Two Thousand Maniacs
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BEWERTUNG |
31.08.2017 von PanikmikeHerschell Gordon Lewis war ein amerikanischer Filmemacher und der Urvater des Gore. Er gilt als erster Regisseur, der in seinen Filmen Gewaltszenen integrierte und diese auch noch schön zeigte. Den Titel „Godfather of Gore“ verdient er zurecht, wir haben uns seinen vierten Film mit den Namen Two Thousand Maniacs auf Blu-ray angesehen und sagen Euch, ob sich die Veröffentlichung vom österreichischen Label Illusions lohnt…
Ein paar Touristen fahren durch die Kleinstadt Pleasant Valley und werden dort freundlich aber auch aufdringlich von den Südstaatlern aufgenommen. Der Bürgermeister erklärt Ihnen, dass eine große Feier bevorsteht und sie die Ehrengäste sind. Die Übernachtung, das Essen und die Getränke sind in den kommenden Tagen frei, sie müssen lediglich an den Zeremonien teilnehmen. Natürlich lassen sich die Touristen nicht lumpen und willigen ein, wie sich später aber herausstellt war dies keine gute Entscheidung…
Two Thousand Maniacs ist ein Low-Budget-Film, der in nur 15 Tagen gedreht wurde. Er wird von vielen Fans und Kritikern als der erste Backwood-Film angesehen, damals in den 1960ern gab es diese Art von Film noch nicht. Regisseur Herschell Gordon Lewis war seit 1963 bekannt dafür, dass er explizite Gewalt in seine Filme einbaute, auch bei diesem Teil ging es für die damaligen Verhältnisse zur Sache. 2005 wurde von Regisseur Tim Sullivan ein Remake gedreht, darin war einer der Hauptdarsteller Robert Englund, den die meisten von seiner Rolle als Freddy Krueger in Nightmare on Elm Street kennen. Daher sind die Story und auch der Film nicht unbekannt, das Original von 1964 kennt aber kaum jemand. Die Geschichte selbst bietet für die heutigen Verhältnisse nichts Neues, für die damalige Zeit war er aber was Besonderes. Zum einen gibt es literweise Blut, eine solide Gewalt, die es damals so sehr selten in einen Film zu sehen gab und eine gute Machart. Dafür, dass der Film selbst billig und schnell produziert wurde, und auch keine Profis im eigentlichen Sinne am Werk waren, lieferte Herschell ein gutes Werk ab. Der Film zeigt einige gute Ideen, hat einen nervigen aber irgendwie auch passenden Soundtrack und Schauspieler, die jederzeit austauschbar wären – aber dennoch passen sie zur Geschichte und zum typischen Hinterwäldler Klischee.
Die Qualität der Blu-ray ist zweischneidig. Zum einen ist er verrauscht und hat oftmals kein klares, sauberes Bild, zum anderen ist dies aber verständlich, da es teilweise nicht geht, mehr aus einer Low-Budget-Produktion herauszuholen. Betrachtet man dieses Argument, so ist das Bild absolut gut und macht doch so einiges her. Die Farben sind ein wenig blass, was aber auch typisch für die 1960er und 1970er ist, ebenso wie auch das Blut sehr wie eine Farbe aus dem Eimer aussieht. Das gehört aber zum Kult und ist demnach auch gut so. Besser wird man den Film nicht bekommen, das verrauschte und teils auch dreckige Bild passt aber zum Kult und richtig sauber und klar würde der Film auch nicht wirken. Der Ton ist natürlich nur von vorne zu verstehen. Die deutschen Stimmen sind in Ordnung, man kann als Fan aber auch auf die englische Tonspur umschalten und dazu deutsche Untertitel einschalten. An Bonusmaterial gibt es eine Dokumentation in Spielfilmlänge von Herschell Gordon Lewis dazu, welche bisher noch nicht im deutschen Sprachraum veröffentlicht wurde. Dazu kommen noch über eine Stunde gelöschtes Filmmaterial, der Fan bekommt also einiges geboten.
Details zum Mediabook
Das Mediabook ist dünner als die meisten Mediabooks, dennoch befindet sich ein 23-seitiges Booklet mit Informationen und Szenen aus dem Film darin. Auf der Vorderseite befindet sich ein schönes Artwork mit einigen Schauspielern, auf der Rückseite findet der Fan den typischen Klappentext, drei Szenenfotos und die strenge Limitierung von 666 Stück vor. Leider gibt es keine direkte Limitierungsnummer. Innen befinden sich auf der linken Seite beide Discs (DVD und Blu-ray), das Booklet wurde auf der rechten Seite eingeklebt und nicht – wie bei vielen anderen Mediabooks – in der Mitte. Cover & Bilder © Illusions Unltd. Films / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: Panikmike
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