator der Station zu reaktivieren, ansonsten gibt es keine Chance mehr auf ein Weiterleben für die ruhenden Menschen in den Kryokammern. Kommt euch nicht auch der grobe Ablauf von Twin Sector etwas bekannt vor? Richtig, dasselbe passiert auch in dem Spiel Portal von Valve, in dem ihr in einer Forschungsstation von einem Computersystem durch verschiedene Levels begleitet werdet, um diverse physikalischen Rätsel zu lösen. Twin Sector verwendet allerdings keine Kanone wie aus Portal bekannt, sondern zwei Handschuhe mit telekinetischen Kräften. Mithilfe dieser Handschuhe der Robinson Corporation kann man wahlweise Gegenstände mit der linken Hand (rote Energie) anziehen oder mit der rechten Hand (blaue Energie) abstoßen. Die beiden unterschiedlichen Kräfte haben allerdings noch einen netten Nebeneffekt. Man kann, was durchaus eine innovative Idee der Entwickler ist, mit der roten Energie eine Decke anvisieren, um sich somit auf höher gelegene Ebenen zu katapultieren. Anders herum funktioniert es selbstverständlich auch. Mit der rechten Hand könnt ihr, während eines Falls in eine normalerweise tödliche Tiefe, den Aufprall durch gutes Timing abfedern und überleben somit den Sturz. Dies gab es beispielsweise in Portal oder in anderen Spielen noch nicht – ein Lob an die Entwickler von DNS Development!


Während Ihr euch auf die Suche nach dem Hauptgenerator des Bunkers macht, erhaltet ihr immer wieder Tipps des Sicherheitssystems und werdet mit verschiedensten, abwechslungsreichen Rätseln konfrontiert. Beispielsweise müsst ihr Stahltonnen so positionieren, um Laserstrahlen im Raum abzulenken, damit Ashley unbeschadet in den dahinter liegenden Raum gelangen kann. Dies ist Dank der bekannten Havok®-Engine kein Problem und die verschiedenen Bewegungsabläufe gehen somit leicht von der Hand bzw. Maus. In den ersten paar Missionen legt das Spiel an Innovation immer wieder nach. Es werden die beiden Elemente Wasser und Feuer eingesetzt, sogar die Gravitation lässt sich verändern. Doch auch einige Maschinen wie schwebende Drohnen haben es auf die Soldatin Ashley abgesehen und wollen ihr an den Kragen. Hierbei muss der Spieler allerdings seine schnellen Reaktionen unter Beweis stellen und flink mit Maus und Tastatur bzw. den beiden Handschuhen umgehen können, denn sehr schnell wird im Spiel klar, wer schläft segnet das Zeitliche und muss wieder beim letzten Kontrollpunkt beginnen! Die Speicherpunkte sind zwar durchaus fair positioniert, doch die Dauermotivation leidet stark darunter, da der Schwierigkeitsgrad meiner Meinung nach etwas zu hoch angesetzt ist. Es werden dem Spieler bei späteren Missionen keine Denkpausen mehr gegeben und das Spiel konfrontiert einen mit allen Elementen, die es zu bieten hat. Dies ist vor allem negativ zu betrachten, da beispielsweise die maschinellen Gegner mit einem Schlag Ashley ins Jenseits befördern! Hinzu kommt noch, dass Twin Sector nicht durch schnelle Ladezeiten glänzt – dies kann einem schon mal die Nerven kosten.

Doch auch an anderen Stellen konnte ich einige Punkte feststellen, unter denen die Atmosphäre des Actionspiels leidet. Die Grafik ist, wie bereits aus den Screenshots ersichtlich, nicht auf dem aktuellen Stand und die Zwischensequenzen sind meiner Meinung nach nur spärlich in Szene gesetzt bzw. schlecht vertont – hierbei wird sehr viel Spielpotential verschenkt. Die tristen Levels sehen die meiste Zeit gleich aus, nur die Rätsel ändern sich im Spielverlauf, dadurch bleibt hier die Abwechslung noch vorhanden. Es kommt auch nicht wirklich die Größe bzw. der Aufbau des Bunkerkomplexes rüber, da nur ein Raum an den anderen gereiht wird und sich der Spieler nicht wirklich damit identifizieren kann. Ich finde, Twin Sector ist zwar ein durchaus abwechslungsreiches und forderndes Spiel, das sich viele Elemente der Physik zu Nutze macht, doch an der Umsetzung bzw. guten Inszenierung hapert es noch – hier wurde ebenso viel Potential verschenkt! Abschließend ist noch zu sagen, dass die Altersfreigabe von 12 Jahren berechtigt vergeben wurde, da keine Gewaltszenen oder ähnliches neben den Physikrätseln im Spiel vorhanden sind. Twin Sector ist für den PC erhältlich und erschien am 17. September 2009 in den Läden.



Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved.


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Als Schlusswort möchte ich noch zu meinem Fazit kommen. Es hat durchaus Spaß gemacht, sich mit den beiden telekinetischen Handschuhen in die unbekannten Räume des unterirdischen Komplexes zu wagen, um die Rätsel von Twin Sector zu lösen. Auch die Geschichte die erzählt wird, ist noch unverbraucht. Doch die lieblos präsentierten Level und Zwischensequenzen brachten relativ schnell eine Ernüchterung mit sich, vor allem da der Schwierigkeitsgrad zeitweise sehr knackig ist und man die Zeit, durch die langen Ladezeiten, öfter mit Warten anstatt mit Spielen verbringt. Wer Actionspiele mit Physikrätsel mag und Portal bereits kennt, kann sich Twin Sector durchaus mal ansehen, da viele neue Innovationen enthalten sind, auch wenn nicht perfekt umgesetzt. Doch wer noch zu den Genreneulingen zählt, sollte lieber zu dem besseren Portal von Valve greifen, das bereits zum Budgetpreis erhältlich ist.


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positiv negativ
  • Innovative Idee mit den beiden Handschuhen
  • Steuerung der Handschuhe funktioniert einwandfrei
  • Gute Physik dank Havok®-Engine
  • Nützliche Tipps durch O.S.C.A.R.
  • Grafik nicht auf dem aktuellen Stand
  • Leveldesign immer gleich aufgebaut
  • Trist animierte Zwischensequenzen





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